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Scope 3 Reporting: So erfüllen kleine Zulieferer die CO2-Anforderungen ihrer Großkunden

Großkunden wollen CO₂-Daten – und zwar jetzt. Warum? Weil neue Gesetze wie die CSRD und das Lieferkettengesetz sie dazu drängen, den CO₂-Fußabdruck ihrer gesamten Wertschöpfungskette offenzulegen. Für euch als Zulieferer bedeutet das: Ihr müsst eure Emissionen messen und transparent dokumentieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Scope 3 Reporting wird dabei zur zentralen Herausforderung.

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Regeln und Fristen: Seit 2024 müssen große Unternehmen in der EU detaillierte Nachhaltigkeitsdaten nach CSRD melden. Die Berichterstattung zu Scope 3 Emissionen wird dabei zunehmend verpflichtend.
  • CO₂-Fokus: Bis zu 80 % der Emissionen eines Unternehmens entstehen in der Lieferkette – hier seid ihr gefragt.
  • Herausforderungen für KMU: Viele kleine Unternehmen wissen nicht, wie sie ihre Scope 3 Emissionen erfassen sollen. Dabei liegen die Daten oft schon vor – Stromrechnungen, Materialeinkäufe oder Tankbelege sind ein guter Start.
  • Lösungen: Tools wie MULTIPLYE helfen, die CO₂-Bilanzierung zu automatisieren und damit Zeit und Fehler zu sparen.

Unser Tipp: Fangt mit euren eigenen Emissionen (Scope 1 und Scope 2) an und arbeitet euch dann zu den komplexeren Scope 3 Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor. Eine klare CO₂-Bilanz schafft Vertrauen bei euren Kunden und stärkt eure Position am Markt.

Im Artikel erfahrt ihr, wie ihr die Anforderungen meistert, welche Daten ihr braucht und wie euch digitale Lösungen für das Scope 3 Reporting dabei unterstützen können.

Inhaltsverzeichnis

  • CO2-Bilanzierung: Grundlagen für kleine Zulieferer
  • Wichtige Begriffe: CO2e, GHG Protocol und die 15 Scope 3 Kategorien
  • CO2-Datenanforderungen für kleine Zulieferer
  • Häufige Datenquellen für die CO2-Erfassung
  • CO2-Datenerfassung und Klimaberichterstattung einrichten
  • Die 15 Scope 3 Kategorien im Detail
  • Herausforderungen bei der Scope 3 Berichterstattung
  • Best Practices und Lösungen für KMU
  • FAQs zum Scope 3 Reporting

CO2-Bilanzierung – Das bringt es Unternehmen

Die CO2-Bilanzierung ermöglicht Unternehmen nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie der CSRD, sondern schafft auch Transparenz über die eigenen Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Für kleine Zulieferer ist dies besonders wichtig, da ihre Großkunden zunehmend detaillierte Scope 3 Emissionsdaten einfordern. Unternehmen, die frühzeitig mit der Messung ihrer Treibhausgasemissionen beginnen, sichern sich Wettbewerbsvorteile und können gezielt Emissionsreduzierung planen.

CO2-Bilanzierung: Grundlagen für kleine Zulieferer

Die CO2-Bilanzierung mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, doch ihre Grundprinzipien sind klar verständlich. Ein gutes Beispiel: 97 % der S&P 500-Unternehmen, die 2023 Nachhaltigkeitsdaten veröffentlichten, orientierten sich am GHG Protocol. Das zeigt, dass sich internationale Standards längst durchgesetzt haben. Für kleine Unternehmen bedeutet das, dass sie auf bewährte Richtlinien wie das GHG Protokoll zurückgreifen können, um die Anforderungen ihrer Großkunden zu erfüllen. Diese Grundlagen sind entscheidend, um wesentliche Begriffe und Konzepte der CO2-Bilanzierung besser zu verstehen.

Ein zentraler Punkt: Ohne ein nachhaltiges Management ihrer Emissionen können kleine Zulieferer die Erwartungen ihrer Kunden kaum erfüllen. Das Verständnis der verschiedenen Scope 3 Kategorien und deren Messung ist dabei essenziell.

Wichtige Begriffe: CO2e, GHG Protocol und die Scopes 1, 2 und 3

CO2e (Kohlendioxid-Äquivalent) dient als Standardmaß zur Bewertung verschiedener Treibhausgase. Es ermöglicht, die Klimawirkung von Gasen wie Methan oder Lachgas mit der von CO2 zu vergleichen. Dabei hat CO2 den Referenzwert 1, während andere Treibhausgase entsprechend ihrer Klimawirkung umgerechnet werden.

Das GHG Protocol (auch Greenhouse Gas Protocol genannt) bietet Unternehmen einen Rahmen, um ihre Treibhausgasemissionen zu messen und zu steuern. Es stellt Werkzeuge und Schulungen bereit, die die Umsetzung erleichtern. Das GHG Protokoll ist der international anerkannte Standard für die Bilanzierung von Emissionen und bildet die Grundlage für das Scope 3 Reporting.

Die Emissionen eines Unternehmens werden in drei sogenannte Scopes aufgeteilt:

  • Scope 1: Direkte Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen wie Heizungen mit Erdgas oder Wärme, Firmenfahrzeugen oder Produktionsanlagen. Diese Scope 1 Emissionen entstehen direkt im Unternehmen.
  • Scope 2: Indirekte Scope 2 Emissionen aus eingekaufter Energie, wie beispielsweise Strom oder Heizung. Diese machen weltweit mindestens ein Drittel der Treibhausgasemissionen aus.
  • Scope 3: Alle weiteren indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, von der Rohstoffbeschaffung bis zur Entsorgung (End of Life). Die Scope 3 Emissionen stellen häufig den größten Anteil dar und umfassen sowohl Upstream- als auch Downstream-Emissionen. Für Unternehmen ist dabei eine automatisierte CO2-Bilanzierung ein wichtiger Hebel für effizientes Nachhaltigkeitsmanagement.

Das GHG Protocol gibt hierzu klare Vorgaben in seinem Scope 3 Standard:

„Unternehmen müssen alle Scope 1 und Scope 2 Emissionen bilanzieren und berichten. Die Bilanzierung von Scope 3 Emissionen ist jedoch ebenfalls Teil einer effektiven Klimaschutzstrategie."

Während Scope 1 2 Emissionen relativ einfach zu quantifizieren sind, stellt die Erfassung von Scope 3 Emissionen eine größere Herausforderung dar. Die Messung dieser Emissionen erfordert umfassende Daten über die gesamte Wertschöpfungskette.

Die 15 Scope 3 Kategorien verstehen

Das Greenhouse Gas Protocol definiert genau 15 Scope 3 Kategorien, die alle indirekten Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette abdecken. Diese Scope 3 Kategorien sind in Upstream- (vorgelagerte) und Downstream- (nachgelagerte) Aktivitäten unterteilt:

Upstream-Kategorien (Kategorie 1-8)

  • Kategorie 1: Eingekaufte Waren und DienstleistungenEmissionen in CO2-Äquivalenten aus der Produktion und Verarbeitung von eingekauften Produkten und Rohstoffen entlang der Lieferkette (Cradle to Gate)
  • Kategorie 2: Investitionsgüter – Emissionen aus der Herstellung von langlebigen Gütern und Anlagen
  • Kategorie 3: Energie- und brennstoffbezogene Aktivitäten – Emissionen, die nicht in Scope 1 und Scope 2 enthalten sind, etwa aus der Vorkette von Strom und Wärme
  • Kategorie 4: Transport und Distribution (vorgelagert) – Emissionen aus dem Transport von Produkten zwischen Suppliers und dem Unternehmen
  • Kategorie 5: Abfall in der Produktion – Emissionen aus der Entsorgung und Verarbeitung von Abfällen aus der eigenen Organisation
  • Kategorie 6: Geschäftsreisen (Business Travel) – Emissionen aus Dienstreisen der Mitarbeitenden
  • Kategorie 7: Pendeln von Mitarbeitenden – Emissionen aus dem täglichen Arbeitsweg
  • Kategorie 8: Geleaste Vermögenswerte (vorgelagert) – Emissionen aus vom Unternehmen genutzten, aber nicht besessenen Assets

Downstream-Kategorien (Kategorie 9-15)

  • Kategorie 9: Transport und Distribution (nachgelagert) – Downstream-Emissionen aus dem Produktversand zu Kunden
  • Kategorie 10: Verarbeitung verkaufter Produkte – Emissionen, die bei der Weiterverarbeitung von Products durch Kunden entstehen
  • Kategorie 11: Nutzung verkaufter Produkte – Emissionen während der Nutzungsphase der Produkte
  • Kategorie 12: End of Life-Behandlung verkaufter Produkte – Emissionen aus Entsorgung und Recycling (End of Life)
  • Kategorie 13: Geleaste Vermögenswerte (nachgelagert) – Emissionen aus Assets, die das Unternehmen an andere verleast
  • Kategorie 14: Franchises – Emissionen aus Franchise-Betrieben
  • Kategorie 15: Investitionen – Emissionen aus Investitionsportfolios

Für die meisten Unternehmen sind nicht alle 15 Scope 3 Kategorien relevant. Der Scope 3 Standard des GHG Protokolls gibt jedoch vor, dass Unternehmen alle Kategorien prüfen und die wesentlichen identifizieren müssen.

CO2-Datenanforderungen für kleine Zulieferer nach CSRD

Großkunden verlangen von ihren Zulieferern detaillierte Emissionsdaten, um ihre eigenen Scope 3 Emissionen genau berechnen zu können. In einigen Branchen machen diese bis zu 90 % der gesamten Unternehmensemissionen aus.

CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) verpflichtet Unternehmen, sowohl ihre aktuellen Emissionen als auch ihre Reduktionsziele offenzulegen. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), insbesondere ESRS E1, definieren die Details für die Klimaberichterstattung. Für kleine Zulieferer bedeutet das, dass sie nicht nur ihre Emissionen messen, sondern auch dokumentieren müssen, wie sie diese senken wollen. Eine präzise CO2-Bilanz verbessert ihre Position in der Lieferkette und erfüllt die Erwartungen großer Kunden.

Eine Umfrage unter 444 deutschen KMU zeigt: Zwei Drittel planen, ihre Emissionen bis 2030 zu reduzieren, und ein Viertel hat sich sogar Klimaneutralitätsziele gesetzt. Diese Zahlen belegen, dass kleine Unternehmen die Bedeutung der CO2-Bilanzierung und des Scope 3 Reporting erkannt haben.

Lena Benz vom Mittelstandszentrum der Universität Trier erklärt:

„Es ist klar, dass sich Unternehmen zunächst auf ihre eigenen CO2 Emissionen konzentrieren, bevor sie ihre Lieferkette betrachten."

Für kleine Zulieferer heißt das: Zuerst die eigenen Scope 1 und Scope 2 Emissionen optimieren, bevor man sich an die komplexeren Scope 3 Emissionen entlang der Lieferkette wagt.

Die Europäische Kommission hebt zudem die Bedeutung von Datenqualität für die Berichterstattung hervor:

„Berichte lassen oft Informationen aus, die Investoren und andere Stakeholder für wichtig halten. Berichtete Informationen sind oft schwer von Unternehmen zu Unternehmen vergleichbar, und Nutzer der Informationen sind sich oft unsicher, ob sie diesen vertrauen können."

Für kleine Zulieferer bedeutet das, von Anfang an auf präzise und vergleichbare Scope 3 Emissionsdaten zu setzen.

Häufige Datenquellen für die CO2-Erfassung

Nachdem die Anforderungen definiert sind, geht es an die Datenerhebung. Kleine Zulieferer können hierfür auf Verbrauchs- und Kostendaten zurückgreifen. Laut einer Studie kennen die meisten deutschen Unternehmen bereits ihren CO2-Fußabdruck – ein Hinweis darauf, dass die grundlegenden Datenquellen oft schon vorhanden sind.

Rechnungen sind hierbei eine zentrale Grundlage. Energierechnungen für Strom und Wärme, Kraftstoffbelege und Materialrechnungen liefern die benötigten Informationen, die mit Emissionsfaktoren aus Datenbanken verrechnet werden können. Diese Daten bilden die Basis für die Messung der Emissionen in allen Bereichen.

Für Scope 1 Emissionen sollten Unternehmen alle direkten Energiequellen erfassen, die in ihren Gebäuden genutzt werden – von Erdgas für Heizungen bis zu Diesel für Fahrzeuge.

Für Scope 2 Emissionen sind die Stromrechnungen und Abrechnungen für eingekaufte Wärme und Energie relevant.

Bei Scope 3 Emissionen wird es komplexer: Hier müssen Daten von Suppliers, Informationen zu eingekauften Rohstoffen und Produkten, Transport- und Logistikdaten sowie Informationen über die Nutzung und das End of Life der verkauften Produkte erfasst werden. Die Scope 3 Emissionsdaten stammen oft aus verschiedenen Quellen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

CO2-Datenerfassung und Berichterstattung einrichten

Eine systematische CO2-Datenerfassung aufzubauen, erfordert mehr als nur das Sammeln von Rechnungen. Besonders für kleinere Zulieferer ist ein methodisches Vorgehen entscheidend, um die Anforderungen ihrer Großkunden zu erfüllen und ein professionelles Scope 3 Reporting aufzubauen. Der Weg dorthin lässt sich in drei Schritte gliedern.

Schritt 1: CO2-Bilanzierungsstrategie entwickeln

Der erste Schritt zur erfolgreichen CO2-Bilanzierung beginnt mit einer klaren Strategie. Diese legt fest, welche Emissionsquellen erfasst werden sollen und welche Scope 3 Kategorien für das Unternehmen relevant sind. Wichtig ist dabei, klare Systemgrenzen zu definieren – sowohl organisatorisch als auch operativ.

Ein zentraler Ausgangspunkt ist die Einhaltung des Greenhouse Gas Protocol. Dieser Standard bietet einen strukturierten Rahmen für die Messung und Berichterstattung von Emissionen in allen drei Scopes. Für die Scope 3 Berichterstattung ist der Scope 3 Standard die maßgebliche Guidance, die den Prozess strukturiert.

Unternehmen sollten dabei prüfen, welche der 15 Scope 3 Kategorien für sie wesentlich sind. Nicht alle Kategorien sind für jedes Unternehmen relevant – eine Materialitätsanalyse hilft, die wichtigsten Bereiche zu identifizieren und Ressourcen effizient einzusetzen.

Schritt 2: Emissionsquellen identifizieren und Daten sammeln

Nach der Strategieentwicklung geht es an die praktische Umsetzung: die Identifikation der Emissionsquellen und das systematische Sammeln der Daten. Dieser Prozess sollte strukturiert erfolgen und alle relevanten Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette erfassen.

Für Scope 1 bedeutet das die Erfassung aller direkten Emissionsquellen: Heizanlagen, die mit Erdgas betrieben werden, Firmenfahrzeuge, die Benzin oder Diesel verbrauchen, sowie alle anderen Verbrennungsprozesse im Unternehmen.

Bei Scope 2 liegt der Fokus auf eingekaufter Energie: Strom, Wärme und Dampf. Hier sollten Unternehmen ihre Energierechnungen systematisch erfassen und den Energieverbrauch dokumentieren.

Die größte Herausforderung liegt bei Scope 3: Hier müssen Daten aus verschiedenen Quellen und von unterschiedlichen Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammengetragen werden. Das umfasst:

  • Eingekaufte Waren und Dienstleistungen: Daten von Suppliers über die CO2 Bilanz der gelieferten Rohstoffen und Produkte
  • Transport und Logistik: Informationen über Transportwege, -mittel und -entfernungen
  • Geschäftsreisen: Daten aus Reisekostenabrechnungen und Mobilitätsdaten
  • Produktnutzung: Schätzungen über die Energie, die während der Nutzungsphase der Produkte verbraucht wird
  • End of Life: Informationen über Entsorgung, Recycling und Verarbeitung am Lebensende der Produkte

Diese Datensammlung erfordert enge Zusammenarbeit mit Partnern in der Lieferkette und oft auch Schätzungen basierend auf branchenspezifischen Durchschnittswerten.

Schritt 3: CO2-Bilanz berechnen und Berichte erstellen

Sobald die Daten gesammelt sind, folgt die Berechnung der CO2-Bilanz. Dabei werden die erfassten Aktivitätsdaten (z.B. verbrauchte kWh Strom, gefahrene Kilometer) mit entsprechenden Emissionsfaktoren multipliziert. Diese Emissionsfaktoren stammen aus anerkannten Datenbanken und geben an, wie viel CO2e pro Einheit einer Aktivität entsteht.

Die Berechnung sollte nach dem GHG Protokoll erfolgen, um Konsistenz und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Für Scope 3 Emissionen gibt der Scope 3 Standard des GHG Protokolls spezifische Berechnungsmethoden vor, die je nach Kategorie variieren können.

Nach der Berechnung folgt die Berichterstattung. Diese sollte transparent alle Scopes und relevanten Kategorien abdecken und die Methodik sowie verwendete Datenquellen klar dokumentieren. Moderne Softwarelösungen wie MULTIPLYE automatisieren diesen Prozess und stellen sicher, dass alle Standards und Offenlegungen eingehalten werden.

Herausforderungen beim Scope 3 Reporting für KMU

Die Erfassung von Scope 3 Emissionen stellt kleine und mittelständische Unternehmen vor besondere Herausforderungen. Anders als bei Scope 1 und Scope 2 Emissionen, die direkt messbar sind, liegen die Scope 3 Emissionen außerhalb der direkten Kontrolle des Unternehmens – sie entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Datenverfügbarkeit und -qualität

Eine der größten Herausforderungen ist die Verfügbarkeit präziser Daten. Viele Suppliers, besonders kleinere, verfügen nicht über eigene CO2-Bilanzen oder können keine detaillierten Scope 3 Emissionsdaten bereitstellen. Unternehmen müssen dann auf Schätzungen oder Branchendurchschnitte zurückgreifen, was die Genauigkeit der Bilanzierung beeinträchtigt.

Eine Studie zeigt, dass 2023 lediglich 41 % der Zulieferer, die auf Unternehmensanfragen reagierten, in der Lage waren, Emissionsdaten bereitzustellen. Diese Lücke in der Datenverfügbarkeit macht die Scope 3 Berichterstattung zu einer echten Herausforderung.

Komplexität der 15 Scope 3 Kategorien

Das GHG Protokoll definiert 15 Scope 3 Kategorien, die unterschiedliche Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette abdecken. Für kleine Unternehmen ist es oft schwierig zu bestimmen, welche dieser Kategorien für sie relevant sind und wie sie diese erfassen sollen. Die Kategorien reichen von eingekauften Rohstoffen (Cradle to Gate) über Business Travel bis hin zum End of Life der verkauften Produkte.

Jede Kategorie erfordert spezifische Datenquellen und Berechnungsmethoden. Diese Komplexität kann gerade für Unternehmen ohne dedizierte Nachhaltigkeitsabteilungen überfordernd sein.

Ressourcenmangel

KMU verfügen oft nicht über die personellen oder finanziellen Ressourcen, um eine umfassende Scope 3 Bilanzierung durchzuführen. Die Messung und Berichterstattung erfordert Fachwissen, Zeit und häufig auch spezialisierte Software. Ohne entsprechende Unterstützung oder Tools kann der Prozess für kleine Unternehmen schnell zu aufwändig werden.

Verständnis und Wissen

Ein tiefes Verständnis der verschiedenen Standards, Rahmenwerke und Methoden ist notwendig, um eine korrekte Scope 3 Berichterstattung durchzuführen. Viele kleine Unternehmen sind mit Begriffen wie "Greenhouse Gas Protocol", "Value Chain", "Cradle to Gate" oder den spezifischen Scope 3 Kategorien nicht vertraut. Dieses fehlende Wissen kann zu Fehlern in der Bilanzierung führen oder Unternehmen davon abhalten, überhaupt damit zu beginnen.

Best Practices und Lösungen für die Scope 3 Berichterstattung

Trotz der Herausforderungen gibt es bewährte Ansätze und Lösungen, die kleinen Unternehmen helfen, ihre Scope 3 Emissionen erfolgreich zu erfassen und zu berichten.

Digitale Tools und Automatisierung nutzen

Moderne Softwarelösungen wie MULTIPLYE automatisieren große Teile des Bilanzierungsprozesses. Sie helfen bei der Datensammlung, berechnen Emissionen automatisch basierend auf etablierten Emissionsfaktoren und erstellen standardisierte Berichte nach dem GHG Protokoll. Diese Tools reduzieren den manuellen Aufwand erheblich und minimieren Fehler in der Berechnung der Scope 3 Emissionen.

Automatisierung sorgt auch für Konsistenz: Die Daten werden nach einheitlichen Standards erfasst, was die Vergleichbarkeit über verschiedene Zeiträume und mit anderen Unternehmen erleichtert. Für die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD und ESRS E1 ist diese Standardisierung unverzichtbar.

Fokus auf wesentliche Kategorien

Nicht alle 15 Scope 3 Kategorien sind für jedes Unternehmen gleich relevant. Eine Materialitätsanalyse hilft zu identifizieren, welche Kategorien den größten Anteil an den Gesamtemissionen haben. Nach dem Pareto-Prinzip stammen oft 80 % der Scope 3 Emissionen aus nur 20 % der Quellen.

Durch den Fokus auf diese wesentlichen Bereiche können Unternehmen ihre Ressourcen effizient einsetzen und trotzdem ein aussagekräftiges Scope 3 Reporting erstellen. Typischerweise sind die wichtigsten Kategorien für KMU:

  • Eingekaufte Waren und Dienstleistungen (Kategorie 1)
  • Transport und Distribution (Kategorie 4 und 9)
  • Geschäftsreisen (Kategorie 6)
  • End of Life-Behandlung (Kategorie 12)

Zusammenarbeit in der Lieferkette stärken

Die Qualität der Scope 3 Bilanzierung hängt stark von der Zusammenarbeit mit Suppliers und anderen Partnern in der Lieferkette ab. Unternehmen sollten aktiv mit ihren Zulieferern kommunizieren und sie ermutigen, eigene CO2-Bilanzen zu erstellen. Je mehr primäre Daten von Suppliers verfügbar sind, desto genauer wird die eigene Scope 3 Berichterstattung.

Brancheninitiativen und Netzwerke können dabei helfen, Best Practices auszutauschen und gemeinsame Standards für die Datenerfassung zu entwickeln. Eine transparente Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Emissionsreduzierung.

Schrittweises Vorgehen

Anstatt zu versuchen, alle Scope 3 Kategorien sofort vollständig zu erfassen, sollten kleine Unternehmen schrittweise vorgehen:

  1. Phase 1: Scope 1 und Scope 2 Emissionen vollständig erfassen – dies schafft eine solide Grundlage
  2. Phase 2: Die wichtigsten Scope 3 Kategorien identifizieren und mit deren Erfassung beginnen
  3. Phase 3: Sukzessive weitere Kategorien hinzufügen und die Datenqualität verbessern
  4. Phase 4: Regelmäßige Berichterstattung etablieren und Emissionsreduzierungsmaßnahmen ableiten

Dieses schrittweise Vorgehen ermöglicht es Unternehmen, Erfahrungen zu sammeln und die Bilanzierung kontinuierlich zu verbessern, ohne von der Komplexität überwältigt zu werden.

Schulung und Kompetenzaufbau

Ein gutes Verständnis der Grundlagen ist entscheidend. Unternehmen sollten in die Schulung ihrer Mitarbeitenden investieren, damit diese die Begriffe, Standards und Methoden der CO2-Bilanzierung verstehen. Viele Organisationen bieten kostenlose Ressourcen und Leitfäden zum GHG Protokoll und zur Scope 3 Berichterstattung an.

Mit dem richtigen Wissen können Teams selbstständig die Bilanzierung durchführen und verbessern, was langfristig Kosten spart und die Abhängigkeit von externen Beratern reduziert.

Wann wird Scope 3 verpflichtend?

Die Verpflichtung zur Scope 3 Berichterstattung hängt von verschiedenen Faktoren ab – insbesondere von der Unternehmensgröße, Branche und den geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen. In der EU ist die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) der zentrale Treiber für erweiterte Nachhaltigkeitsberichterstattung.

CSRD-Zeitplan und Anwendungsbereiche

Die CSRD wird schrittweise eingeführt:

  • Seit 2024: Große kapitalmarktorientierte Unternehmen, die bereits unter die vorherige NFRD (Non-Financial Reporting Directive) fielen, müssen nach CSRD berichten
  • Ab 2025: Weitere große Unternehmen (über 250 Mitarbeitende oder 50 Mio. € Umsatz) werden berichtspflichtig
  • Ab 2026: Börsennotierte KMU werden einbezogen (mit Opt-out-Möglichkeit bis 2028)

Die ESRS E1 (European Sustainability Reporting Standards – Klima) verlangen von berichtspflichtigen Unternehmen die Offenlegung ihrer Scope 1, Scope 2 und Scope 3 Emissionen. Die Scope 3 Berichterstattung ist dabei grundsätzlich verpflichtend, wobei es gewisse Erleichterungen gibt, wenn Daten nicht verfügbar sind.

Indirekte Verpflichtung für Zulieferer

Auch wenn kleinere Zulieferer nicht direkt unter die CSRD fallen, werden sie indirekt berichtspflichtig: Ihre Großkunden benötigen Scope 3 Emissionsdaten, um ihre eigenen Berichte zu erstellen. De facto bedeutet dies, dass auch KMU in der Lieferkette ihre Emissionen erfassen und berichten müssen, um als Supplier attraktiv zu bleiben.

In Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder der Elektronikbranche fordern große Hersteller bereits heute von allen Zulieferern detaillierte CO2-Daten. Diese Praxis wird sich in den kommenden Jahren auf nahezu alle Branchen ausweiten.

Weitere regulatorische Treiber

Neben der CSRD gibt es weitere Regulierungen, die das Scope 3 Reporting relevant machen:

  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG): Verlangt von Unternehmen, Umweltrisiken in der Lieferkette zu identifizieren
  • EU-Taxonomie: Fordert Offenlegungen zu klimarelevanten Wirtschaftsaktivitäten
  • Internationale Standards: Viele global agierende Unternehmen richten sich nach internationalen Rahmenwerken, die Scope 3 Reporting empfehlen oder vorschreiben

Transparenz und Kommunikation der CO2-Daten

Eine präzise CO2-Bilanz ist nur so wertvoll wie ihre Kommunikation. Transparenz bedeutet nicht, dass alle Daten perfekt sein müssen. Vielmehr geht es darum, offen über Fortschritte, Herausforderungen und geplante Verbesserungen zu sprechen. Zulieferer sollten ihre CO2-Strategien und -Erfolge gezielt an verschiedene Zielgruppen vermitteln – zum Beispiel über Nachhaltigkeitsberichte für Investoren, Produktkennzeichnungen für Kunden oder durch die Teilnahme an branchenspezifischen Initiativen.

Die Berichterstattung zu Scope 3 Emissionen sollte dabei folgende Details umfassen:

  • Erfasste Scope 3 Kategorien und Begründung der Auswahl
  • Verwendete Methodik und Datenquellen
  • Qualität der Daten (primäre vs. sekundäre Daten)
  • Unsicherheiten und Limitationen
  • Trends über Zeit und gesetzte Reduktionsziele
  • Weitere Informationen zu den CSRD-Berichtspflichten für KMU und praktische Umsetzungsleitfäden

Eine regelmäßige Klimaberichterstattung, idealerweise einmal pro Jahr, sorgt dafür, dass Fortschritte sichtbar gemacht und das Vertrauen gestärkt wird. Dies erfüllt nicht nur regulatorische Anforderungen wie die CSRD, sondern schafft auch einen Wettbewerbsvorteil durch erhöhte Marken-Reputation.

Vorteile automatisierter vs. manueller CO2-Bilanzierung

Neben der Kommunikation spielt auch die Art der Datenerfassung eine entscheidende Rolle. Automatisierte Prozesse sparen nicht nur Zeit, sondern reduzieren Fehler und gewährleisten eine höhere Datenkonsistenz. Sie helfen Unternehmen zudem, die Anforderungen des GHG Protocols und des Scope 3 Standards vollständig zu erfüllen.

Die Bedeutung dieser Prozesse wird deutlich, wenn man bedenkt, dass 2023 lediglich 41 % der Zulieferer, die auf Unternehmensanfragen reagierten, in der Lage waren, Scope 3 Emissionsdaten bereitzustellen. Automatisierung ist hier ein wichtiger Schritt in Richtung Effizienz und Verlässlichkeit bei der Messung und Berichterstattung der Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Fazit: Der erste Schritt zur CO2-Transparenz im Scope 3 Reporting

Die CO2-Bilanzierung und das Scope 3 Reporting entwickeln sich immer mehr zu einer geschäftlichen Pflichtaufgabe. Laut einer Umfrage des BME aus dem Jahr 2023 verlangen bereits über 60 % der deutschen Großunternehmen von ihren Zulieferern CO2-Daten als festen Bestandteil der Lieferantenbewertung. Wer frühzeitig handelt, kann sich klare Vorteile im Wettbewerb sichern.

Dabei ist der Einstieg in die CO2-Bilanzierung oft weniger kompliziert, als es zunächst erscheint. Viele relevante Daten, wie etwa aus Energie- oder Reisekostenabrechnungen, liegen oft schon vor. Nach dem Pareto-Prinzip stammen häufig 80 % der Scope 3 Emissionen aus nur 20 % der Emissionsquellen. Ein gezielter Fokus auf diese Hauptverursacher unter den Scope 3 Kategorien macht den Prozess nicht nur überschaubar, sondern auch wirkungsvoll.

Unternehmen, die frühzeitig aktiv werden, profitieren zudem spürbar. Laut einer CDP-Studie haben sogenannte „Frühanwender" eine um 30 % höhere Wahrscheinlichkeit, neue Großkunden zu gewinnen. Diese Entwicklung zeigt, dass CO2-Transparenz und professionelles Scope 3 Reporting weit über reine Compliance hinausgehen und sich zunehmend als strategischer Vorteil etablieren.

Auch der Einsatz digitaler Tools zahlt sich schnell aus. Automatisierungslösungen wie MULTIPLYE helfen dabei, Fehler zu vermeiden und standardisierte CO2-Bilanzen effizient zu erstellen. Solche Lösungen senken den manuellen Aufwand bei der Messung der Scope 3 Emissionen, reduzieren Fehlerquellen und sorgen dafür, dass anerkannte Standards wie das GHG Protokoll und der Scope 3 Standard eingehalten werden. Besonders für kleinere Zulieferer ist das ein großer Pluspunkt: Sie können mit begrenzten Ressourcen professionelle Ergebnisse in der Berichterstattung erzielen.

Die bisherigen Ansätze und verfügbaren Automatisierungslösungen bieten eine solide Grundlage für die Klimaberichterstattung, um diesen wichtigen Schritt zu gehen. Es gilt, klare Ziele zu setzen, die Haupt-Emissionsquellen in den relevanten Scope 3 Kategorien zu identifizieren und digitale Tools einzusetzen. Der richtige Moment, um aktiv zu werden, ist jetzt – insbesondere angesichts der steigenden regulatorischen Anforderungen durch CSRD und ESRS E1 in den kommenden Jahren. Investitionen in CO2-Transparenz und eine robuste Scope 3 Berichterstattung sind Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit von heute und morgen.

FAQs zum Scope 3 Reporting

Was ist Scope 3 Reporting?

Scope 3 Reporting bezeichnet die Erfassung und Berichterstattung aller indirekten Treibhausgasemissionen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen – sowohl vor- als auch nachgelagert. Das Greenhouse Gas Protocol definiert hierfür 15 Scope 3 Kategorien, die verschiedene Activities abdecken: von eingekauften Rohstoffen und Products über Transport und Business Travel bis hin zur End of Life-Behandlung verkaufter Produkte. Das Scope 3 Reporting ist besonders für die Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD und ESRS E1 relevant, da Scope 3 Emissionen oft 70-90 % der gesamten CO2-Bilanz eines Unternehmens ausmachen.

Was fällt alles unter Scope 3?

Unter Scope 3 fallen alle indirekten Emissionen, die nicht in Scope 1 (direkte Emissionen) oder Scope 2 (Emissionen aus eingekaufter Energie wie Strom und Wärme) enthalten sind. Das GHG Protokoll unterteilt Scope 3 in 15 Kategorien:

Upstream (vorgelagert):

  • Eingekaufte Waren und Dienstleistungen (inkl. Rohstoffen)
  • Investitionsgüter
  • Energie- und brennstoffbezogene Aktivitäten (nicht in Scope 1 2 enthalten)
  • Transport und Distribution (vorgelagert)
  • Abfall aus eigener Organisation
  • Geschäftsreisen (Business Travel)
  • Pendeln von Mitarbeitenden
  • Geleaste Vermögenswerte (vorgelagert)

Downstream (nachgelagert):

  • Transport und Distribution (nachgelagert)
  • Verarbeitung verkaufter Produkte
  • Nutzung verkaufter Products
  • End of Life-Behandlung verkaufter Produkte
  • Geleaste Vermögenswerte (nachgelagert)
  • Franchises
  • Investitionen

Diese Scope 3 Emissionen entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von den Suppliers bis zum End of Life der Produkte.

Wann wird Scope 3 verpflichtend?

In der EU ist die Scope 3 Berichterstattung für große Unternehmen bereits verpflichtend geworden. Durch die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) müssen berichtspflichtige Unternehmen ihre Scope 3 Emissionen nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS E1) offenlegen:

  • Seit 2024: Große börsennotierte Unternehmen (bereits unter NFRD)
  • Ab 2025: Alle großen Unternehmen (>250 Mitarbeitende oder >50 Mio. € Umsatz)
  • Ab 2026: Börsennotierte KMU (mit Opt-out bis 2028)

Für kleinere Zulieferer bedeutet dies eine indirekte Verpflichtung: Ihre Großkunden benötigen Scope 3 Emissionsdaten für ihre eigene Berichterstattung, weshalb de facto auch KMU in der Lieferkette ihre Emissionen erfassen müssen. In vielen Branchen fordern große Unternehmen bereits heute von allen Suppliers detaillierte CO2-Daten als Teil der Lieferantenbewertung.

Was sind Emissionen der Kategorie 3 in Scope 3?

Kategorie 3 der Scope 3 Emissionen bezeichnet "Energie- und brennstoffbezogene Aktivitäten" (nicht in Scope 1 oder Scope 2 enthalten). Diese Kategorie erfasst Emissionen aus der Vorkette von Energieträgern, die ein Unternehmen nutzt. Konkret umfasst dies:

  • Emissionen aus der Gewinnung, Produktion und dem Transport von eingekauften Brennstoffen (z.B. Erdgas) und Strom
  • Vorkettenemissionen für Wärme und Dampf
  • Energieverluste bei der Übertragung und Verteilung von eingekaufter Energie
  • Emissionen aus der Erzeugung von Energie, die das Unternehmen selbst verkauft (wenn zutreffend)

Diese Kategorie stellt sicher, dass auch die "graue Energie" – also Emissionen, die bei der Bereitstellung von Strom und Wärme entstehen, aber nicht direkt im Unternehmen anfallen – in der CO2-Bilanz berücksichtigt werden. Für eine vollständige Erfassung der Emissionen entlang der Wertschöpfungskette ist diese Kategorie nach dem Scope 3 Standard des GHG Protokolls wichtig, auch wenn sie oft einen kleineren Anteil im Vergleich zu anderen Kategorien wie eingekauften Waren oder Transport ausmacht.

Wie können kleine Zulieferer in Deutschland ihre CO2-Emissionen erfassen und die Anforderungen ihrer Großkunden erfüllen?

Kleinere Zulieferer haben die Möglichkeit, ihre CO2-Emissionen effizient zu erfassen, indem sie gezielt Daten zu ihren direkten Emissionsquellen (Scope 1) sowie den indirekten Emissionen aus Energieverbrauch (Scope 2) sammeln. Anschließend sollten sie die relevanten Scope 3 Kategorien identifizieren und schrittweise erfassen – beginnend mit den wesentlichen Bereichen wie eingekauften Rohstoffen, Transport und Business Travel.

Der Einsatz standardisierter Methoden nach dem GHG Protokoll und spezialisierter Softwarelösungen erleichtert dabei nicht nur die Berechnung der Scope 3 Emissionen, sondern auch die Dokumentation und regelmäßige Berichterstattung. Dabei ist es entscheidend, klare Systemgrenzen zu setzen und sämtliche relevanten Emissionsquellen entlang der Wertschöpfungskette sorgfältig zu identifizieren.

Regelmäßige CO2-Berichte zum Scope 3 Reporting schaffen Transparenz und helfen Unternehmen, die steigenden Anforderungen ihrer Großkunden zu erfüllen. Das stärkt nicht nur die eigene Position im Wettbewerb, sondern unterstützt auch die Nachhaltigkeitsberichterstattung und Emissionsreduzierung innerhalb der gesamten Lieferkette.

Welche Vorteile haben Automatisierungstools wie MULTIPLYE bei der CO2-Bilanzierung im Vergleich zu manuellen Methoden?

Automatisierungstools wie MULTIPLYE bringen klare Vorteile im Vergleich zu manuellen Ansätzen mit sich. Sie sorgen für eine schnellere und genauere Erfassung von CO2-Daten über alle Scopes hinweg, indem sie Berechnungen und Analysen automatisch durchführen. Das spart nicht nur Zeit bei der Messung der Scope 3 Emissionen, sondern erleichtert es Unternehmen auch, ihre Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette effizient im Blick zu behalten und Berichte ohne großen Aufwand zu erstellen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die einheitliche und nachvollziehbare Berichterstattung nach dem GHG Protokoll und Scope 3 Standard, die sowohl die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen wie der CSRD unterstützt als auch für mehr Transparenz in der Lieferkette sorgt. Die automatisierte Erfassung der 15 Scope 3 Kategorien, von eingekauften Rohstoffen bis zum End of Life der Produkte, reduziert Fehlerquellen und gewährleistet konsistente Daten für die Klimaberichterstattung. Besonders für kleinere Zulieferer bieten diese Tools eine wertvolle Unterstützung bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung, um ihre Emissionsreduzierung zu erreichen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wie können kleine Unternehmen die CO2-Berichterstattung gemäß CSRD und Lieferkettengesetz effektiv umsetzen?

Kleine Unternehmen sollten als ersten Schritt eine CO2-Bilanzierung für alle relevanten Scopes einführen. Damit können sie ihre Emissionen systematisch erfassen und transparent dokumentieren. Dabei gilt es, die Anforderungen der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und der ESRS E1 sowie des Lieferkettengesetzes zu berücksichtigen. Das bedeutet, sowohl die Analyse der Lieferkette als auch die Erfassung von Scope 3 Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den Blick zu nehmen.

Einige praktische Ansätze, die dabei helfen können:

  • Der Einsatz kostengünstiger Softwarelösungen, um CO2-Daten für alle Scope 3 Kategorien effizient zu sammeln, zu analysieren und auszuwerten
  • Schulungen für Mitarbeitende, um sicherzustellen, dass die Datenqualität hoch bleibt und die Prozesse der Messung und Berichterstattung reibungslos ablaufen
  • Orientierung am GHG Protokoll und Scope 3 Standard für standardisierte Guidance
  • Fokus auf die wesentlichen Scope 3 Kategorien und schrittweise Erweiterung
  • Enge Zusammenarbeit mit Suppliers zur Verbesserung der Datenqualität entlang der Lieferkette

Mit diesen Maßnahmen erfüllen kleine Unternehmen nicht nur gesetzliche Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung und Offenlegungen, sondern stärken auch ihre Transparenz und Position innerhalb der Lieferkette. Dies kann langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zur Emissionsreduzierung in allen Bereichen beitragen.

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Johannes Fiegenbaum
Johannes Fiegenbaum Strategy & Sustainability Advisor, multiplye.ai Mehr über mich

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