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CO2 Bepreisung Auswirkungen: Eine kritische Analyse auf Unternehmen

Inhaltsverzeichnis

Was ist der CO2-Preis

Warum wurde der CO2-Preis eingeführt?

Wie wird der CO2-Preis berechnet?

Auswirkungen des CO2-Preises auf Unternehmen

Wie können sich Unternehmen auf einen steigenden CO2-Preis vorbereiten?

Kritik am CO2-Preis

Chinas neue Klimaziele: Herausforderung, Signal und Chancenfeld für Europas Unternehmen – Was KMU und Nachhaltigkeitsmanager jetzt wissen müssen

Fazit

Was ist der CO2-Preis?

World Bank: Carbon Pricing Dashboard

Der CO₂-Preis ist ein wirtschaftliches Instrument zur Reduktion von Treibhausgasemissionen. Nach Angaben der Weltbank (World Bank Carbon Pricing Dashboard) gibt es inzwischen 78 Systeme zur CO2-Bepreisung weltweit (43 CO2-Steuern und 35 Emissionshandelssysteme), die etwa 28% der globalen Treibhausgasemissionen abdecken - ein Anstieg von 4 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Diese Systeme operieren in Ländern, die zusammen 65% des globalen BIP ausmachen.Vor einem Jahrzehnt waren es nur 7 %. Die Liste der Weltbank umfasst sowohl Emissionshandelssysteme, bei denen Verschmutzer auf einem Markt mit Emissionsrechten handeln können, als auch CO2-Steuern, bei denen eine Regierung direkt einen Preis festlegt.

Die Bepreisung von CO2 ist ein Instrument, das die externen Kosten von Treibhausgasemissionen (THG) - die Kosten von Emissionen, für die die Öffentlichkeit zahlt, wie Ernteschäden, Gesundheitskosten durch Hitzewellen und Dürren sowie Eigentumsverluste durch Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels - erfasst und sie durch einen Preis, in der Regel in Form eines Preises für das emittierte Kohlendioxid (CO2), an ihre Quellen bindet. Ein Preis für Kohlenstoff trägt dazu bei, die Last der Schäden durch Treibhausgasemissionen auf diejenigen zu verlagern, die dafür verantwortlich sind und die sie vermeiden können. Das Brennstoffemissionshandelsgesetzes bildet dabei die rechtliche Grundlage für die nationale CO2-Bepreisung in Deutschland.

Anstatt zu diktieren, wer wo und wie CO2-Emissionen zu reduzieren hat, gibt ein CO2-Preis den Verursachern ein wirtschaftliches Signal und ermöglicht ihnen die Entscheidung, entweder ihre Aktivitäten umzustellen und ihre Emissionen zu senken oder weiter zu emittieren und für ihre Emissionen zu bezahlen. Von der CO2-Bepreisung betroffen sind verschiedene fossile Brennstoffe wie Brennstoff, Kohle, Heizöl, Öl, Gas und Erdgas. Die Verbrennung dieser Brennstoffe führt zur Freisetzung von CO2, was maßgeblich zur Erhöhung der Treibhausgasemissionen beiträgt. Auf diese Weise werden Reduktionsziele auf die flexibelste und für die Gesellschaft kostengünstigste Weise erreicht. Die Festsetzung eines angemessenen Preises für Treibhausgasemissionen ist von grundlegender Bedeutung für die Internalisierung der externen Kosten des Klimawandels in einem möglichst breiten Spektrum wirtschaftlicher Entscheidungen und für die Schaffung wirtschaftlicher Anreize zur Dekarbonisierung.

Der Preis wird pro Tonne CO2 berechnet und soll Anreize für Unternehmen schaffen, ihre Emissionen zu reduzieren. EIn nationaler Emissionshandel bzw. CO2-Preis wurde in Deutschland im Jahr 2021 mit 25 Euro pro Tonne eingeführt und beträgt derzeit 30 Euro pro Tonne CO2. Die Preise sind 2025 auf 55 Euro pro Tonne CO2 gestiegen und sollen bis 2030 auf 55 bis 65 Euro pro Tonne CO2 weiter ansteigen. Der aktuelle deutsche CO2-Preis von 55 Euro pro Tonne bedeutet für Verbraucher konkret: Benzin wird um etwa 3 Cent pro Liter teurer, Diesel um etwas mehr als 3 Cent pro Liter. Die Motivation für die CO2-Bepreisung liegt in der Bekämpfung der globalen Erwärmung und dem Schutz des Klimas, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen.

Dies ist jedoch laut einer Analyse des Umweltbundesamtes zu niedrig, weil die gesamtwirtschaftlichen Kosten durch Treibhausgase deutlich höher liegen. Diese Kosten werden nur zu einem geringen Teil durch diese nationale CO2-Steuer bepreist, wodurch die entstehenden Schäden zum überwiegenden Teil weiterhin durch die Allgemeinheit und zukünftige Generationen getragen werden. Die CO2-Bepreisung erfolgt dabei auf verschiedenen regulatorischen Ebenen, sowohl national als auch europäisch.

Das UBA schlägt deshalb, bei einer Gleichgewichtung heutiger und künftiger Generationen, einen CO2-Preis von um die 800 Euro je Tonne vor.

EU ETS2: Neue Dimension der CO2-Bepreisung ab 20257

Ab 2027 beginnt die Einführungsphase des ETS II (Emissions Trading System II), dem neuen europäischen Emissionshandelssystem für Gebäude und Verkehr, das fossile Brennstoffe für Heizung, Straßenverkehr und kleinere Industriezweige abdeckt und die bisherigen nationalen Systeme sowie das bestehende EU-Emissionshandelssystem ergänzt oder erweitert. Die erste jährliche Emissionsmeldung mit historischen Daten aus 2024 musste bis zum 30. April 2025 eingereicht werden. Das System wird 2027 vollständig operativ und ergänzt die bestehenden nationalen CO2-Preise.

Das ETS II funktioniert “upstream” – nicht Endverbraucher, sondern Brennstofflieferanten müssen Zertifikate erwerben und ihre Emissionen melden. Die Kappe ist so gesetzt, dass die Emissionen bis 2030 um 42% gegenüber 2005 reduziert werden.

Warum wurde der CO2-Preis eingeführt?

Der CO2-Preis wurde eingeführt, um die Kosten der Klimaverwerfungen an der Quelle zu bepreisen. Wer klimawirksame Gase direkt oder indirekt verursacht, soll dafür einen Preis bezahlen, um Gegenmaßnahmen zu finanzieren und klimaneutrale Angebote preislich attraktiver zu machen. Sie wurde also eingeführt, um:

  • die Schäden durch Emissionen zu bepreisen
  • klimaneutrale Produkte günstiger zu machen
  • Investitionen in Klimaschutz und Innovationen anzureizen

Eine direkte Folge der CO2-Abgabe ist die Verteuerung von Benzin und Diesel, wodurch sich die Spritpreise für Verbraucher erhöhen und ein Anreiz zur Nutzung klimafreundlicher Alternativen geschaffen wird.

Für Deutschland hatten 2019 die Demonstrationen von Fridays for Future für mehr Klimaschutz einen großen Anteil an der Einführung einer CO2-Abgabe (“Brennstoffemissionsgesetz”) in Deutschland. Ohne den öffentlichen Druck hätte die damalige Bundesregierung aus CDU und SPD vermutlich nichts getan und es hätte einzig den europäischen Emissionshandel gegeben. Doch die Folgen eines ungebremsten Ausstoßes von Klimagasen sind längst allgegenwärtig. Wertverluste bei Immobilien und Infrastruktur, Überschwemmungen, Waldbrände, Lärmbelästigung und Gesundheitskosten steigen mit jedem Jahr durch die Folgen der Treibhausgasemissionen. Die Emission von CO2 trägt maßgeblich zum Klimawandel bei, der sich in Form von häufigeren Hitzewellen, Dürren und extremen Wetterereignissen zeigt. Ein interessantes Schlaglicht wirft der Ausblick auf den deutschen Wohnungsmarkt 2023 von Deutsche Bank Research:

Stark geschädigte Wälder oder Felder dämpfen wohl auch die Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere dann, wenn solche Ereignisse häufiger auftreten und die Natur sich nicht mehr völlig regeneriert. Die Nachfrage dürfte ebenfalls in den Regionen sinken, die vermehrt von Hochwasser und Überschwemmungen betroffen sind. Noch bedeutender könnten die indirekten Effekte auf die Nachfrage nach Wohnraum sein. So könnten ganze Wertschöpfungsketten gebrochen und Geschäftsmodelle unrentabel werden, wenn die Infrastruktur durch Hitzeschäden, ausgetrocknete Flüsse oder Brände geschädigt wird. Da langfristig die Preise und Mieten mit den Einkommen zulegen, könnten die Mieten in den betroffenen Regionen weniger stark steigen oder fallen. Regionen, die künftig weniger von Extremwetterereignissen betroffen sein werden, könnten dagegen eine höhere Nachfrage, höhere Preise und Mieten aufweisen.

Quelle: Deutsche Bank Research

Die Wirkung der CO2-Bepreisung zeigt sich darin, dass Unternehmen und Verbraucher ihr Verhalten anpassen, etwa durch Investitionen in energieeffiziente Technologien oder die Reduktion des eigenen CO2-Ausstoßes.

Der Beitrag der CO2-Bepreisung zum Klimaschutz liegt darin, Emissionen zu reduzieren und nachhaltige Innovationen zu fördern.

Politische Maßnahmen wie die CO2-Bepreisung ebnen den Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft, indem sie Anreize für den Umstieg auf klimafreundliche Technologien schaffen.

Wie wird der CO2-Preis berechnet?

Es gibt einen CO2-Preis für unterschiedliche Märkte. Das eine ist der Voluntary Carbon Market (VCM). Dies sind freiwillige Kompensationszahlungen wie z.B. verhinderte Entwaldung, die Bindung von CO2 in Gestein oder auch Aufforstungsprojekte. Dieser Markt ist unreguliert. Anbieter von Kompensationsprojekten legen den Preis je Tonne CO2 nach eigenem Gutdünken fest. Gute Kompensationsprojekte können derzeit einen Preis von über 200 Euro je Tonne CO2 verlangen, während minderwertige Aufforstungsprojekte bei wenigen Euros liegen. Mehr dazu haben wir in diesem Artikel aufgeschrieben: Wie dein Unternehmen CO2 kompensieren kann.

Dieser freiwillige Kohlenstoffmarkt durchläuft 2025 eine bedeutende Transformation. Obwohl das Transaktionsvolumen 2024 um 25% zurückging, blieben die Stilllegungen von Zertifikaten mit 182 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent stabil - ein Zeichen für anhaltende Nachfrage trotz Marktdruck.

Entscheidende Entwicklung: Entfernungs-Zertifikate (Carbon Removals) kosteten 2024 im Durchschnitt 381% mehr als Reduktions-Zertifikate (2023: 245%), was die wachsende Präferenz für dauerhafte CO2-Entfernung widerspiegelt. Mehr zur Bedeutung und Berechnung von CO2-Äquivalenten im Kontext verschiedener Treibhausgase erfahren Sie hier.

Prognosen für 2040 zeigen drei Szenarien: Im Basisszenario könnte der Markt einen Wert von 40 Milliarden USD erreichen, wobei technische Entfernungsverfahren (DAC, Biochar) bis 2040 für eine halbe Gigatonne der ausgegebenen und stillgelegten Zertifikate verantwortlich sein könnten.

Das könnte folgende Konsequenzen haben:

  • Unternehmen könnten Schwierigkeiten bekommen, ihre Netto-Null-Verpflichtungen zu erfüllen (wobei freiwillige Kompensationen ohnehin nicht angerechnet werden dürfen - man könnte auch sagen: Greenwashing wird sehr teurer)
  • Höhere Kosten für Zertifikate drücken auf den Unternehmensgewinn
  • Investitionen in Reduktionsmaßnahmen werden wettbewerbsfähig gegenüber Kompensation und beschleunigen die Dekarbonisierung von Unternehmen

Was können Unternehmen tun?

  • Längerfristige Kompensationsvereinbarungen
  • die Nutzung interner CO2-Preise, um CO2-Kosten intern zuzuordnen
  • Dekarbonisierung asap, um das Risiko für künftige Preiserhöhungen zu reduzieren

Neue Regeln der Science Based Targets Initiative (SBTi)

Die SBTi hat im März 2025 eine überarbeitete Version ihres Corporate Net-Zero Standards vorgeschlagen, die den Umgang mit Kohlenstoffkrediten neu regelt. Die wichtigsten Änderungen:

  • Restliche Emissionen: Unternehmen können schrittweise zwischen heute und ihrem Net-Zero-Zieldatum Offsets für Restemissionen nutzen (bisher erst ab dem Zieldatum)
  • “Like-for-like” Prinzip: CO2-Entfernungen müssen der Dauerhaftigkeit der emittierten CO2 entsprechen
  • Beyond Value Chain Mitigation (BVCM): Unternehmen erhalten Anerkennung für hochwertige Kohlenstoffkredit-Käufe außerhalb ihrer Wertschöpfungskette

Die Regeln betonen weiterhin, dass direkte Emissionsreduktionen Priorität haben und Kompensation kein Ersatz für echte Dekarbonisierung ist.

Der Markt der verpflichtenden CO2-Zertifikate, oder auch Compliance Carbon Market, ist zum einen die nationale CO2-Abgabe, die wir bereits behandelt haben, und zum anderen der EU Emissionshandel, oder EU ETS, mit dem wir uns in diesem Artikel hauptsächlich beschäftigen werden. In diesem werden jährlich Emissionszertifikate ausgegeben, die Verschmutzer in Auktionen kaufen müssen, um weiter verschmutzen zu dürfen. Der Preis pro Tonne CO2 wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Anzahl der Zertifikate wird fortlaufend reduziert, und zwar bis 2030 um 62 Prozent im Vergleich zu 2005. Ebenso werden durch die letzte Reform des ETS die kostenlosen Zertifikate stufenweise reduziert. Dadurch ist mit einer deutlichen Zunahme der Preise im ETS zu rechnen. Diese Entwicklung führt zu spürbaren Preiserhöhungen und Preissteigerungen für Unternehmen, da der CO₂-Preis (CO₂-Preises) im Rahmen des Emissionshandels kontinuierlich ansteigt.

Nach aktuellen Marktanalysen könnte der EU ETS-Preis deutlich stärker steigen als bisher prognostiziert. Mit der Integration der Schifffahrt (70% der Emissionen ab 2025, 100% ab 2026) und der schrittweisen Reduktion kostenloser Zertifikate erwarten Experten Preise von über 100 Euro pro Tonne CO2 bereits in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre.Wir glauben, dass der Preis deutlich höher liegen wird. Unseren Kunden empfehlen wir daher, so früh wie möglich in die Emissionsreduktion einzusteigen. Den letzten beißen die Hunde. Der aktuelle Stand der Preisentwicklung im Emissionshandel zeigt, dass weitere Preiserhöhungen und Preissteigerungen zu erwarten sind.

Auswirkungen des CO2-Preises auf Unternehmen

1. Erhöhte Kosten für Unternehmen

Der CO2-Preis im Rahmen des EU ETS führt erst einmal zu erhöhten Kosten für Unternehmen, insbesondere für solche, die viel CO2 ausstoßen. Zentrale Kostentreiber sind dabei die CO2-Kosten (CO Kosten) und die CO2-Abgabe (CO Abgabe), die Unternehmen direkt belasten. Das ist auch richtig so. Entgegen vieler Unkenrufe gehen damit aber keine Arbeitsplätze verloren. Ganz im Gegenteil. Ein im März veröffentlichtes Paper (The joint impact of the European Union emissions trading system on carbon emissions and economic performance) untersuchte den Einfluss des Europäischen Emissionshandels (EU ETS) auf CO2-Emissionen und wirtschaftliche Aktivität im Zeitraum 2002 bis 2014. Dabei wurden Unternehmen, die dem ETS unterlagen, mit solchen verglichen, die ihm nicht unterlagen.

  • Der EU Emissionshandel reduzierte in der Zeit die CO2-Emissionen statistisch signifikant um 10% (bei zu der Zeit sehr günstigen Zertifikatepreisen und großzügigen Freimengen).
  • Der EU Emissionshandel führte zu einem statistisch signifikanten Anstieg der Einnahmen (13-19%) und einem Anstieg des Anlagevermögens (3-10%) bei den regulierten Unternehmen.
  • Der EU Emissionshandel hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf Gewinne und Beschäftigung.

Und das bei sehr niedrigen Zertifikatepreisen und großen Freimengen.

Fig. 12

Und das bei sehr niedrigen Zertifikatepreisen und großen Freimengen.

Eine Studie mit dem Titel From Climate Stress Testing to Climate Value-at-Risk: A Stochastic Approach untersucht die Auswirkungen einer globalen CO2-Steuer in Höhe von 100 USD/t auf die Unternehmeswerte des MSCI World Index. Insgesamt sind die Auswirkungen davon abhängig, zu welchem Grad Unternehmen diese Kosten in der Wertschöpfungskette weitergeben. Die CO2-Bepreisung wirkt sich dabei direkt auf die Heizkosten, die Heizung und den Einsatz verschiedener Brennstoffe (Brennstoff) aus, was insbesondere im Gebäudesektor zu steigenden Ausgaben führt. Das Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) spielt hierbei eine zentrale Rolle für die Kostenentwicklung im Gebäudesektor, da es die energetische Qualität und Sanierungsmöglichkeiten von Gebäuden (Gebäudes, Gebäuden) im Zusammenhang mit der CO2-Bepreisung regelt. Werden nur 25% der Kosten weitergegeben, sind Sektoren wie Versorgungsunternehmen, Energie und Rohstoffe mit erheblichen negativen Schocks konfrontiert, während IT und Kommunikationsdienste nur geringfügig betroffen sind. Steigt jedoch der Weitergabesatz, so erleben Sektoren mit hohen Emissionen wie Versorgungsunternehmen und Rohstoffe positive Schocks, da sie im Wesentlichen nach der Besteuerung Geld verdienen, indem sie die direkten Kosten entlang der Wertschöpfungskette weitergeben. Für Verbraucher bedeutet die CO2-Bepreisung zudem steigende Kosten beim Tanken, Heizen und bei Kraftstoffen (Kraft), was sich besonders für einen vier Personen Haushalt und für Fahrer von SUVs (SUVs) in spürbaren Mehrbelastungen niederschlägt.

Die Ergebnisse der Studie deuten auf eine nuancierte Wechselwirkung zwischen der Kostenweitergabe und der Wirksamkeit einer CO2-Steuer als Instrument zur Emissionsreduktion. Während eine hohe Weitergabrate zu finanziellen Gewinnen in Sektoren mit traditionell hohen Emissionen zu finanziellen Gewinnen führen könnte, wirft dies auch Fragen nach der Gerechtigkeit und den systemischen Auswirkungen einer solchen Politik auf. Insbesondere können Sektoren oder Unternehmen mit geringeren Emissionen eine größere Last tragen, da sie mit höheren Kosten konfrontiert werden, ohne die Möglichkeit zu haben, einen wesentlichen Teil der CO2-Abgabe weiterzugeben.

Einen Blick dazu könnte unser CSRD Omnibus Quick-Check wert sein.

2. Veränderungen in der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen

Die EU ETS-Zertifikate werden auch zu Veränderungen in der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen führen. Produkte, die durch hohe Emissionskosten teurer werden, werden geringere Nachfrage verzeichnen, als solche, die niedrige Emissionskosten haben. Dies zeigt sich bereits am Immobilienmarkt für den nationalen CO2-Preis, wo Gebäude mit fossilen Heizungen Abschläge im Preis hinnehmen müssen, weil Käufer entweder hohe CO2-Kosten oder einen Heizungstausch tragen müssen. Im Zuge weiterer Umweltregulierungen wie der CSDDD wird dies auf viele weitere Produkte und Produktgruppen zutreffen.

3. Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen

Der Zertifikate-Preis des EU ETS beeinflusst auch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Unternehmen, die viel CO2 ausstoßen, werden erst einmal höhere Kosten haben und möglicherweise weniger wettbewerbsfähig sein. Die EU hat deshalb mit dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ein Instrument eingeführt, um Carbon Leakage, also die Abwanderung CO2-intensiver Betriebe in Regionen mit schwacher CO2-Regulierung, zu verhindern. Genaueres dazu haben wir in diesem Artikel notiert: Was ist die EU-CBAM-Regulierung und was bedeutet sie für Unternehmen?

CBAM befindet sich derzeit in der Übergangsphase und wird ab 2026 vollständig implementiert. Seit 2024 müssen Importeure bereits Berichte über die CO2-Intensität ihrer Importe einreichen. Die EU-Kommission hat am 17. März 2025 die Durchführungsverordnung (EU) 2025/486 verabschiedet, die die Bedingungen für den Status als autorisierter CBAM-Anmelder spezifiziert. Auch andere Länder entwickeln eigene CBAM-Systeme: Das Vereinigte Königreich plant die Einführung seines eigenen CBAM ab 1. Januar 2027.

Wie die oben zitierte Studie zeigt, investieren Unternehmen mit CO2-Preisen gleichzeitig mehr in Forschung und Entwicklung und gute Governance-Strukturen und überflügeln auf diese Weise mittelfristig Unternehmen, die keinem CO2-Preis unterliegen. Denn Unternehmen, die erkennen, wie wichtig die Anpassung an sich verändernde sozioökonomische und ökologische Bedingungen ist, sind besser in der Lage, strategische Chancen zu nutzen und sich den Herausforderungen des Wettbewerbs zu stellen. Eine proaktive und integrierte Umweltpolitik kann den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens im Vergleich zu anderen Branchenakteuren vergrößern.

Dies trifft im größeren Kontext auch auf ESG-Kriterien zu. Denn die Vorteile eines proaktiven Umgangs mit ESG-Themen gehen über die Beschwichtigung institutioneller Anteilseigner und die Schaffung einer guten Public-Relations-Story hinaus. Ein solides ESG-Programm kann den Zugang zu großen Kapitalpools eröffnen, eine stärkere Unternehmensmarke aufbauen und ein nachhaltiges langfristiges Wachstum fördern, von dem Unternehmen und Investoren profitieren.

Internationale Perspektive auf den CO2-Preis

Die CO2-Bepreisung ist längst kein rein nationales Thema mehr, sondern ein zentrales Element der internationalen Klimapolitik. Angesichts des globalen Charakters des Klimawandels setzen immer mehr Länder auf CO2-Preise, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und Anreize für klimafreundliche Technologien zu schaffen. Für Unternehmen in Deutschland und Europa ist es daher entscheidend, die Entwicklungen und Unterschiede bei der CO2-Bepreisung weltweit im Blick zu behalten.

In der Europäischen Union bildet das Emissionshandelssystem (EU-ETS) das Rückgrat der CO2-Bepreisung für die Energiewirtschaft und die Industrie. Der aktuelle CO2-Preis im EU-ETS schwankt um die 80 Euro pro Tonne, wobei Angebot und Nachfrage auf dem Markt für Emissionszertifikate den Preis bestimmen. Deutschland ergänzt das EU-System durch das nationale Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), das insbesondere den Verkehrssektor und den Gebäudebereich abdeckt. Hier liegt der CO2-Preis aktuell bei 55 Euro pro Tonne und wird in den kommenden Jahren weiter steigen.

Ein Blick über die Grenzen zeigt: Auch andere Länder setzen auf ambitionierte CO2-Preise. Schweden gilt mit einer CO2-Steuer von rund 120 Euro pro Tonne als Vorreiter in Europa. Die Schweiz erhebt ebenfalls etwa 120 Euro pro Tonne CO2, während Norwegen mit rund 50 Euro pro Tonne einen moderaten, aber stetig steigenden CO2-Preis eingeführt hat. Diese Länder zeigen, dass eine konsequente CO2-Bepreisung sowohl im Gebäudebereich als auch bei Brennstoffen und im Verkehrssektor möglich ist – und dass sie als wirksamer Anreiz für Investitionen in erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen dient.

Weltweit existieren unterschiedliche Ansätze: Während einige Staaten auf ein Emissionshandelssystem setzen, bevorzugen andere eine direkte CO2-Steuer. Entscheidend ist, dass die Bepreisung von CO2-Emissionen einen klaren Anreiz für Unternehmen und Verbraucher schafft, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu senken und auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen. Gleichzeitig müssen die CO2-Preise so gestaltet sein, dass sie sozial ausgewogen sind und keine übermäßige Belastung für Verbraucher oder bestimmte Branchen darstellen.

Die internationale Perspektive macht deutlich: Es gibt kein Patentrezept für die CO2-Bepreisung. Unterschiedliche wirtschaftliche Strukturen, Energiequellen und politische Rahmenbedingungen führen zu einer Vielzahl von Modellen und Preisniveaus – von wenigen Euro pro Tonne bis hin zu über 100 Euro pro Tonne CO2. Für Unternehmen bedeutet das, sich auf eine zunehmend komplexe und dynamische Landschaft der CO2-Bepreisung einzustellen, insbesondere wenn sie international tätig sind.

Langfristig wird es entscheidend sein, die CO2-Bepreisung international besser zu harmonisieren, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und den globalen Klimaschutz voranzutreiben. Nur wenn alle Länder an einem Strang ziehen und die Bepreisung von CO2-Emissionen als zentrales Instrument begreifen, kann der notwendige Wandel gelingen. Der CO2-Preis bleibt dabei ein wichtiger Hebel – vorausgesetzt, er ist fair, effektiv und setzt die richtigen Anreize für eine klimafreundliche Zukunft.

Wie können sich Unternehmen auf einen steigenden CO2-Preis vorbereiten?

Carbon Accounting unterstützt Unternehmen darin, CO2-Hotspots zu erkennen und zu reduzieren. Unternehmen, die ihren CO2-Fußabdruck aktiv managen, reduzieren gefährliche Risiken und profitieren von niedrigeren Kosten und größerer Innovationsbereitschaft. Mit Multiplye bieten wir den einfachen Einstieg dazu an. Alles Wissenswerte über Carbon Accounting für Unternehmen haben wir hier aufgeschrieben.

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) beachten

Seit 2025 können EU-Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsberichte nach dem VSME erstellen. Dies umfasst detaillierte Angaben zu:

  • CO2-Emissionen in allen Scopes
  • Klimarisiken und deren finanzielle Auswirkungen
  • Dekarbonisierungspläne und Fortschritte
  • Verwendung interner CO2-Preise

Die VSME-Berichterstattung macht Carbon Accounting und interne CO2-Preise zu einer strukturierten Strategie. Ein Beispiel für eine transparente CO2-Berichterstattung findet sich hier

Es lohnt sich für den Start auch ein Blick auf unseren kostenlosen CO2-Rechner für KMU.

Einen internen CO2-Preis einführen

Indem Unternehmen CO2 und damit Klimarisiken einen monetären Wert beimessen und sie in eine einheitliche Kennzahl übersetzen, können sie die nachhaltige Transformation zu einem integralen Teil ihrer Geschäftsstrategie machen. Unternehmen können verborgene Chancen aufdecken, wie zum Beispiel:

- Identifizierung der Geschäftsbereiche, die am stärksten von CO2-Emissionen betroffen sind;

- Festlegung von Zielen für die Verringerung der CO2-Emissionen (und Überwachung der Fortschritte);

- Schaffung von Anreizen für die Geschäftsbereiche zur Verringerung der CO2-Belastung durch Bindung eines CO2-Preises an das Budget;

- Umwidmung der internalisierten CO2-"Einnahmen" in neue, umweltfreundliche Geschäftsbereiche

CDP: Internal Carbon Price

Investitionen in erneuerbare Energien

Unternehmen können sich auf einen steigenden CO2-Preis vorbereiten, indem sie in erneuerbare Energien investieren. Da Strom und Wärme aus fossilen Quellen die größten Preisaufschläge erleiden werden, können Unternehmen ihre Verletzbarkeit und ihr Risiko reduzieren, in dem sie in erneuerbare Energieträger investieren oder den Bezug von Strom und Wärme auf erneuerbare Quellen umstellen. Dies ist meist ein recht einfacher Vorgang. Mehr dazu in diesem Artikel: CO2 und Energie im Unternehmen sparen: Sofortmaßnahmen und strategische Stellschrauben.

Dies gilt ebenso für die Lieferkette. Da für die meisten Unternehmen mehr als 90 Prozent des eigenen CO2-Fußabdrucks in der Lieferkette und damit Scope 3 anfallen, lohnt es sich in ungleich größeren Relationen, auch bei den Lieferanten auf erneuerbare Energiequellen zu drängen. Genau das tut nämlich Apple:

Apple reported significant progress towards its goal to decarbonize its value chain, announcing that the use of renewable electricity by its manufacturing partners increased by nearly 30% in 2022, alongside commitments from dozens of additional suppliers to move to 100% renewable energy for all Apple production.

ESG Today

Effizienzsteigerung in der Produktion

Unternehmen können auch ihre Produktion effizienter gestalten oder umgestalten, um ihre Emissionen zu reduzieren. Durch den Einsatz von energieeffizienten Maschinen und Prozessen können Unternehmen ihre Emissionen senken und die inhärenten CO2-Kosten damit reduzieren. Am Zielführensten ist hier ein Life-Cycle Assessment einzelner Produkte, um problematische Quellen direkt im Produktdesign ausfindig zu machen und proaktiv zu begegnen. Dies kann ebenso die gesamte Produktpalette beinflussen. Ein sehr gutes Beispiel hierfür dürfte Rügenwalder sein, die 2021 erstmals mehr vegane und vegetarische Produkte absetzten, als klassische Fleisch- und Wurstprodukte. Eine tolle Geschichte: Rügenwalder Mühle verkauft erstmals mehr Vegetarisches als Fleisch.

Kritik am CO2-Preis

Die Kritiker des Compliance Markets nennen zwei Punkte.

Der erste ist, dass die Preise für CO2 nicht hoch genug sind. Das Emissionshandelssystem der EU, eines der umfassendsten, schließt Gebäude und Verkehr noch aus. Dies ändert sich erst mit der EU ETS2 Reform 2027. Im Namen der Wettbewerbsfähigkeit werden den Fluggesellschaften und der Schwerindustrie Emissionsrechte geschenkt. Die Preise in der EU sind relativ hoch, während sie anderswo zu niedrig sind.

Dieses zögerliche Vorgehen außerhalb der EU spiegelt die zweite Sorge der Kritiker wider: Gerechtigkeit. Die Kosten der CO2-Preise werden zu sehr auf die Armen abgewälzt und reduzieren deren Gehälter, anstatt die Verursacher zur Kasse zu bitten. CO2-Preise erhöhen vor allem die Energiepreise - in der Regel der einzige Bereich der Wirtschaft, der vollständig von CO2-Preisen betroffen ist - und verlagern industrielle Arbeitsplätze ins Ausland, wo sie von Emissionshandelssystemen bisher nicht erreicht werden. In der Erwartung, dass es aus diesen Gründen Widerstand geben wird, verwässern die Politiker die Programme. Daher kommen die versprochenen Emissionssenkungen nie zustande.

Da Emissionshandelssysteme weiter ausgebaut werden, werden die entsprechenden Regierungseinnahmen weiter wachsen. Um die negativen Auswirkungen einer CO2-Bepreisung auf weniger Wohlhabende zu verringern, müssen die Einnahmen in Programme investiert werden, die diesen Bevölkerungsgruppen helfen, ihren Lebensstandard zu verbessern: Bildung, Gesundheit und Infrastruktur.

Fazit

Der CO2-Preis hat Auswirkungen auf Unternehmen, insbesondere auf solche, die viel CO2 ausstoßen. Unternehmen müssen sich auf höhere Kosten durch teurere Kompensations- und Emissionszertifikate, Veränderungen in der Nachfrage und einen veränderten Wettbewerb einstellen.

Dazu kommt: Wenn ein Land klimapolitische Maßnahmen ergreift, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch in den Nachbarländern geschieht. Regierungen können also globale Klimaschutzmaßnahmen unterstützen, indem sie eine Führungsrolle in der Klimapolitik übernehmen, und müssen sich keine Sorgen über Trittbrettfahrerverhalten machen. Die Einführung von CO2-Preisen bestärkt andere Länder darin, dasselbe zu tun, und trägt so zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Ausland bei, was zusätzlichen globalen Nutzen aus der Vorreiterrolle beim Klimaschutz bedeutet (Leadership in carbon pricing encourages other countries to follow).

Der CO2-Preis im Kompensationsmarkt als auch im Emissionshandel wird weiter steigen. Aber Bange machen gilt nicht! Stattdessen sollten Unternehmen die Chancen ergreifen, die sich durch neu gemischte Karten ergeben. Den Anfang macht eine CO2-Bilanz, die über Hotspots und Chancen aufklärt. Mit Multiplye wollen wir es allen Unternehmen ermöglichen, im Lichte der sich abzeichnenden Zukunft voran zu gehen.

Die internationale Dynamik der CO2-Bepreisung beschleunigt sich 2025 erheblich: Die Türkei startet ihr nationales ETS in der Pilotphase, Kolumbien beginnt mit der Anmeldephase für sein ETS, und New York State führt ein eigenes Emissionshandelssystem ein. Gleichzeitig werden neue CO2-Steuern in Taiwan, Indonesien, Thailand, Marokko und Dänemark eingeführt.

Mit der vollständigen Implementierung von Artikel 6 des Pariser Abkommens nach COP29 entstehen neue Möglichkeiten für internationale Kohlenstoffkredite, die jedoch strengere Qualitätsstandards erfüllen müssen.

FAQ zum CO2-Preis

Was ist der CO₂-Preis?
Der CO₂-Preis ist ein wirtschaftliches Instrument, das die Kosten von Treibhausgasemissionen (vor allem CO₂) bepreist. Ziel ist es, Unternehmen und Verbraucher zu klimafreundlicherem Verhalten zu motivieren, indem das Verursachen von Emissionen teurer wird.

Welche Systeme zur CO₂-Bepreisung gibt es?
Es gibt zwei Hauptsysteme:

  • CO₂-Steuer Der Staat legt einen festen Preis pro ausgestoßener Tonne CO₂ fest.
  • Emissionshandel (ETS) Die Menge der erlaubten Emissionen wird begrenzt, Unternehmen müssen Zertifikate kaufen, um emittieren zu dürfen. Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage.

Wie hoch ist der aktuelle CO₂-Preis in Deutschland?
2025 beträgt der nationale CO₂-Preis in Deutschland 55 Euro pro Tonne CO₂. Bis 2030 soll er auf 55–65 Euro pro Tonne steigen.

Was ist das EU ETS und das neue EU ETS2?

  • EU ETS Das europäische Emissionshandelssystem für große Industrieanlagen und Energieerzeuger.
  • EU ETS2 Ab 2025 schrittweise eingeführtes, separates System für Gebäude, Straßenverkehr und kleinere Industrien. Es startet mit einer Berichtsphase und wird 2027 voll wirksam.

Was ist der CBAM?
Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) ist ein CO₂-Grenzausgleichssystem der EU. Es sorgt dafür, dass importierte Waren aus Ländern ohne vergleichbare CO₂-Bepreisung mit einem CO₂-Preis belegt werden, um Wettbewerbsverzerrungen und „Carbon Leakage“ zu verhindern.

Wie entwickelt sich der CO₂-Preis im EU ETS?
Durch die Reduktion kostenloser Zertifikate und die Einbeziehung neuer Sektoren (zum Beispiel Schifffahrt) wird ein weiterer Preisanstieg erwartet. Experten rechnen mit Preisen über 100 Euro pro Tonne CO₂ in den kommenden Jahren.

Was ist der freiwillige Kohlenstoffmarkt?
Der freiwillige Kohlenstoffmarkt (Voluntary Carbon Market, VCM) ermöglicht Unternehmen und Privatpersonen, CO₂-Zertifikate zu kaufen, um freiwillig Emissionen zu kompensieren. Die Preise variieren stark je nach Qualität und Art des Projekts.

Welche neuen Berichtspflichten gibt es für Unternehmen?
Große Unternehmen in der EU müssen nach der CSRD seit 2025 detailliert und nach neuen ESRS-Standards berichten. Ab 2026/27 werden auch einige kapitalmarktorientierte KMU direkt berichtspflichtig.​ Für kleine Unternehmen gibt's jetzt den VSME-Standard: Damit kannst du freiwillig, modular und kompatibel zu CSRD Berichte abgeben, wenn z. B. deine Kunden CO₂-Daten verlangen. Mehr dazu in diesem Artikel zum VSME-Standard.

Welche Rolle spielen interne CO₂-Preise?
Viele Unternehmen führen interne CO₂-Preise ein, um Investitionen in klimafreundliche Technologien zu fördern und Risiken durch steigende externe CO₂-Preise besser zu steuern.

Was ist der Unterschied zwischen Emissionsreduktion und Kompensation?

  • Emissionsreduktion Direkte Vermeidung oder Verringerung von CO₂-Ausstoß im eigenen Unternehmen.
  • Kompensation Ausgleich der verbleibenden Emissionen durch den Kauf von CO₂-Zertifikaten, zum Beispiel für Aufforstung oder technische CO₂-Entfernung.

Welche Kritik gibt es am CO₂-Preis?
Kritikpunkte sind unter anderem:

  • Zu niedrige Preise, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen
  • Soziale Gerechtigkeit: Höhere Energiepreise belasten einkommensschwache Haushalte stärker
  • Internationale Wettbewerbsfähigkeit

Welche internationalen Entwicklungen gibt es 2025?
Immer mehr Länder führen CO₂-Preise ein oder erweitern bestehende Systeme (zum Beispiel Türkei, Kolumbien, New York State). Auch internationale Standards für CO₂-Kredite werden durch die Umsetzung von Artikel 6 des Pariser Abkommens verschärft.

Was können Unternehmen tun, um sich vorzubereiten?

  • Einführung von Carbon Accounting und internen CO₂-Preisen
  • Investitionen in erneuerbare Energien und Effizienzmaßnahmen
  • Dekarbonisierung der Lieferkette
  • Frühzeitige Anpassung an neue Berichtspflichten und Marktregeln

Wo finde ich aktuelle Informationen zum CO₂-Preis?

  • World Bank Carbon Pricing Dashboard
  • Umweltbundesamt (Deutschland)
  • Europäische Kommission (EU ETS, CBAM)
  • Science Based Targets initiative (SBTi)
  • PwC, Deutsche Bank Research, ESG Today

Weitere Quellen

Deutsche Bank Research. (2023). Ausblick auf den deutschen Wohnungsmarkt 2023. https://www.dbresearch.de

European Commission. (2025, March 17). Durchführungsverordnung (EU) 2025/486 zur Festlegung der Bedingungen für den Status als autorisierter CBAM-Anmelder. https://eur-lex.europa.eu

ESG Today. (2023). Apple reports progress towards decarbonizing value chain. https://www.esgtoday.com

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Johannes Fiegenbaum
Johannes Fiegenbaum Strategy & Sustainability Advisor, multiplye.ai Mehr über mich

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