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Scope-3-Emissionen machen durchschnittlich 75 % der gesamten CO₂-Emissionen eines Unternehmens aus – auch bei Unternehmen ohne klassische Lieferketten. Ab 2025 fordert die EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) von mehr als 11.700 Unternehmen, ihre Emissionen offenzulegen. Doch wie geht man das Thema an?
Beispiel: Ein Personaldienstleister reduzierte seine Emissionen durch Homeoffice-Optionen und Ladestationen, nachdem er feststellte, dass 90 % seiner Emissionen in Scope 3 fallen.
Mit den richtigen Maßnahmen und Tools können auch Unternehmen ohne Lieferkette ihre Klimaziele erreichen.
Für Unternehmen ohne physische Lieferketten sind gezielte Scope-3-Analysen entscheidend, da die indirekten Emissionen häufig den größten Anteil ausmachen.
Die Erfassung dieser Emissionen erfolgt in erster Linie auf Basis des Kraftstoffverbrauchs, ergänzt durch Ansätze, die Distanz oder Ausgaben berücksichtigen.
Bei Flugreisen unterscheidet sich der Emissionsausstoß je nach Reiseklasse:
Flugklasse | Relative Emissionen | Empfehlung |
---|---|---|
Economy | Niedrigste Emissionen pro Passagier | Bevorzugte Option |
Business | 2-3 Mal höher als Economy | Nur bei Bedarf wählen |
First | Bis zu 4 Mal höher als Economy | Nach Möglichkeit vermeiden |
Zusätzlich erhöht der sogenannte Radiative Forcing Faktor die geschätzten Emissionen um das 1,9-Fache. Der Einsatz von nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) kann die Emissionen hingegen um bis zu 80 % reduzieren.
Neben Flugreisen sollte auch das Pendeln der Mitarbeiter als eine weitere bedeutende Quelle von Emissionen betrachtet werden.
Das Pendeln der Mitarbeiter zählt zu den relevanten Scope-3-Emissionen (Kategorie 7). Unternehmen können durch Maßnahmen wie Homeoffice-Regelungen, die Bereitstellung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge und die Förderung von Fahrgemeinschaften aktiv zur Reduzierung dieser Emissionen beitragen.
Emissionen, die durch gemietete Server, IT-Infrastruktur, Büroflächen oder finanzielle Investitionen entstehen, sind ebenfalls relevant. Da standardisierte Emissionsfaktoren oft fehlen, ist hier ein flexibler Ansatz bei der Datenerhebung erforderlich.
Diese flexiblen Ansätze bilden die Grundlage für weitere Methoden zur Erfassung und Bewertung von Emissionen.
Für eine präzise Scope-3-Bilanzierung ist es entscheidend, Geschäftsaktivitäten systematisch zu erfassen.
Ein bewährter Ansatz besteht darin, Emissionsdaten direkt in bestehende Geschäftsprozesse einzubinden. Bei Geschäftsreisen bedeutet das beispielsweise, detaillierte Informationen zu sammeln:
Aktivität | Erfassungsparameter | Relevante Daten |
---|---|---|
Flugreisen | Distanz & Klasse | Streckenlänge, Reiseklasse, Anzahl der Flüge |
Bahnreisen | Streckendetails | Kilometer, Zugtyp |
Mietwagen | Fahrzeugnutzung | Kraftstoffverbrauch, gefahrene Kilometer |
Videokonferenzen tragen dazu bei, Geschäftsreisen zu reduzieren, was wiederum die Emissionen senkt. Neben direkter Messung bieten hybride Ansätze zusätzliche Möglichkeiten, um Berechnungen zu präzisieren.
In vielen Fällen ist es sinnvoll, verschiedene Methoden zu kombinieren, um Emissionen zu berechnen. Ein gutes Beispiel ist das Pendeln der Mitarbeiter, bei dem die durchschnittlichen CO₂-Emissionen pro Mitarbeiter bei etwa 4,96 kg pro Arbeitstag liegen.
Ein dreistufiger Ansatz kann helfen, die Datenerfassung effizient zu gestalten:
In Deutschland werden täglich rund 439 Millionen Kilometer zurückgelegt, wovon 73,4 % mit dem Auto gefahren werden. Solche Daten sind wertvoll, um gezielte Maßnahmen zur Emissionssenkung zu entwickeln.
Sobald Unternehmen ihre Emissionsdaten erfasst haben, ist es wichtig, die Berichtsgrenzen im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben und branchenüblichen Standards festzulegen.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind aktuell nicht verpflichtet, Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen. Dennoch wächst der Druck von Banken, Investoren und Geschäftspartnern, solche Informationen bereitzustellen.
Die EU-Kommission hat dafür den freiwilligen KMU-Standard (VSME) entwickelt, der in zwei Module unterteilt ist:
Modul | Hauptmerkmale | Anwendungsbereich |
---|---|---|
Basis | 12 Offenlegungspflichten | Für Mikrounternehmen und grundlegende Anforderungen |
Umfassend | Erweiterte Datenpunkte | Für häufig nachgefragte Zusatzinformationen |
Insbesondere für Unternehmen ohne klassische Lieferkette ist das umfassende Modul zur Erfassung von Scope-3-Emissionen besonders relevant. Ab Februar 2026 wird der VSME-Standard allen Unternehmen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern empfohlen.
Während KMU spezifische Anforderungen erfüllen, bieten Branchenstandards eine Grundlage für strategische Emissionsreduktionen.
Eine Untersuchung der DAX-40-Unternehmen zeigt, dass nur die Hälfte dieser Unternehmen mehr als vier Scope-3-Kategorien in ihren Berichten berücksichtigt. Sieben Unternehmen haben sogar keinerlei Scope-3-Emissionen ausgewiesen.
Maßnahmen zur Emissionssenkung umfassen vor allem:
Für eine fundierte Bewertung der Umweltauswirkungen sollten Unternehmen drei zentrale Aspekte berücksichtigen:
Nachdem Emissionen erfasst und analysiert wurden, bietet MULTIPLYE Werkzeuge, um die Weiterverarbeitung zu automatisieren. Ein zentraler Punkt dabei ist die automatisierte Datenerfassung, die für eine präzise Scope-3-Bilanzierung unerlässlich ist. MULTIPLYE integriert sich über eine SCA-geschützte Verbindung nahtlos in bestehende Geschäftssysteme. Dadurch wird der manuelle Aufwand minimiert, da Daten direkt erfasst und verarbeitet werden.
Diese Integration ebnet den Weg für intelligente Analyseprozesse, die im nächsten Schritt zum Einsatz kommen.
Die Plattform nutzt KI, um eingehende Daten automatisch zu analysieren und gemäß den Standards des GHG-Protokolls zu kategorisieren. Zu den Hauptfunktionen gehören:
Automatische Emissionsberechnung
Intelligente Datenverarbeitung
Zusätzlich stellt MULTIPLYE eine interaktive Heatmap der CO₂e-Bilanz bereit. Diese Funktion ist besonders nützlich für Unternehmen ohne klassische Lieferketten, da sie Emissionsschwerpunkte sichtbar macht und dabei hilft, Reduktionspotenziale zu erkennen.
Scope-3-Emissionen spielen eine zentrale Rolle – auch für Unternehmen ohne klassische Lieferketten. Die bisherigen Analysen zeigen, dass der Großteil der Emissionen auf indirekte Quellen zurückzuführen ist. Besonders ins Gewicht fallen dabei Geschäftsreisen, das Pendeln der Mitarbeitenden und gemietete Vermögenswerte.
Ein Beispiel: Ein Personaldienstleister stellte fest, dass 90 % seiner Gesamtemissionen in den Bereich Scope-3 fielen. Davon entstanden 60 % durch das Pendeln der Mitarbeitenden. Diese Erkenntnisse führten zu konkreten Maßnahmen wie der Förderung von Home-Office und der Installation von Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Auf Basis der bisherigen Analysen lassen sich folgende Maßnahmen ableiten:
Ein gut durchdachter Ansatz zur Bilanzierung von Scope-3-Emissionen bietet nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch die Chance auf Kosteneinsparungen. Mit der richtigen Strategie und den passenden Werkzeugen können selbst Unternehmen ohne klassische Lieferketten ihre Klimaziele effizient erreichen.
Unternehmen, die keine traditionellen Lieferketten haben, können ihre Scope-3-Emissionen effektiv angehen, indem sie zunächst die für sie relevanten Kategorien bestimmen. Dazu gehören beispielsweise Bereiche wie Geschäftsreisen, der Pendelverkehr der Mitarbeitenden oder die Nutzung ihrer verkauften Produkte.
Ein gut durchdachter und klarer Ansatz erleichtert den CO₂-Bilanzierungsprozess und lenkt die Aufmerksamkeit auf die entscheidenden Bereiche. Zusätzlich können Unternehmen durch den Einsatz neuer Lösungen und die Zusammenarbeit mit passenden Partnern gezielt Emissionen senken. Dies trägt nicht nur dazu bei, Klimaziele zu erreichen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Stakeholder in die Klimapolitik des Unternehmens.
Das tägliche Pendeln der Mitarbeiter spielt eine große Rolle bei den Scope-3-Emissionen eines Unternehmens. Diese entstehen durch die Nutzung von Verkehrsmitteln auf dem Weg zur Arbeit und zurück.
Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, diese Emissionen zu senken, indem sie umweltfreundliche Mobilitätslösungen unterstützen. Beispiele hierfür sind die Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Anreize für das Fahrradfahren, das Einrichten von Fahrgemeinschaften oder das Bereitstellen von E-Ladestationen.
Zusätzlich können Homeoffice-Optionen und flexible Arbeitszeiten helfen, die Anzahl der Pendelwege zu reduzieren. Das Ergebnis: weniger CO₂-Ausstoß und gleichzeitig oft eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter.
KI-gestützte Plattformen wie MULTIPLYE helfen Unternehmen dabei, ihre Scope-3-Emissionen präzise zu erfassen und auszuwerten. Sie bieten die Möglichkeit, relevante Emissionsquellen schnell zu identifizieren und Optimierungspotenziale gezielt zu analysieren. Mit datenbasierten Einblicken unterstützen sie Unternehmen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Ein weiterer Vorteil solcher Plattformen liegt in der Automatisierung von Prozessen, die es erleichtert, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Gleichzeitig schaffen sie mehr Transparenz, was Zeit und Ressourcen spart. Darüber hinaus stärken sie die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens in Sachen Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften.