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Von 0 auf Klimabilanz KMU: Ohne Vorkenntnisse starten

Ihr wollt eure Klimabilanz erstellen, wisst aber nicht, wo ihr anfangen sollt? Auch ohne Vorkenntnisse könnt ihr starten. Mit klaren Schritten, digitalen Tools und den richtigen Standards wird Klimabilanzierung für KMU zugänglich und umsetzbar. Warum das wichtig ist? Kleine und mittlere Unternehmen tragen einen erheblichen Anteil der Emissionen in der EU bei und stehen zunehmend durch Marktanforderungen im Fokus – auch wenn die CSRD-Berichtspflicht für die meisten KMU vorerst entfällt.

Kurzzusammenfassung

Die regulatorische Landschaft hat sich massiv verändert: Die CSRD wurde deutlich entschärft, betrifft primär große Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitern und wurde auf 2027/2028 verschoben. Für KMU rückt stattdessen der freiwillige VSME-Standard in den Fokus – eine praxisnahe Alternative, die durch Marktanforderungen getrieben wird. Wer heute mit der Klimabilanzierung beginnt, positioniert sich nicht aufgrund gesetzlicher Pflichten, sondern verschafft sich echte Wettbewerbsvorteile bei Ausschreibungen, Bankfinanzierungen und in Lieferketten.

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Warum handeln? KMU stehen unter zunehmendem Druck von Kunden, Banken und Geschäftspartnern – nicht primär durch CSRD, sondern durch praktische Marktanforderungen und den neuen VSME-Standard für freiwillige Berichterstattung
  • Wie starten? Definiert eure Emissionsgrenzen (Scope 1-3), sammelt vorhandene Daten aus Buchhaltung und Mobilität und nutzt anerkannte Standards wie ISO 14064 oder das GHG Protocol
  • Tools nutzen: Plattformen wie MULTIPLYE automatisieren den Prozess nach GHG Protocol und VSME-Vorgaben, sparen Zeit und erfüllen alle Anforderungen für freiwillige Berichterstattung

Der Schlüssel: Fangt einfach an – mit den Daten, die ihr habt. Perfektion ist nicht nötig, der erste Schritt zählt. So könnt ihr nicht nur künftige regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch Kosten senken und euer Unternehmen zukunftssicher machen.

Neue Realität für KMU: Vom CSRD-Fokus zum VSME-Standard

Die letzten Monate haben die Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU grundlegend verändert. Während die CSRD ursprünglich eine breite Berichtspflicht vorsah, wurde sie durch das EU-Omnibus-Paket deutlich entschärft – mit weitreichenden Folgen für die Praxis.

CSRD: Entschärfung und Verschiebung

Die Corporate Sustainability Reporting Directive betrifft vorerst primär große und börsennotierte Unternehmen. Durch die "Stop-the-Clock"-Richtlinie vom April 2025 wurden die Fristen um zwei Jahre verschoben. Große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern müssen erst ab 2028 für das Geschäftsjahr 2027 berichten, börsennotierte KMU ab 2029 für das Geschäftsjahr 2028.

Noch weitreichender sind die geplanten Änderungen durch das Omnibus-Paket: Die EU-Kommission schlägt vor, den Schwellenwert auf 1.000 Mitarbeiter anzuheben und die Umsatzgrenze auf 450 Millionen Euro zu erhöhen. Dadurch würden etwa 80 Prozent der ursprünglich betroffenen Unternehmen von der Berichtspflicht ausgenommen. In Deutschland wird die CSRD derzeit durch einen Referentenentwurf umgesetzt, der diese Entwicklungen bereits berücksichtigt.

Für die meisten KMU bedeutet das: Sie fallen nicht unter die direkte CSRD-Berichtspflicht. Doch die Praxis zeigt ein anderes Bild.

VSME: Der neue Standard für freiwillige Klimabilanz

Auch ohne formale Berichtspflicht steigt der Druck auf KMU massiv – durch Kunden, Banken und Geschäftspartner. Hier setzt der VSME (Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed SMEs) an, den die EFRAG entwickelt hat und den die EU-Kommission seit Juli 2025 offiziell empfiehlt.

Der VSME wurde speziell für nicht börsennotierte KMU mit weniger als 1.000 Mitarbeitern konzipiert und bietet einen niederschwelligen Einstieg in die CO2-Bilanzierung. Er besteht aus zwei Modulen:

Basic Module (Basismodul): Mindestanforderung für KMU, die erste strukturierte Nachhaltigkeitsdaten bereitstellen möchten. Konzipiert für Kleinstunternehmen als Zielsetzung, für alle anderen als Einstiegsniveau.

Comprehensive Module (umfassendes Modul): Erweiterte Datenpunkte, die von Banken, Investoren und Großkunden häufig nachgefragt werden. Geeignet für KMU mit bereits etablierten Nachhaltigkeitsprozessen.

Das "if applicable"-Prinzip stellt sicher, dass Unternehmen nur über tatsächlich relevante Themen berichten müssen. Der VSME ist dabei so konzipiert, dass er mit dem GHG Protocol und ISO 14064 kompatibel ist.

Value Chain Cap: Schutz vor übermäßigen Anforderungen

Eine zentrale Neuerung ist der sogenannte "Value Chain Cap". Berichtspflichtige Unternehmen sollen künftig von ihren Zulieferern und Kunden mit weniger als 1.000 Mitarbeitern nur noch die Informationen abfragen dürfen, die im VSME-Standard definiert sind. Das begrenzt den Trickle-Down-Effekt und schützt KMU vor übermäßig komplexen Datenanforderungen.

In der Praxis bedeutet das: Wenn euch ein Großkunde um Nachhaltigkeitsdaten bittet, könnt ihr euch auf die VSME-Vorgaben berufen. Eine Klimabilanz nach VSME erfüllt diese Anforderungen und verschafft euch gleichzeitig Vorteile bei weiteren Geschäftspartnern, Banken und öffentlichen Ausschreibungen.

Warum KMU jetzt mit der Klimabilanzierung starten sollten

Die Frage ist nicht mehr, ob KMU einen CO2-Fußabdruck brauchen, sondern wann sie damit beginnen. Auch ohne direkte CSRD-Pflicht gibt es überzeugende Gründe, die weit über regulatorische Compliance hinausgehen.

Marktgetriebene Anforderungen statt gesetzlicher Zwang

Die Praxis zeigt: Marktanforderungen treiben die Nachhaltigkeitsberichterstattung deutlich stärker als gesetzliche Vorgaben. Große Unternehmen, die selbst CSRD-pflichtig sind, fordern zunehmend CO2-Daten von ihren Zulieferern – unabhängig davon, ob diese formal berichtspflichtig sind. Wer diese Daten nicht liefern kann, riskiert, bei Ausschreibungen und Vertragsverhandlungen ins Hintertreffen zu geraten.

Auch Banken und Investoren verlangen verstärkt ESG-Daten für Kreditentscheidungen und Finanzierungskonditionen. Wie KMU ihre Kreditwürdigkeit durch ESG-Daten sichern, wird damit zur strategischen Frage. Wer frühzeitig eine fundierte Klimabilanz vorlegen kann, verbessert seine Position bei Verhandlungen und erschließt neue Finanzierungsmöglichkeiten.

Kosteneffizienz durch Automatisierung

Die Zeiten, in denen CO2-Bilanzierung nur über teure Berater oder manuelle Excel-Listen möglich war, sind vorbei. Automatisierte CO2-Bilanzierung über Plattformen wie MULTIPLYE reduziert den Aufwand für Klimadaten massiv. Durch direkte Integration mit Buchhaltungssystemen und PSD2-Bankschnittstellen werden Transaktionsdaten automatisch in CO2-Äquivalente umgerechnet.

Tatsächlich können KMU mit automatisierten Tools ihre erste Klimabilanz oft in wenigen Tagen erstellen – verglichen mit mehreren Wochen oder Monaten bei manuellen Verfahren. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche Kosten gegenüber klassischen Beratungsleistungen.

Wettbewerbsvorteile in öffentlichen Ausschreibungen

Öffentliche Auftraggeber berücksichtigen zunehmend Nachhaltigkeitskriterien in ihren Vergabeverfahren. Eine nachweisbare Klimabilanz kann zum entscheidenden Vorteil bei der Auftragsvergabe werden – besonders wenn Wettbewerber diese noch nicht vorweisen können. Wer heute beginnt, positioniert sich als First Mover und sichert sich strategische Vorteile.

Regionale Impulse: Das Beispiel Hamburg

Hamburg hat sich durch den Volksentscheid im Oktober 2024 verpflichtet, bereits 2040 klimaneutral zu werden – fünf Jahre früher als der Bund. Die Handelskammer Hamburg hatte sich dieses Ziel bereits 2020 gesetzt. Eine OECD-Studie zeigt: Klimaneutralität ist machbar, erfordert aber schnelles Handeln – besonders von KMU, die einen erheblichen Anteil der regionalen Wirtschaft ausmachen.

Für Hamburger Unternehmen entstehen dadurch konkrete Chancen, aber auch Anforderungen. Die Handelskammer bietet Netzwerke und Veranstaltungen, um KMU auf diesem Weg zu unterstützen. Andere Regionen wie Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen haben ähnliche Ziele gesetzt. Die Entwicklung zeigt: Wer wartet, verliert Anschluss.

So startet ihr mit dem CO2-Fußabdruck – ohne Vorkenntnisse

Der Einstieg in die CO2-Bilanzierung ist einfacher, als viele denken. Entscheidend ist ein systematisches Vorgehen – Schritt für Schritt, ohne den Anspruch auf sofortige Perfektion.

Schritt 1: Systemgrenzen definieren und Scope verstehen

Der erste Schritt besteht darin, die Grenzen eurer Klimabilanz festzulegen. Das GHG Protocol und ISO 14064 unterscheiden zwischen drei Scopes:

Scope 1 – Direkte Emissionen: Alle Treibhausgase, die direkt im Unternehmen entstehen. Dazu gehören Emissionen aus eigenen Fahrzeugen, Heizkesseln oder Produktionsprozessen. Diese Daten sind meist gut verfügbar, da sie direkt aus Kraftstoffverbrauch und Energierechnungen abzulesen sind.

Scope 2 – Indirekte Emissionen aus Energie: Emissionen, die bei der Erzeugung von eingekaufter Energie entstehen – vor allem Strom und Fernwärme. Auch diese Daten lassen sich relativ einfach aus Energierechnungen ermitteln. Hier spielt die Wahl des Stromanbieters eine wichtige Rolle: Grünstrom reduziert Scope-2-Emissionen deutlich.

Scope 3 – Weitere indirekte Emissionen: Alle übrigen Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – von eingekauften Gütern und Dienstleistungen über Geschäftsreisen bis hin zur Nutzung und Entsorgung verkaufter Produkte. Scope 3 ist oft der größte Emissionsbereich, aber auch der komplexeste. Für den Einstieg könnt ihr euch auf die wichtigsten Kategorien konzentrieren.

Für den Start empfiehlt sich ein pragmatischer Ansatz: Beginnt mit Scope 1 und 2, da hier die Datenqualität am besten ist. Scope 3 könnt ihr schrittweise erweitern, beginnend mit den emissionsintensivsten Aktivitäten wie Pendeln der Mitarbeitenden oder wichtigen Lieferanten.

Schritt 2: Daten sammeln und strukturieren

Die Grundlage jeder Klimabilanz sind verlässliche Daten. Die gute Nachricht: Die meisten Informationen habt ihr bereits. Für Scope 1 und 2 benötigt ihr:

  • Strom- und Heizkostenabrechnungen
  • Kraftstoffbelege für Firmenfahrzeuge
  • Daten zu Kältemitteln und Klimaanlagen
  • Informationen zu eigenen Produktionsprozessen (falls relevant)

Für Scope 3 sind weitere Datenquellen hilfreich:

  • Buchungsdaten aus der Finanzbuchhaltung (automatisch über CO2-Daten vom Steuerberater oder direkt aus dem Buchhaltungssystem)
  • Reisekostenabrechnungen für Geschäftsreisen
  • Informationen zu Pendelwegen der Mitarbeitenden
  • Lieferantendaten und Einkaufsvolumen

Eine strukturierte Datensammlung von Anfang an spart später Zeit. Automatisierte Tools wie MULTIPLYE nutzen PSD2-Bankschnittstellen und ziehen Transaktionsdaten automatisch, sodass manuelle Eingaben weitgehend entfallen. Die KI-gestützte Kategorisierung ordnet Ausgaben automatisch den richtigen Emissionskategorien zu.

Schritt 3: CO2-Emissionen berechnen

Nach der Datensammlung folgt die Berechnung der CO2-Äquivalente. Dabei werden eure Aktivitätsdaten (z. B. verbrauchte Kilowattstunden Strom) mit Emissionsfaktoren multipliziert. Diese Faktoren geben an, wie viel CO2 pro Einheit entsteht.

Emissionsfaktoren findet ihr in Datenbanken wie:

  • DEFRA (UK Department for Environment, Food & Rural Affairs)
  • Exiobase (multiregionale Input-Output-Datenbank)
  • Umweltbundesamt (deutsche Emissionsfaktoren)

Die Berechnung selbst kann komplex werden, besonders bei Scope 3. Hier helfen automatisierte Tools erheblich: MULTIPLYE nutzt Exiobase-Emissionsfaktoren und berechnet CO2-Äquivalente automatisch für alle drei Scopes. Das spart nicht nur Zeit, sondern minimiert auch Fehlerquoten gegenüber manuellen Excel-Listen.

Schritt 4: Standards und Methoden wählen

Für deutsche KMU stehen verschiedene Standards zur Verfügung, die unterschiedliche Anforderungen abdecken:

GHG Protocol: Der weltweit am häufigsten genutzte Standard für Treibhausgasinventare. Er bietet flexible Methodik und umfassende Scope-3-Bilanzierung. Das GHG Protocol ist die Grundlage für die meisten anderen Standards und wird von CSRD und VSME anerkannt. Ideal für KMU, die eine breite Akzeptanz und Kompatibilität suchen.

ISO 14064-1: Präziser technischer Standard mit klaren Verifizierungsanforderungen nach ISO 14064-3. Besonders geeignet für Unternehmen, die eine externe Zertifizierung anstreben oder in ISO 14001-Umweltmanagementsysteme integrieren möchten. Bietet weniger Interpretationsspielraum als das GHG Protocol.

DIN EN ISO 14067: Fokussiert auf Produktfußabdrücke (Product Carbon Footprint, PCF). Relevant für Unternehmen, die emissionsspezifische Produktinformationen für Kunden bereitstellen müssen. Kombinierbar mit ISO 14064-3 für die Verifizierung.

VSME: Der neue EU-Standard für freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU. Basiert auf GHG Protocol und ISO-Normen, vereinfacht aber die Anforderungen für kleine Unternehmen. Empfohlen für KMU, die Anfragen von Banken, Investoren oder Großkunden beantworten müssen.

Für den Einstieg empfehlen wir eine CO2-Bilanzierung nach GHG Protocol in Kombination mit VSME-Vorgaben. Das schafft die größtmögliche Akzeptanz bei Geschäftspartnern und ermöglicht bei Bedarf eine spätere Ausweitung auf ISO-Standards oder CSRD-Berichterstattung.

Schritt 5: Automatisierung nutzen und Zeit sparen

Manuelle CO2-Bilanzierung über Excel-Listen ist zeitaufwendig, fehleranfällig und schlecht skalierbar. Automatisierte Plattformen bieten erhebliche Vorteile:

Datenintegration: Direkte Anbindung an Buchhaltungssysteme, Banken (über PSD2) und Mobilitätsdaten. Transaktionen werden automatisch erfasst und kategorisiert.

KI-gestützte Kategorisierung: Ausgaben werden automatisch den richtigen Emissionskategorien zugeordnet. Die KI lernt aus früheren Zuordnungen und wird mit der Zeit präziser.

Echtzeit-Berechnungen: CO2-Äquivalente werden automatisch berechnet, sobald neue Daten verfügbar sind. Ihr seht jederzeit den aktuellen Stand eurer Emissionen.

Visualisierung und Reporting: Übersichtliche Dashboards zeigen, wo die größten Emissionen entstehen. Reports im VSME- oder GHG-Protocol-Format lassen sich per Klick generieren.

Audit-Sicherheit: Alle Berechnungen sind nachvollziehbar dokumentiert. Das erleichtert spätere Verifizierungen oder behördliche Prüfungen.

MULTIPLYE bietet mit dem Trial-Account die Möglichkeit, sieben Tage kostenlos die Plattform zu testen und erste CO2-Werte für die letzten drei Monate zu ermitteln. Der Einstieg ist niederschwellig und ermöglicht einen realistischen Eindruck, wie automatisierte Klimabilanzierung in der Praxis funktioniert.

Wichtige Standards und ihre Rolle für KMU

Die Wahl des richtigen Standards hängt von euren spezifischen Anforderungen ab. Ein Überblick über die wichtigsten Standards für KMU:

Standard Anwendungsbereich Vorteile Geeignet für
GHG Protocol Treibhausgaserfassung auf Unternehmensebene Flexible Methodik, umfassende Scope-3-Bilanzierung, bewährte Grundlage für Stakeholder-Kommunikation KMU mit flexiblen Anforderungen, VSME-Berichterstattung, freiwillige Ansätze
ISO 14064-1 Treibhausgasinventare auf Organisationsebene Präzise technische Angaben, externe Verifizierung nach ISO 14064-3, weniger Interpretationsspielraum Unternehmen mit klaren Audit-Vorgaben, Integration in ISO 14001-Umweltmanagementsysteme
DIN EN ISO 14067 Produktfußabdrücke (PCF) Standardisierte Produktbewertung, kombinierbar mit ISO 14064-3 Unternehmen mit produktspezifischen Emissionsanforderungen, B2B-Kommunikation
VSME Freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU Niederschwelliger Einstieg, EU-weit empfohlen, Value Chain Cap, kompatibel mit anderen Standards KMU ohne CSRD-Pflicht, die Banken-, Investoren- oder Kundenanfragen beantworten müssen

Verifizierung und Glaubwürdigkeit

Ein zentraler Faktor für die Glaubwürdigkeit eurer Klimabilanz ist die Verifizierung. Während ISO 14064 eine externe Verifizierung nach Teil 3 vorsieht, bietet das GHG Protocol eine anpassbare Methodik. Der VSME sieht keine verpflichtende Verifizierung vor, empfiehlt aber eine externe Prüfung für größere KMU oder bei Anforderungen durch Geschäftspartner.

Anbieter wie KPMG Cert oder TÜV führen Verifizierungen von Unternehmens-Klimabilanzen nach ISO 14064 durch. Für den Einstieg ist eine Verifizierung nicht zwingend erforderlich – sie kann aber sinnvoll sein, wenn ihr eure Klimabilanz für kritische Geschäftsbeziehungen oder Finanzierungen nutzen wollt.

Herausforderungen bei Scope 3 meistern

Scope-3-Emissionen sind oft der größte, aber auch komplexeste Teil der Klimabilanz. Sie umfassen alle indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette – von eingekauften Gütern über Geschäftsreisen bis zur Nutzung verkaufter Produkte.

Die 15 Kategorien von Scope 3

Das GHG Protocol unterteilt Scope 3 in 15 Kategorien. Für KMU sind besonders relevant:

Upstream (vorgelagert):

  1. Eingekaufte Güter und Dienstleistungen
  2. Kapitalgüter
  3. Energie- und brennstoffbezogene Emissionen (nicht in Scope 1/2)
  4. Vorgelagerter Transport und Vertrieb
  5. Abfall
  6. Geschäftsreisen
  7. Pendeln der Mitarbeitenden
  8. Geleaste Assets (upstream)

Downstream (nachgelagert): 9. Nachgelagerter Transport und Vertrieb 10. Verarbeitung verkaufter Produkte 11. Nutzung verkaufter Produkte 12. End-of-Life-Behandlung verkaufter Produkte 13. Geleaste Assets (downstream) 14. Franchises 15. Investitionen

Nicht alle Kategorien sind für jedes Unternehmen relevant. Für KMU ohne komplexe Lieferkette können oft wenige Kategorien ausreichen – etwa eingekaufte Güter, Geschäftsreisen und Pendeln.

Pragmatischer Einstieg in Scope 3

Beginnt mit den Kategorien, für die ihr bereits Daten habt:

Geschäftsreisen: Reisekostenabrechnungen enthalten meist bereits die notwendigen Informationen. Hotels, Flüge und Bahnfahrten lassen sich relativ einfach in CO2-Äquivalente umrechnen.

Pendeln der Mitarbeitenden: Eine einfache Umfrage zu Pendelwegen und Verkehrsmitteln genügt für erste Schätzungen. Tools wie MULTIPLYE bieten standardisierte Fragebögen.

Eingekaufte Güter und Dienstleistungen: Hier helfen Buchungsdaten aus der Finanzbuchhaltung. Automatisierte Tools ordnen Ausgaben automatisch Emissionskategorien zu und nutzen branchenspezifische Emissionsfaktoren aus Datenbanken wie Exiobase.

Umgang mit Datenqualität und Schätzungen

Bei Scope 3 sind Schätzungen und spezifisches Branchenwissen oft unvermeidlich. Das ist kein Problem – wichtig ist Transparenz über die verwendeten Methoden und Annahmen. Dokumentiert:

  • Welche Datenquellen ihr verwendet habt
  • Wo ihr mit Durchschnittswerten oder Schätzungen gearbeitet habt
  • Welche Annahmen euren Berechnungen zugrunde liegen

Diese Dokumentation schafft Vertrauen und erleichtert spätere Verbesserungen der Datenqualität. Wer heute mit realistischen Schätzungen startet, kann seine Klimabilanz Jahr für Jahr präzisieren.

Zusammenarbeit mit Lieferanten

Eine häufige Herausforderung: Nicht alle Lieferanten teilen ihre Emissionsdaten. Tatsächlich geben derzeit nur wenige Zulieferer detaillierte CO2-Informationen an ihre Kunden weiter. Langfristige Partnerschaften und klare Kommunikation können hier helfen.

Sprecht proaktiv mit euren wichtigsten Lieferanten über das Thema. Viele werden verstehen, dass sie selbst zunehmend mit Anfragen konfrontiert werden. Gemeinsame Standards wie der VSME erleichtern den Datenaustausch erheblich, da beide Seiten die gleiche Sprache sprechen.

Beginnt mit den emissionsintensivsten Lieferanten – oft reichen wenige große Zulieferer, um einen erheblichen Teil von Scope 3 abzudecken. Der Rest kann zunächst über Durchschnittswerte geschätzt werden.

Regelmäßige Updates und kontinuierliche Verbesserung

Eine CO2-Bilanz sollte kein einmaliges Projekt bleiben. Klimabilanzierung ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich mit eurem Unternehmen weiterentwickelt.

Jährliche Aktualisierung als Standard

Aktualisiert eure Klimabilanz mindestens jährlich. Das ermöglicht euch:

  • Fortschritte bei der Emissionsreduktion zu messen
  • Neue gesetzliche Vorgaben rechtzeitig zu berücksichtigen
  • Vergleichbarkeit über mehrere Jahre herzustellen
  • Geschäftspartnern und Banken aktuelle Daten bereitzustellen

Automatisierte Tools wie MULTIPLYE machen die jährliche Aktualisierung einfach: Da Daten kontinuierlich erfasst werden, genügt meist ein Knopfdruck, um den aktuellen Jahresbericht zu generieren.

KPIs definieren und Fortschritte messen

Definiert klare Kennzahlen (KPIs) für eure Klimabilanz:

  • Absolute Emissionen: Gesamte CO2-Äquivalente pro Jahr
  • Emissionsintensität: CO2 pro Umsatz, Mitarbeiter oder produzierter Einheit
  • Reduktionsziele: Prozentuale Senkung gegenüber dem Basisjahr
  • Scope-Verteilung: Anteil von Scope 1, 2 und 3 an den Gesamtemissionen

Diese KPIs helfen euch, Reduktionsmaßnahmen zu priorisieren und ihren Erfolg zu messen. Unternehmen mit wissenschaftlich fundierten Reduktionszielen (Science Based Targets) erzielen nachweislich bessere wirtschaftliche Ergebnisse als ihre Wettbewerber.

Prozesse automatisieren und skalieren

Je mehr sich Klimabilanzierung in eure Geschäftsprozesse integriert, desto geringer wird der Aufwand. Automatisierte Workflows sollten regelmäßig überprüft und an neue Geschäftsprozesse angepasst werden. Was heute manuell erfasst wird, kann morgen automatisiert ablaufen.

Prüft regelmäßig:

  • Funktionieren alle Datenintegrationen zuverlässig?
  • Sind neue Emissionsquellen hinzugekommen?
  • Haben sich Emissionsfaktoren aktualisiert?
  • Gibt es neue Standards oder Anforderungen?

So bleibt eure CO2-Bilanzierung ein dynamisches und wertvolles Steuerungsinstrument, das euch bei strategischen Entscheidungen unterstützt – von Investitionen in erneuerbare Energien bis zur Lieferantenauswahl.

Vorteile einer strukturierten Klimabilanz

Die Klimabilanzierung ist mehr als eine Pflichtübung oder ein "Nice-to-have". Sie verschafft KMU konkrete strategische und operative Vorteile.

Wettbewerbsvorteile erschließen

Eine nachweisbare Klimabilanz öffnet Türen:

Kosteneinsparpotenziale identifizieren

Die Analyse eurer Emissionen deckt oft ineffiziente Prozesse auf:

  • Hoher Energieverbrauch weist auf Optimierungspotenziale bei Heizung, Kühlung oder Beleuchtung hin
  • Unnötige Geschäftsreisen können durch Videokonferenzen ersetzt werden
  • Ineffiziente Logistikrouten lassen sich optimieren
  • Der Wechsel zu Ökostrom reduziert nicht nur Emissionen, sondern oft auch langfristig die Kosten

Wie CO2-Tracking für Kosteneinsparungen genutzt wird, zeigen Praxisbeispiele: Viele KMU amortisieren ihre Investition in Klimabilanzierung bereits im ersten Jahr durch identifizierte Einsparpotenziale.

Finanzierungsvorteile sichern

Banken und Investoren verlangen zunehmend ESG-Daten für Kreditentscheidungen. Eine fundierte Klimabilanz:

  • Verbessert eure Bonität bei Banken
  • Ermöglicht den Zugang zu grünen Finanzierungsinstrumenten
  • Reduziert potenzielle Risikoaufschläge bei Krediten
  • Erleichtert Gespräche mit Investoren

Wer heute keine ESG-Daten vorlegen kann, zahlt morgen möglicherweise höhere Zinsen oder erhält schlechtere Konditionen.

Zukunftssicherheit schaffen

Die regulatorische Entwicklung ist klar: Nachhaltigkeitsberichterstattung wird wichtiger, nicht unwichtiger. Auch wenn die CSRD vorerst entschärft wurde – die Richtung ist eindeutig. Wer heute beginnt, muss nicht unter Zeitdruck reagieren, wenn sich Anforderungen verschärfen.

Zudem zeigt sich: Unternehmen mit etablierten Nachhaltigkeitsprozessen sind resilienter gegenüber Krisen, Rohstoffknappheit und regulatorischen Änderungen. Sie haben ihre Abhängigkeit von fossilen Energien reduziert und sind besser auf künftige Entwicklungen vorbereitet.

Tools und Unterstützung für den Einstieg

Ihr müsst den Weg zur Klimabilanz nicht allein gehen. Es gibt zahlreiche Tools und Anlaufstellen, die euch unterstützen.

Digitale Plattformen für automatisierte Bilanzierung

Automatisierte Plattformen wie MULTIPLYE bieten den niederschwelligsten Einstieg:

  • KI-gestützte Datenerfassung: Transaktionen werden automatisch aus Buchhaltung und Bankkonten gezogen
  • Emissionsberechnung nach GHG Protocol und VSME: Automatische Umrechnung in CO2-Äquivalente
  • Visualisierung und Reporting: Übersichtliche Dashboards und Reports im VSME-Format
  • Kontinuierliches Monitoring: Echtzeit-Tracking eurer Emissionen
  • Audit-Sicherheit: Nachvollziehbare Dokumentation aller Berechnungen

Mit dem MULTIPLYE Trial könnt ihr sieben Tage kostenlos die Plattform testen und erste CO2-Werte ermitteln. Das verschafft euch einen realistischen Eindruck ohne Verpflichtung.

Kostenlose Tools und Rechner

Für erste Orientierung gibt es kostenlose CO2-Rechner für KMU:

  • KlimAktiv CO2-Rechner: Einfacher Einstiegsrechner für erste Schätzungen
  • Umweltbundesamt CO2-Rechner: Fokus auf deutsche Emissionsfaktoren
  • SME Climate Hub: Internationaler Rechner speziell für KMU

Diese Tools eignen sich für erste Überschlagsrechnungen, stoßen aber bei detaillierterer Bilanzierung und kontinuierlichem Tracking an ihre Grenzen. Was jedes Unternehmen über kostenlose CO2-Rechner wissen sollte: Sie sind ein guter Einstieg, aber kein Ersatz für professionelle Lösungen.

Unterstützung durch Netzwerke und Initiativen

Regionale Initiativen unterstützen KMU beim Einstieg:

  • IHK und Handelskammern: Informationsveranstaltungen, Leitfäden und Beratung
  • Klimaschutz- und Energieagenturen: Vor-Ort-Beratung und Fördermittelhinweise
  • Branchenverbände: Branchenspezifische Best Practices und Emissionsfaktoren
  • SME Climate Hub: Internationale Initiative speziell für KMU

Diese Anlaufstellen können euch helfen, die ersten Schritte zu gehen und typische Anfängerfehler zu vermeiden.

Fazit und nächste Schritte

Der Einstieg in die CO2-Bilanzierung ist für KMU heute machbar – und strategisch klug. Die regulatorische Landschaft hat sich massiv verändert: Die CSRD betrifft vorerst primär große Unternehmen, während der VSME-Standard den pragmatischen Weg für freiwillige Klimabilanzierung ebnet.

Die neue Realität: Marktanforderungen treiben die Nachhaltigkeitsberichterstattung stärker als gesetzliche Pflichten. Wer heute beginnt, verschafft sich Wettbewerbsvorteile bei Ausschreibungen, Finanzierungen und in Lieferketten.

Der Schlüssel zum Erfolg: Fangt einfach an – mit den Daten, die ihr habt. Beginnt mit Scope 1 und 2, erweitert schrittweise auf Scope 3. Nutzt automatisierte Tools, um Zeit zu sparen und Fehler zu vermeiden. Dokumentiert eure Methoden transparent und verbessert eure Klimabilanz Jahr für Jahr.

MULTIPLYE erleichtert den Einstieg mit automatisierten CO2-Berechnungen nach GHG Protocol und VSME-Vorgaben. Mit dem Trial-Account könnt ihr sieben Tage kostenlos testen und erste CO2-Werte für die letzten drei Monate ermitteln – ohne komplizierte Datenerfassung, ohne langwierige Einrichtung.

Konkrete nächste Schritte:

  1. Definiert eure Systemgrenzen: Welche Scope-Bereiche wollt ihr erfassen?
  2. Sammelt vorhandene Daten: Energierechnungen, Kraftstoffbelege, Buchungsdaten
  3. Wählt einen Standard: VSME in Kombination mit GHG Protocol für maximale Akzeptanz
  4. Testet automatisierte Tools: MULTIPLYE Trial für sieben Tage kostenlos nutzen
  5. Startet mit dem Basismodul: Nicht alles perfekt machen wollen, sondern beginnen

Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Wer heute mit einer systematischen Klimabilanzierung beginnt, positioniert sich nicht nur für künftige regulatorische Anforderungen, sondern sichert auch konkrete Wettbewerbsvorteile. Regionen wie Hamburg zeigen mit ihrem Ziel der Klimaneutralität bis 2040, wohin die Reise geht. KMU, die jetzt die Weichen stellen, sind Teil dieser Entwicklung – nicht Getriebene, sondern Gestalter.

Häufige Fragen (FAQ)

Wie können kleine und mittlere Unternehmen ohne Erfahrung eine Klimabilanz erstellen?

Auch ohne spezielle Vorkenntnisse können KMU den Einstieg in die Klimabilanzierung meistern. Der erste Schritt besteht darin, vorhandene Daten zu sammeln – Strom- und Heizkostenabrechnungen, Kraftstoffverbrauch der Firmenfahrzeuge, Reisekostenabrechnungen. Diese Basisdaten reichen aus, um eine erste CO2-Bilanz zu erstellen.

Benutzerfreundliche Tools wie MULTIPLYE führen euch Schritt für Schritt durch den Prozess. Die Plattform zieht Daten automatisch aus Buchhaltungssystemen und Bankkonten, kategorisiert sie per KI und berechnet CO2-Äquivalente nach dem GHG Protocol. Standardisierte Methoden wie der VSME-Standard geben dabei die Struktur vor.

Unser Tipp: Fangt klein an und konzentriert euch zunächst auf Scope 1 und 2 – die direkten und energiebezogenen Emissionen. Diese sind am einfachsten zu erfassen. Mit wachsender Erfahrung könnt ihr eure Klimabilanzierung schrittweise auf Scope 3 erweitern.

Welche Auswirkungen hat die CSRD auf KMU und deren Klimabilanzierung?

Die CSRD wurde durch das Omnibus-Paket deutlich entschärft und betrifft die meisten KMU vorerst nicht direkt. Die Fristen wurden um zwei Jahre verschoben: Große Unternehmen müssen erst ab 2028 berichten, börsennotierte KMU ab 2029. Zudem plant die EU, den Schwellenwert auf 1.000 Mitarbeiter anzuheben – etwa 80 Prozent der ursprünglich betroffenen Unternehmen würden damit ausgenommen.

Dennoch spüren KMU indirekte Auswirkungen: Als Zulieferer großer Unternehmen werden sie zunehmend aufgefordert, Emissionsdaten bereitzustellen. Auch Banken und Investoren verlangen verstärkt ESG-Daten. Hier setzt der VSME-Standard an – er bietet eine praxisnahe Grundlage für die freiwillige Berichterstattung und wird durch den "Value Chain Cap" geschützt: Große Unternehmen sollen nur noch Informationen abfragen dürfen, die im VSME definiert sind.

Für KMU bedeutet das: Wer frühzeitig eine VSME-konforme Klimabilanz erstellt, erfüllt sowohl Kundenanforderungen als auch Erwartungen von Banken und kann sich Wettbewerbsvorteile sichern – ohne übermäßigen bürokratischen Aufwand.

Was ist der Unterschied zwischen CSRD und VSME?

Die CSRD ist eine verpflichtende EU-Richtlinie für große und börsennotierte Unternehmen, die umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung nach ESRS-Standards verlangt. Sie betrifft primär Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern (künftig möglicherweise 1.000) und ist deutlich komplexer.

Der VSME hingegen ist ein freiwilliger Standard speziell für nicht börsennotierte KMU mit weniger als 1.000 Mitarbeitern. Er wurde von der EFRAG entwickelt und von der EU-Kommission im Juli 2025 offiziell empfohlen. Der VSME ist deutlich schlanker als die CSRD und bietet mit dem Basismodul und dem umfassenden Modul eine flexible Struktur.

Beide Standards sind aber kompatibel: Wer nach VSME berichtet, legt eine solide Grundlage für eine mögliche spätere CSRD-Berichterstattung – falls das Unternehmen wächst oder die Schwellenwerte ändern. Der VSME ist also eine Art "kleine Schwester" der CSRD und erleichtert den schrittweisen Aufbau von Nachhaltigkeitskompetenzen.

Welche Vorteile bietet MULTIPLYE kleinen und mittleren Unternehmen bei der Erstellung einer CO2-Bilanz?

MULTIPLYE macht die CO2-Bilanzierung für KMU einfach, schnell und skalierbar. Die Plattform automatisiert zeitaufwendige Prozesse und liefert eine übersichtliche Darstellung der Emissionen:

Automatische Datenintegration: Über PSD2-Bankschnittstellen und Buchhaltungsintegration werden Transaktionsdaten automatisch erfasst. Ihr müsst keine Excel-Listen führen oder manuell Belege eingeben.

KI-gestützte Kategorisierung: Die Plattform ordnet Ausgaben automatisch den richtigen Emissionskategorien zu – von Büromaterialien über Geschäftsreisen bis zu Logistikkosten. Die KI lernt dabei aus früheren Zuordnungen.

Berechnungen nach GHG Protocol und VSME: CO2-Äquivalente werden automatisch berechnet, basierend auf aktuellen Emissionsfaktoren aus Exiobase und anderen Datenbanken. Die Bilanz erfüllt sowohl GHG-Protocol- als auch VSME-Anforderungen.

Visualisierung und Reporting: Übersichtliche Dashboards zeigen, wo die größten Emissionen entstehen. Reports lassen sich per Klick im VSME-Format generieren und mit Geschäftspartnern oder Banken teilen.

Kontinuierliches Monitoring: Die Plattform erfasst Emissionen fortlaufend in Echtzeit. Ihr seht jederzeit den aktuellen Stand und könnt Reduktionsmaßnahmen sofort messen.

Mit dem Trial-Account könnt ihr MULTIPLYE sieben Tage kostenlos testen und erste CO2-Werte für die letzten drei Monate ermitteln – ohne Verpflichtung, ohne komplizierte Einrichtung.

Sind wir schon berichtspflichtig nach CSRD?

Für die meisten KMU lautet die Antwort: Nein. Die CSRD betrifft vorerst primär große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, über 50 Millionen Euro Umsatz oder mehr als 25 Millionen Euro Bilanzsumme (mindestens zwei von drei Kriterien müssen erfüllt sein). Durch die geplanten Änderungen im Omnibus-Paket könnte der Schwellenwert sogar auf 1.000 Mitarbeiter steigen.

Börsennotierte KMU sind eine Ausnahme und werden ab 2029 berichtspflichtig. Für alle anderen KMU gilt: Sie fallen nicht unter die direkte CSRD-Berichtspflicht, können aber indirekt betroffen sein – etwa wenn große Kunden Emissionsdaten abfragen.

In diesem Fall empfiehlt sich eine freiwillige Klimabilanz nach VSME-Standard. Das erfüllt die Kundenanforderungen und verschafft euch gleichzeitig Vorteile bei Banken, Investoren und öffentlichen Ausschreibungen – ohne den Aufwand einer vollständigen CSRD-Berichterstattung.

Was kostet uns Nichtstun?

Nichtstun hat konkrete Kosten – auch wenn diese zunächst nicht offensichtlich sind:

Verlorene Aufträge: Immer mehr Ausschreibungen berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien. Wer keine Klimabilanz vorlegen kann, fällt bei Vergaben durch.

Schlechtere Finanzierungskonditionen: Banken verlangen zunehmend ESG-Daten. Wer diese nicht liefert, zahlt möglicherweise höhere Zinsen oder erhält schlechtere Kreditbedingungen.

Ausschluss aus Lieferketten: Große Unternehmen fordern von ihren Zulieferern Emissionsdaten. Wer diese nicht bereitstellen kann, riskiert, als Geschäftspartner aussortiert zu werden.

Verpasste Kosteneinsparungen: Die Analyse eurer Emissionen deckt oft ineffiziente Prozesse auf – etwa hohe Energiekosten oder unnötige Geschäftsreisen. Ohne Klimabilanz bleiben diese Einsparpotenziale unentdeckt.

Wettbewerbsnachteile: Während Mitbewerber sich als nachhaltige Partner positionieren, bleibt euer Unternehmen außen vor. Gerade bei jüngeren Kunden und Fachkräften spielt Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle.

Die Kosten von Nichtstun summieren sich – während die Investition in eine automatisierte Klimabilanz überschaubar ist und sich oft bereits im ersten Jahr amortisiert.

Wie audit-sicher sind die Ergebnisse?

Audit-Sicherheit hängt von drei Faktoren ab: Datenqualität, nachvollziehbare Methodik und Dokumentation. Automatisierte Plattformen wie MULTIPLYE erfüllen alle drei Anforderungen:

Datenqualität: Durch direkte Integration mit Buchhaltungssystemen und Banken werden Daten automatisch und ohne manuelle Eingabefehler erfasst. Die Quellen sind nachvollziehbar dokumentiert.

Nachvollziehbare Methodik: Berechnungen erfolgen nach anerkannten Standards (GHG Protocol, VSME) mit aktuellen Emissionsfaktoren aus etablierten Datenbanken. Die verwendeten Faktoren und Berechnungsschritte sind transparent dokumentiert.

Lückenlose Dokumentation: Alle Annahmen, Schätzungen und Datenquellen werden automatisch protokolliert. Bei späteren Audits oder Verifizierungen könnt ihr jeden Wert nachvollziehen und belegen.

Für höchste Sicherheit könnt ihr eure Klimabilanz extern verifizieren lassen – etwa durch Zertifizierer wie KPMG Cert oder TÜV nach ISO 14064-3. Automatisierte Plattformen erleichtern diesen Prozess erheblich, da alle notwendigen Nachweise bereits strukturiert vorliegen.

Welche Daten brauchen wir aus der Buchhaltung?

Für eine vollständige CO2-Bilanz sind verschiedene Datenarten relevant:

Energiekosten: Strom, Heizung, Kühlung, Kraftstoffe Mobilitätskosten: Geschäftsreisen, Firmenfahrzeuge, Pendelkosten Materialeinkäufe: Rohstoffe, Büromaterial, IT-Equipment Dienstleistungen: Logistik, externe Dienstleister, Beratung Infrastruktur: Gebäudenutzung, Mieten, Versicherungen

Die gute Nachricht: Die meisten dieser Daten liegen bereits in eurer Finanzbuchhaltung vor. Automatisierte Tools wie MULTIPLYE ziehen diese Daten direkt aus eurem Buchhaltungssystem oder über PSD2-Schnittstellen von Bankkonten. Manuelle Eingaben sind kaum noch nötig.

Besonders hilfreich sind detaillierte Buchungstexte und Kategorien. Je strukturierter eure Buchhaltung, desto präziser wird die Klimabilanz. Aber selbst mit einfacher Kontenstruktur lässt sich eine aussagekräftige Bilanz erstellen – die KI kategorisiert automatisch.

Können wir das auch ohne IT-Abteilung umsetzen?

Ja, moderne Plattformen sind genau darauf ausgelegt, ohne IT-Abteilung nutzbar zu sein. MULTIPLYE benötigt keine Installation, keine Server-Infrastruktur und keine technischen Spezialkenntnisse. Die gesamte Plattform läuft cloudbasiert im Browser.

Die Einrichtung ist in wenigen Schritten erledigt:

  1. Account anlegen: Registrierung mit E-Mail und Passwort
  2. Buchhaltung verbinden: Über sichere Schnittstellen oder CSV-Upload
  3. Bankverbindung herstellen: Optional über PSD2-Schnittstelle
  4. Basisdaten ergänzen: Standort, Mitarbeiterzahl, Branche
  5. Erste CO2-Bilanz generieren: Per Klick

Der gesamte Prozess dauert meist weniger als eine Stunde. Danach läuft die Datenerfassung automatisch. Ihr müsst lediglich gelegentlich Zuordnungen überprüfen oder ergänzen – auch das funktioniert intuitiv über die Benutzeroberfläche.

Support und Hilfe stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung. Keine IT-Kenntnisse erforderlich.

Wie lange dauert die erste CO2-Bilanz?

Mit automatisierten Tools könnt ihr eure erste Klimabilanz in wenigen Tagen erstellen:

Tag 1: Einrichtung und Datenintegration (1-2 Stunden)

  • Account anlegen
  • Buchhaltung und Bankkonten verbinden
  • Basisdaten eingeben

Tag 2-3: Automatische Datenverarbeitung

  • Die Plattform zieht Transaktionsdaten automatisch
  • KI kategorisiert Ausgaben
  • CO2-Äquivalente werden berechnet

Tag 4-5: Überprüfung und Ergänzung (2-3 Stunden)

  • Automatische Zuordnungen prüfen
  • Bei Bedarf Korrekturen vornehmen
  • Zusätzliche Informationen ergänzen (z. B. Pendelwege)

Tag 6-7: Report generieren (1 Stunde)

  • Dashboard analysieren
  • Report im VSME-Format generieren
  • Mit Stakeholdern teilen

Die gesamte Arbeitszeit beträgt also etwa 4-6 Stunden über eine Woche verteilt – der Rest läuft automatisch im Hintergrund. Verglichen mit manuellen Excel-Listen (mehrere Wochen Vollzeitarbeit) oder klassischer Beratung (mehrere Monate mit externen Dienstleistern) ist das ein enormer Zeitgewinn.

Mit dem MULTIPLYE Trial könnt ihr diesen Prozess kostenlos testen und erste CO2-Werte für die letzten drei Monate ermitteln.

Quellen

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Johannes Fiegenbaum
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