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Nachhaltigkeit als Recruiting-Tool: Aktiver Klimaschutz erhöht die Arbeitgeberattraktivität

Fridays for Future macht es vor: Die junge Generation Z ist politisch aktiv und steht regelmäßig mit älteren Mitstreitern Seite an Seite für strengeren Klimaschutz ein. Auch in der Generation Y (21- bis 34-Jährige) ist das Bewusstsein für die negativen Folgen der Klimakrise allgemeiner Konsens. Die meisten wollen jedoch nicht freitags für mehr Klimagerechtigkeit demonstrieren und montags bei einem Arbeitgeber antanzen, der Klimaschutz vernachlässigt oder gar klimaschädigend agiert. Eine Stepstone-Umfrage von 2020 ergab: Drei Viertel der rund 12.000 Befragten finden es wichtig, dass der Arbeitgeber großen Wert auf Nachhaltigkeit legt. Insbesondere in der Gen Z werden mehrheitlich nachhaltig agierende Unternehmen bevorzugt, in der Gen Y will jede:r Zweite zu einer umweltbewussten Firma.

Neben den Erwartungen der jungen Generation wächst auch der regulatorische Druck: Durch Vorgaben wie die EU-Taxonomie, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder die CSDDD müssen viele Unternehmen künftig detailliert darlegen, wie nachhaltig sie wirklich wirtschaften. Das wirkt sich nicht nur auf Investoren aus, sondern zunehmend auch auf das Arbeitgeberimage.

Inhaltsverzeichnis

Nachhaltigkeit als Bewerbungstrumpf

Spendenlauf und pro bono-Projekte reichen nicht

Vorsicht vor der Greenwashingfalle

Klimaschutz: Win-Win-Win für Umwelt, Unternehmen und Recruiting

Nachhaltigkeit als Bewerbungstrumpf

Das geschärfte Bewusstsein zum Klimawandel trifft in vielen Branchen auf den Fachkräftemangel. Wer als Unternehmen nachhaltig agiert, kann sich beim Wettstreit um die besten Berufstalente schon jetzt einen Vorsprung erarbeiten und umweltbewusste Nachwuchskräfte mit einer positiven Arbeitgeberattraktivität leichter finden und binden. Im Werben um Young Professionals und neue Talente kommt ein neuer Arbeitsanspruch zutage: Sinnhaftigkeit. Arbeit soll möglichst ökologischen oder sozialen Impact sowie Purpose haben, also Sinn dahinterstecken. Eine Umfrage unter 2.000 deutschen Uni-Absolvent:innen ergab: Branchenübergreifend ist (ökologische) Nachhaltigkeit für acht von zehn Uni-Absolvent:innen ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Unternehmens – vor allem im Bereich IT, Wirtschaftswissenschaften oder Ingenieurswesen. Zudem fand eine weltweite Umfrage unter 50.000 Absolvent:innen heraus, dass viele für mehr Umweltschutz und soziales Engagement auf ein höheres Gehalt verzichten würden.

Immer mehr Unternehmen setzen dabei auf praktische Maßnahmen: Dazu zählen Jobsharing-Modelle, klimaneutrale Arbeitsplätze, nachhaltige Lieferketten oder flexible Arbeitszeitmodelle, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und verantwortungsvolles Arbeiten zu ermöglichen.

Zusätzlich steigt der Druck auch auf aktuelle Arbeitgeber:innen, unternehmerisch nachhaltiger zu agieren und als gutes soziales Beispiel voranzugehen. Denn jede:r dritte Arbeitnehmer:in würde sich mit Blick auf die Umweltstandards und Klimaschutzbemühungen nicht mehr beim aktuellen Arbeitgeber bzw. bei der Arbeitgeberin bewerben. Hier herrscht vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen Nachholbedarf, auch wenn die finanziellen Möglichkeiten eingeschränkter sind als bei großen Unternehmen. Dabei sind insbesondere Führungskräfte als Vorbilder für die ganze Belegschaft gefragt.

CSR – Spendenlauf und pro bono Projekte reichen nicht

Bei Corporate Social Responsibility (CSR) geht es um Unternehmensverantwortung bei Themen wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit, also Klimaschutz, Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, faire Löhne usw. Das freiwillige gesellschaftliche Engagement eines Unternehmens hat nicht nur einen positiven Impact und bringt Pluspunkte fürs öffentliche Image. Es hilft auch enorm bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung. Denn für viele Beschäftigte ist Nachhaltigkeit und soziales Engagement ein entscheidendes Argument für die Identifikation mit dem eigenen Unternehmen. Viele wären unzufrieden, wenn sich Arbeitgeber:innen in einem umweltschädlichen Projekt engagieren würden – gleichzeitig ist das ein möglicher Kündigungsgrund. Für effektives Recruiting und Mitarbeiterbindung braucht es jedoch ein ganzheitliches, nachhaltiges Denken. Als attraktiver Arbeitgeber gestalten alle Mitarbeiter aktiv den grünen Wandel und ziehen an einem Strang. Jede:r einzelne muss Chancen bekommen, selbst aktiv zu werden und Veränderungen im Unternehmen anschieben zu können. Dafür eignen sich beispielsweise sogenannte ‚Green Teams‘ – interne Nachhaltigkeitsgruppen, in denen Beschäftigte eigene Ideen einbringen und konkrete Projekte zur Verbesserung der ökologischen oder sozialen Performance ihres Arbeitgebers initiieren können.

Eigene Nachhaltigkeitsmanager:innen erhöhen die Sichtbarkeit des Themas und optimieren interne Prozesse. Es sendet aber auch ein starkes Zeichen nach außen: Wir nehmen Klimaschutz so ernst, dass wir dafür eigene Stellen schaffen. Gleichzeitig können die Klimaerfolge des Unternehmens so besser kommuniziert werden. Das Schlüsselwort ist Transparenz.

Vorsicht vor der Greenwashing-Falle

Geht es um die Kommunikation nach außen, heißt es: Wer Gutes tut, sollte darüber (transparent) reden. Transparente und selbstkritische Einblicke zur Nachhaltigkeit auf der Unternehmenswebsite helfen umweltbewussten Bewerber:innen bei der Orientierung. Die Transparenz kann auch schon bei Stellenausschreibungen starten: Abgesehen von Benefits wie ein Bio-Obstkorb oder Dienstfahrrad versäumen es die meisten Unternehmen, unter „Wir bieten“ mit attraktiven Argumenten wie aktiver Klimaschutz oder Konzepten wie ein papierloses Büro aufhorchen zu lassen.

Intransparente Kommunikation hingegen schafft Misstrauen, falsche Versprechen führen schnell in die Abgründe des Greenwashing-Tals. Greenwashing – sich grüner darzustellen, als man in Wirklichkeit ist – verspricht höchstens kurzfristigen Erfolg und Aufmerksamkeit. Vermeintlich grüne Lippenbekenntnisse hingegen können dem Image nachhaltig schaden und dein Unternehmen zur Red Flag für umweltbewusste Menschen machen. Als glaubwürdige Orientierung für Bewerber:innen dienen anerkannte Nachhaltigkeitszertifikate wie B Corp, EMAS oder ISO 14001, die für unabhängige Überprüfung und Transparenz stehen.

Klimaschutz: Win-Win-Win für Umwelt, Unternehmen und Recruiting

Aktiver Klimaschutz im Unternehmen ist ein Gewinn für alle. Nicht nur die Umwelt profitiert, auch können Unternehmen Gutes tun und dabei Geld sparen. Für Young Professionals und talentierte Absolvent:innen wirken ein ganzheitliches Umweltbewusstsein sowie eine aktive Nachhaltigkeitskommunikation wie ein Magnet. Dies sind die wichtigsten Faktoren:

  • Klimaschutz und soziales Handeln sind mittlerweile wichtige Kriterien auf der Bewerberseite - vor allem bei jungen Menschen
  • Aspekte wie New Work und Sinnhaftigkeit/Purpose verändern die Arbeitswelt verändern und erhöhen die Ansprüche an Arbeitgeber:innen
  • Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit bereichern das Employer Branding und steigern die Attraktivität eines Unternehmens
  • Das aktive Einbinden von Mitarbeiter:innen stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen und bindet umweltbewusste Mitarbeiter:innen langfristig 
  • Viele Absolvent:innen und Young Professionals sind bereit, für einen ökologischen oder sozialen Impact auf ein höheres Gehalt zu verzichten. 

Unternehmen profitieren zudem stark, wenn sie ihr Nachhaltigkeitsengagement glaubwürdig über Social-Media-Kanäle, die eigene Karriereseite oder Arbeitgeber-Bewertungsplattformen kommunizieren. Dies steigert die Sichtbarkeit und Attraktivität im Employer Branding zusätzlich.

Wer nachhaltig agiert und dies auch transparent kommuniziert, wird mittelfristig mehr Direktbewerbungen bekommen. Teure Headhunter wären so vielleicht nicht einmal mehr nötig. Ebenso bieten sich erzielte Nachhaltigkeitserfolge für die Kommunikation mit dem Talentpool und dem Alumni-Netzwerk an. Nachhaltigkeit bewegt wortwörtlich die Welt, umso besser, wenn man in der eigenen Kommunikation “Talking Points” aktiv und selbstbewusst setzen und konkrete Erfolge sowie Initiativen benennen kann. 

Doch wie gelingt der Umschwung Richtung Klimaneutralität? Multiplye ermittelt im ersten Schritt per Carbon Accounting einen unternehmerischen CO2-Fußabdruck, der als zukünftiger Vergleichswert sowie Basis für weitere Maßnahmen dient. Unser Machine Learning identifiziert anschließend Optimierungspotenziale anhand der Finanztransaktionen. Anschließend schafft gezielte CO2-Kompensation schnellen ökologischen Impact und erste kurzfristige Erfolge auf dem Weg zur Klimaneutralität – und eine hervorragende Grundlage für ehrliche PR-Maßnahmen und transparentes Storytelling.

Die Kombination aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit entwickelt sich künftig zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Arbeitgeberattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Wer beides frühzeitig und glaubwürdig verknüpft, erschließt neue Chancen im Wettbewerb um Talente und legt den Grundstein für nachhaltiges Wachstum.

Case Studies und Praxisbeispiele

1. Unternehmen mit starker ökologischer Führung:
Laut einer Trendstudie („Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit – Strategien und Impact ökologischer und sozialer Verantwortung“, 2024) verzeichnen Unternehmen mit ausgeprägtem Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit eine 20 % höhere Mitarbeiterzufriedenheit und 21 % mehr Leistungsbereitschaft bei ihrem Personal. (TOP JOB, 2024, https://www.topjob.de/wissenswertes/detail/trendstudie-erfolgsfaktor-nachhaltigkeit/)

2. Green Recruiting – mobilitätsfreundliche Praxis:
Ein Beispiel ist die Einführung virtueller Vorstellungsgespräche und papierloser Bewerbungsprozesse bei Unternehmen wie ASTRUM IT, die durch transparente Kommunikation und effiziente, umweltfreundliche Abläufe gezielt Talente gewinnen. (ASTRUM IT, 2025, https://www.astrum-it.de/menschlich-klar-nachhaltig-so-gewinnt-astrum-it-talente/; SWECO, 2024, https://www.sweco-gmbh.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-im-recruiting/)

3. Studie zum Kündigungsgrund Klimaschutz:
Rund ein Drittel der Arbeitnehmenden in Deutschland würde erwägen zu kündigen, wenn der eigene Arbeitgeber in einem klimaschädlichen Projekt engagiert ist. (Haufe, 2022, https://www.haufe.de/personal/hr-management/nachhaltige-arbeitgeber-sind-attraktiver_80_565082.html; Plant Values, 2025, https://plant-values.de/nachhaltigkeit-als-jobfaktor/)

4. Recruiting-Vorteil Mobilitätsbudget:
Firmen, die Mitarbeitenden nachhaltige Mobilitätsbudgets anbieten (z. B. für ÖPNV, Fahrrad oder E-Auto), werden als deutlich attraktiver wahrgenommen und erhalten mehr Bewerbungen. (Guud-benefits.com, 2024, https://guud-benefits.com/blog/details/mobilitaetsbudget-fuer-mitarbeiter-2025)

Ergebnisse ausgewählter Studien

FAQ: Nachhaltigkeit & Arbeitgeberattraktivität

1. Warum wird Nachhaltigkeit für Arbeitgeber immer wichtiger?
Unternehmen, die Nachhaltigkeit glaubwürdig umsetzen, gewinnen leichter neue Talente und festigen ihr positives Image. Für junge Generationen wie Gen Z und Gen Y ist der Umgang mit ökologischen und sozialen Fragen längst ein entscheidendes Kriterium bei der Jobwahl.

2. Welche gesetzlichen Anforderungen müssen Arbeitgeber hinsichtlich Nachhaltigkeit beachten?
Durch die EU-Taxonomie, die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die CSDDD müssen viele Unternehmen zukünftig transparent offenlegen, wie nachhaltig sie wirtschaften. Die Berichterstattung wird Pflicht und beeinflusst auch das Recruiting.

3. Welche Maßnahmen zur Nachhaltigkeit sind für Bewerber:innen besonders attraktiv?
Praktische Maßnahmen wie klimaneutrale Büros, flexible und sinnstiftende Arbeitszeitmodelle, nachhaltige Lieferketten und aktives soziales Engagement werden besonders positiv wahrgenommen und machen Unternehmen interessant.

4. Was ist Greenwashing und wie kann es verhindert werden?
Greenwashing bedeutet, Nachhaltigkeit nur vorzutäuschen, statt sie tatsächlich umzusetzen. Unternehmen sollten transparent, ehrlich berichten und unabhängige Zertifikate wie B Corp oder EMAS nutzen, um Glaubwürdigkeit sicherzustellen.

5. Welche Rolle spielen Nachhaltigkeitssiegel für das Arbeitgeberimage?
Siegel wie B Corp, EMAS oder ISO 14001 bieten Bewerber:innen eine vertrauenswürdige Orientierung. Diese Labels belegen, dass das Unternehmen unabhängig geprüft und nachhaltig handelt.

6. Wie können Mitarbeitende bei Nachhaltigkeitsprojekten mitwirken?
Viele Unternehmen bilden interne „Green Teams“, in denen Angestellte Ideen einbringen und eigene Projekte zur Förderung von Nachhaltigkeit und sozialem Engagement starten können.

7. Wie lässt sich Nachhaltigkeit im Recruiting sichtbar machen?
Durch gezielte Kommunikation auf Social Media, der Unternehmenswebsite und Plattformen wie Kununu oder LinkedIn können Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategien und Erfolge glaubwürdig präsentieren und so gezielt umweltbewusste Talente ansprechen.

8. Führt nachhaltiges Wirtschaften auch zu finanziellen Vorteilen für Unternehmen?
Ja. Initiativen zum Energiesparen und Klimaschutz senken langfristig Kosten und stärken die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens – ein echter Win-Win-Effekt für Umwelt und Wirtschaft.

9. Sind junge Talente bereit, für Nachhaltigkeit auf Gehalt zu verzichten?
Studien zeigen, dass viele Absolvent:innen und Young Professionals bereit sind, für mehr ökologische oder soziale Wirkung ein geringeres Gehalt in Kauf zu nehmen, wenn sie den Sinn ihrer Arbeit klar erkennen.

10. Wie starten Unternehmen am besten mit Nachhaltigkeit?
Ein erster Schritt ist die Ermittlung des eigenen CO2-Fußabdrucks mittels Carbon Accounting. Daran schließen sich gezielte Maßnahmen zur Verbesserung und Kompensation an. Transparente Kommunikation schafft Vertrauen und steigert die Attraktivität als Arbeitgeber.

Quellen

https://universumglobal.com/de/blog/nachhaltigkeit-fuer-studierende-ein-wichtiger-aspekt-bei-der-wahl-ihres-zukuenftigen-arbeitgebers/

https://www.personalberatung-mittelstand.de/mit-nachhaltigkeit-gute-mitarbeiter-gewinnen/

https://www.iu.de/news/iubh-studie-klimaschutz-bleibt-wichtigste-herausforderung-der-menschheit/

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/nachhaltigkeit-so-gewinnen-sie-die-besten-koepfe-fuer-ihr-unternehmen-a-70080f50-73e9-4ca9-ac53-223d20b1be4c

https://www.personalwirtschaft.de/news/recruiting/mitarbeiter-und-jobsuchende-wollen-nachhaltige-arbeitgeber-97124/

Johannes Fiegenbaum
Johannes Fiegenbaum Strategy & Sustainability Advisor, multiplye.ai Mehr über mich

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