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Der VSME-Standard: Was kleine und mittlere Unternehmen über den Voluntary SME Standard wissen müssen

Der VSME (Voluntary SME Standard) revolutioniert die Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU in der EU. Als freiwilliger Sustainability Reporting Standard for Non-Listed KMU bietet der VSME eine praxisnahe Alternative zu den komplexen European Sustainability Reporting Standards (ESRS). Die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) hat diesen Standard speziell für kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern entwickelt, um ihnen eine strukturierte CO₂-Bilanzierung zu ermöglichen – ohne die Ressourcen zu überfordern, die große Konzerne für ihre CSRD-Berichte aufwenden müssen.

Kurzzusammenfassung: Das Wichtigste zum VSME

Der VSME Standards bietet Unternehmen einen modularen Aufbau mit einem Basismodul und einem umfassenden Comprehensive Modul. Die Kommission hat diesen Voluntary Sustainability Reporting Standard entwickelt, um dem sogenannten Trickle-Down-Effekt zu begegnen: Wenn große, CSRD-pflichtige Unternehmen Nachhaltigkeitsinformationen von ihren Zulieferern verlangen, brauchen KMU ein praktikables Instrument zur Berichterstattung. Der VSME erfüllt genau diese Anforderungen – mit klarem Fokus auf Umwelt, soziale Aspekte und Governance.

Der freiwillige Standard ermöglicht ressourcenschonende Berichterstattung durch Nutzung vorhandener Daten aus Buchhaltung und bestehenden Systemen. Dabei bleibt die Berichtspflicht aus – der VSME ist und bleibt freiwillig, auch nach der jüngsten Omnibus-Verordnung. Die EU-konforme Basis dient gleichzeitig als Vorbereitung für spätere ESRS-Compliance bei wachsenden Unternehmen. Moderne Plattformen wie MULTIPLYE ermöglichen die vollständige Automatisierung der VSME-Berichterstattung.


Was ist der VSME? Definition und Bedeutung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung

Der VSME (Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs) ist ein von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) entwickelter Standard zur freiwilligen Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Abkürzung VSME steht für "Voluntary SME Standard" und richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen, die noch nicht unter die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fallen.

Die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) hat den VSME in einem umfassenden Konsultationsprozess entwickelt. Die Konsultation umfasste mehrere Phasen, in denen Stakeholder aus ganz Europa – von Banken über Investoren bis zu KMU-Vertretern – ihre Anforderungen einbringen konnten. Nach intensiver Konsultation hat die EU-Kommission den Standard als offizielle Empfehlung veröffentlicht – allerdings ohne ihn zur Pflicht zu machen.

Wird der VSME verpflichtend? Aktuelle Lage zur Berichtspflicht

Eine der häufigsten Fragen lautet: Wird der VSME verpflichtend? Die klare Antwort: Nein, der VSME bleibt ein freiwilliger Standard. Auch die jüngste Omnibus-Deregulierung und die Omnibus-Verordnung haben daran nichts geändert. Die Kommission betont ausdrücklich die freiwillige Natur dieses Reporting Standard for Non-Listed Unternehmen.

Allerdings gibt es einen indirekten Druck: Der sogenannte Trickle-Down-Effekt sorgt dafür, dass große, CSRD-pflichtige Unternehmen ESG-Daten von ihren Zulieferern einfordern. Wer als KMU in solchen Wertschöpfungsketten tätig ist, wird faktisch zur Berichterstattung gedrängt – auch ohne formelle Berichtspflicht. Banken und Investoren stellen ebenfalls zunehmend Anfragen zu Nachhaltigkeitsaktivitäten und erwarten strukturierte Informationen über Nachhaltigkeitsleistungen ihrer Geschäftspartner.


Die Zielgruppe des VSME: Welche Unternehmen profitieren?

Der VSME richtet sich primär an kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern, einschließlich Kleinstunternehmen. Die Zielgruppe umfasst insbesondere nicht börsennotierte KMU (Non-Listed SMEs), die noch nicht CSRD-pflichtig sind, aber als Zulieferer in Lieferketten großer Unternehmen tätig sind oder ESG-Anfragen von Banken, Investoren oder Geschäftspartnern erhalten.

Sekundär profitieren auch die Stakeholder dieser KMU vom VSME: Banken können ESG-Kriterien in der Kreditvergabe besser berücksichtigen, Investoren erhalten strukturierte Nachhaltigkeitsinformationen, und große Unternehmen bekommen die benötigten Daten aus ihrer Wertschöpfungskette. Selbst Unternehmen ohne unmittelbaren regulatorischen Druck können vom VSME profitieren, wenn sie ihre Nachhaltigkeitsleistungen systematisch dokumentieren und gegenüber Stakeholdern kommunizieren möchten.


Der Aufbau des VSME: Basismodul und Comprehensive Modul im Detail

Der VSME Standards folgen einem modularen Konzept. Unternehmen können selbst entscheiden, welches Modul sie nutzen – je nach Anforderungen ihrer Stakeholder und verfügbaren Ressourcen.

Das Basismodul: 11 zentrale Bereiche der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Das Basismodul des VSME umfasst 11 wesentliche Bereiche, die die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen abdecken. Der Inhalt gliedert sich in allgemeine Informationen zur Berichterstattung, Beschreibung der Nachhaltigkeitspraktiken und Übersicht zu Governance-Strukturen. Der Umwelt-Bereich erfasst Energieverbrauch nach Quelle, Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2), Wasserverbrauch und Abwasser sowie Abfallmengen und Recycling. Soziale Themen umfassen Mitarbeiterstruktur, Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit, während Governance-Module Maßnahmen gegen Korruption und Dokumentation von Bußgeldern abdecken.

Jedes Modul im Basismodul orientiert sich am "If applicable"-Prinzip: Unternehmen berichten nur zu den Themen, die für ihr Geschäftsmodell relevant sind. Diese Basis ermöglicht bereits eine fundierte Übersicht der wichtigsten Nachhaltigkeitsaktivitäten.

Das Comprehensive Modul: Erweiterte Offenlegungen

Für Unternehmen, die über das Basismodul hinausgehen möchten oder müssen, bietet das Comprehensive Modul 9 zusätzliche Offenlegungen. Das Zusatzmodul vertieft die Umwelt-Berichterstattung mit Klimazielen, Dekarbonisierungsstrategie, Klimarisiken und Scope 3-Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Erweiterte Sozial-Module umfassen detaillierte Personalinformationen, Diversity und Inklusion sowie Arbeitnehmerrechte in der Lieferkette. Governance-Themen werden durch Geschlechterdiversität in Führungspositionen und Einnahmen aus kontroversen Sektoren ergänzt.

Das Comprehensive Modul ermöglicht es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung zu vertiefen – insbesondere wenn Stakeholder spezifische ESG-Daten benötigen oder wenn eine spätere ESRS-Compliance vorbereitet werden soll.


VSME vs. ESRS: Der entscheidende Unterschied für KMU

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und der VSME Standards unterscheiden sich fundamental in Umfang, Komplexität und Anwendungsbereich. Während die ESRS verpflichtend für CSRD-pflichtige Unternehmen sind und etwa 1.000 Datenpunkte über 12 ESRS-Standards umfassen, fokussiert sich der VSME auf circa 200 Datenpunkte im Basismodul. Der Ressourcenbedarf ist bei ESRS hoch und meist sind externe Berater notwendig, während die VSME-Berichterstattung intern umsetzbar bleibt.

Ein wesentlicher Unterschied liegt auch in der Prüfungspflicht: ESRS verlangen externe Prüfung, der VSME kommt ohne Prüfungspflicht aus. Der VSME wurde speziell mit Blick auf die Ressourcen und Kapazitäten von KMU entwickelt. Während die ESRS-Standards jährliche Beratungskosten von 15.000 bis 50.000 Euro verursachen können, lässt sich die VSME-Berichterstattung mit modernen Tools wie MULTIPLYE weitgehend automatisieren. Wer heute nach VSME berichtet, hat bereits wesentliche Datenstrukturen aufgebaut, die bei einem späteren Wechsel zur ESRS-Compliance weiterverwendet werden können.


Die praktische Umsetzung: So implementieren KMU den VSME Standards

Die Implementierung des VSME erfolgt in drei Hauptphasen. Zunächst ermitteln Unternehmen in einer Wesentlichkeitsanalyse, welche Nachhaltigkeitsthemen für sie relevant sind. Die VSME-Standards verlangen eine vereinfachte Form der doppelten Wesentlichkeit, die sowohl die Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft als auch die Einflüsse von Nachhaltigkeitsthemen auf das Geschäftsmodell betrachtet. Eine systematische Materiality Assessment bildet die Basis für alle weiteren Schritte.

Die Datenquellen liegen meist bereits vor: Energierechnungen, Mobilitätsdaten, Personalstammdaten und Compliance-Dokumentation müssen lediglich systematisch zusammengestellt werden. Während einige KMU zunächst mit Excel-Listen arbeiten, zeigt die Praxis, dass Excel bei der CO₂-Bilanzierung schnell an Grenzen stößt. Moderne Plattformen wie MULTIPLYE bieten automatische Datenimporte aus Buchhaltungssystemen via PSD2-Schnittstelle, integrierte Emissionsfaktoren-Datenbanken und VSME-konforme Berichtsvorlagen.

Ein vollständiger VSME-Nachhaltigkeitsbericht folgt einer klaren Struktur: Unternehmensprofil und Berichtsgrenzen, Inhalte des Basismoduls zu Umwelt, Soziales und Governance, optional das Comprehensive Modul sowie Anhänge mit Methodenübersicht und Quellenangaben. Die EFRAG empfiehlt, den VSME-Bericht öffentlich verfügbar zu machen – typischerweise auf der Unternehmenswebsite. Die Kommunikation sollte authentisch und transparent erfolgen, um Greenwashing und Greenhushing zu vermeiden.


VSME und die Omnibus-Verordnung: Was ändert sich für KMU?

Die jüngste Omnibus-Verordnung hat für Diskussionen gesorgt. Dabei ist vor allem relevant: Die Omnibus-Deregulierung ändert nichts am freiwilligen Charakter des VSME. Die Omnibus-Verordnung zielt primär auf Vereinfachungen bei der CSRD-Berichtspflicht für große Unternehmen ab. Für den VSME bedeutet dies: keine neue Berichtspflicht, eine Klarstellung zur freiwilligen Nutzung durch die Kommission, und der Trickle-Down-Effekt bleibt bestehen – große Unternehmen dürfen weiterhin Nachhaltigkeitsdaten von Zulieferern verlangen.

Trotz Freiwilligkeit sprechen mehrere Argumente für eine proaktive Umsetzung: Der Marktdruck durch Banken, Investoren und Großkunden steigt kontinuierlich. Frühe VSME-Adopter positionieren sich als verantwortungsvolle Partner und profitieren von einem First-Mover-Vorteil. Die Automatisierung der CO₂-Bilanzierung reduziert langfristig den Aufwand, und bei späterem Wachstum oder Regulierungsänderungen ist die Basis bereits gelegt.


VSME in der Praxis: Anforderungen von Stakeholdern erfüllen

Der VSME wurde entwickelt, um konkrete Anfragen von Stakeholdern zu bedienen. Banken integrieren zunehmend ESG-Kriterien in ihre Kreditvergabe und verlangen Informationen zu Klimarisiken, Emissionstrends und Governance-Strukturen. Ein VSME-konformer Bericht liefert diese Informationen in standardisierter Form und verbessert nicht nur die Kreditvergabe, sondern auch die Konditionen.

Investoren – von Business Angels bis zu Private Equity – stellen ebenfalls häufiger Anfragen zu ESG-Themen. Der VSME bietet eine strukturierte Übersicht über Nachhaltigkeitsaktivitäten, Klimarisiken und Governance, was die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Portfolio-Unternehmen ermöglicht.

Der häufigste Anwendungsfall betrifft jedoch Geschäftspartner in der Wertschöpfungskette: Wenn ein großer, CSRD-pflichtiger Kunde Nachhaltigkeitsdaten von seinen Zulieferern verlangt, können KMU mit einem VSME-konformen Bericht strukturiert antworten – ohne für jeden Kunden individuelle Excel-Listen zu pflegen. Das reduziert den Aufwand erheblich und erhöht die Chancen, als Zulieferer ausgewählt zu werden.


VSME und CO₂-Bilanzierung: Von Scope 1 bis Scope 3

Ein zentraler Bestandteil der VSME-Berichterstattung ist die CO₂-Bilanzierung. Das Basismodul verlangt die Erfassung von Scope 1 (direkte Emissionen aus Verbrennung, Firmenwagen, flüchtige Emissionen) und Scope 2 (indirekte Emissionen aus Strom, Fernwärme, Fernkälte). Für die meisten KMU bilden Scope 1 und 2 den Großteil ihrer direkten CO₂-Bilanz, und diese Daten lassen sich vergleichsweise einfach erfassen. Eine detaillierte Anleitung bietet unser Guide zur CO₂-Bilanz in 7 Tagen.

Das Comprehensive Modul adressiert Scope 3 – indirekte Emissionen in der Wertschöpfungskette – sowohl upstream (eingekaufte Waren, Transport, Geschäftsreisen) als auch downstream (Nutzung verkaufter Produkte, End-of-Life). Scope 3 ist komplex und datenintensiv. Der VSME erkennt dies an und macht Scope 3 nur im erweiterten Modul relevant – und selbst dort nur "if applicable". Welche Scope 3-Kategorien relevant sind, erläutert unser Artikel zu Scope 3 für Anfänger.


Technische Umsetzung: VSME-Berichterstattung automatisieren

Die VSME-Berichterstattung lässt sich technisch auf verschiedenen Wegen umsetzen. Manuelle Erfassung mit Excel verursacht keine Software-Kosten, erfordert aber einen hohen Zeitaufwand von 40-80 Stunden pro Jahr und ist fehleranfällig bei komplexen Berechnungen. Excel eignet sich bestenfalls für erste Gehversuche, stößt aber bei regelmäßiger VSME-Berichterstattung schnell an Grenzen.

Automatisierte Plattformen bieten entscheidende Vorteile: automatische Datenimporte aus Buchhaltung und Banking über PSD2-Schnittstellen, integrierte und stets aktuelle Emissionsfaktoren, VSME-konforme Berichtsvorlagen sowie audit-sichere Dokumentation. Die Zeitersparnis liegt bei 70-90 Prozent gegenüber manueller Erfassung. MULTIPLYE wurde speziell für KMU entwickelt und deckt die vollständige VSME-Berichterstattung ab – mit automatischer CO₂-Bilanzierung über PSD2-Banking-Schnittstellen, vorkonfigurierten VSME-Modulen, Exiobase-Emissionsfaktoren und Export-Funktionen für Stakeholder-Reports. Die Implementierung dauert typischerweise 7-14 Tage.


VSME und CSRD: Vorbereitung auf zukünftige Compliance

Ein oft übersehener Vorteil des VSME: Er dient als Brücke zur ESRS-Compliance. Unternehmen, die heute nach VSME berichten, bauen Datenstrukturen und Prozesse auf, die bei späterem Wachstum weitergenutzt werden können. Gemeinsame Elemente von VSME und ESRS umfassen die doppelte Wesentlichkeitsanalyse, Scope 1-3 Emissionserfassung, Klimarisikobewertung und Governance-Strukturen. Wer frühzeitig mit VSME startet, muss bei einem späteren Wechsel zu ESRS nicht bei Null beginnen.

Die CSRD gilt für Unternehmen, die mindestens zwei Kriterien erfüllen: Bilanzsumme über 25 Millionen Euro, Umsatz über 50 Millionen Euro oder mehr als 250 Mitarbeiter. Wer diese Schwellenwerte in den nächsten Jahren erreichen könnte, sollte schon heute VSME-konform berichten. Das vermeidet einen hektischen Aufbau der Nachhaltigkeitsberichterstattung unter Zeitdruck. Welche KMU tatsächlich von der CSRD betroffen sind und welche Übergangsfristen gelten, haben wir detailliert aufbereitet.


Häufige Fragen (FAQ)

Was ist der VSME?

Der VSME (Voluntary SME Standard) ist ein von der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) entwickelter Standard für die freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung von kleinen und mittleren Unternehmen. Er umfasst ein Basismodul mit 11 zentralen Bereichen sowie ein optionales Comprehensive Modul mit 9 zusätzlichen Offenlegungen zu Umwelt, Sozialem und Governance.

Was bedeutet VSME?

VSME ist die Abkürzung für "Voluntary SME Standard" oder vollständig "Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs". Der Standard wurde speziell für nicht-börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen entwickelt, die noch nicht unter die CSRD-Berichtspflicht fallen, aber dennoch strukturiert über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten berichten möchten.

Für was steht die Abkürzung VSME?

Die Abkürzung VSME steht für "Voluntary SME Standard". Dabei bedeutet "Voluntary" = freiwillig und "SME" = Small and Medium-sized Enterprises (kleine und mittlere Unternehmen). In der Langform wird der Standard auch als "Voluntary Sustainability Reporting Standard for Non-Listed SMEs" bezeichnet.

Wird VSME verpflichtend?

Nein, der VSME bleibt ein freiwilliger Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Auch die jüngste Omnibus-Verordnung und Omnibus-Deregulierung haben nichts an diesem Status geändert. Die EU-Kommission hat den VSME ausdrücklich als freiwillige Empfehlung ohne Berichtspflicht positioniert. Allerdings entsteht durch den Trickle-Down-Effekt ein indirekter Druck: Wenn große, CSRD-pflichtige Kunden ESG-Daten von ihren Zulieferern verlangen, sind KMU faktisch zur Berichterstattung gezwungen.

Für wen ist der VSME gedacht?

Der VSME richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern, die nicht börsennotiert sind und noch nicht unter die CSRD-Berichtspflicht fallen. Die Zielgruppe umfasst besonders KMU, die als Zulieferer in Wertschöpfungsketten großer Unternehmen tätig sind oder ESG-Anfragen von Banken, Investoren und Geschäftspartnern erhalten.

Was ist der Unterschied zwischen VSME und ESRS?

Der VSME ist deutlich schlanker und praxisorientierter als die ESRS (European Sustainability Reporting Standards). Während die ESRS über 1.000 Datenpunkte für CSRD-pflichtige Großunternehmen umfassen, fokussiert sich der VSME auf etwa 200 wesentliche Datenpunkte im Basismodul. Die ESRS sind verpflichtend und extern prüfungspflichtig, der VSME bleibt freiwillig ohne Prüfungspflicht.

Wie lange dauert die Implementierung des VSME?

Die Implementierung eines VSME-konformen Berichtssystems dauert mit modernen Tools wie MULTIPLYE typischerweise 7-14 Tage für die technische Einrichtung. Die erste vollständige Berichtserstellung erfordert etwa 20-40 Stunden interne Arbeitszeit. Mit zunehmendem Reifegrad sinkt der Aufwand für Folgeberichte auf 10-20 Stunden pro Jahr.

Welche Daten brauche ich für einen VSME-Bericht?

Für das Basismodul benötigen Unternehmen Energierechnungen, Mobilitätsdaten, Personalstammdaten, Arbeitsschutzberichte, Abfallentsorgungsnachweise, Wasserrechnungen und Compliance-Dokumentation. Das Comprehensive Modul erfordert zusätzlich Daten zu Klimazielen, Klimarisiken, Scope 3-Emissionen und erweiterte Sozialinformationen. Die meisten Daten liegen in Unternehmen bereits vor und müssen nur systematisch zusammengestellt werden.

Was kostet eine VSME-konforme Berichterstattung?

Die Kosten hängen vom gewählten Ansatz ab. Manuelle Erfassung mit Excel ist kostenlos, erfordert aber 40-80 Stunden Jahresaufwand. Automatisierte Plattformen kosten 1.000-5.000 Euro pro Jahr, reduzieren den Zeitaufwand jedoch auf 10-20 Stunden. Externe Berater für einmalige Berichte verlangen 15.000-50.000 Euro. Die wirtschaftlichste Lösung für regelmäßige VSME-Berichterstattung ist meist eine automatisierte Plattform.

Können wir später von VSME zu ESRS wechseln?

Ja, der VSME ist bewusst als Brücke zu den ESRS konzipiert. Die Datenstrukturen, Prozesse und Methodik des VSME sind mit den ESRS kompatibel. Unternehmen, die heute nach VSME berichten und später CSRD-pflichtig werden, müssen ihre Berichterstattung erweitern, können aber auf den bestehenden Grundlagen aufbauen.


Quellen

European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG). (o. D.). Voluntary Reporting Standard for SMEs (VSME). Abgerufen von https://www.efrag.org/en/projects/voluntary-reporting-standard-for-smes-vsme/concluded

Position Green. (o. D.). VSME – the Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs. Abgerufen von Position Green Website

Wikipedia. (o. D.). European Sustainability Reporting Standards. Abgerufen von https://de.wikipedia.org/wiki/European_Sustainability_Reporting_Standards

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