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Scope 3 ignorieren? Wann KMU wirklich darauf verzichten können

Scope-3-Emissionen berechnen oder weglassen? Für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Deutschland ist das eine zentrale Frage. Die Erfassung dieser indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette ist aufwendig, aber zunehmend gefragt – von Geschäftspartnern, Banken und durch neue Regulierungen wie die CSRD.

Kurz zusammengefasst:

  • Wann könnt ihr auf Scope 3 verzichten?
    • Wenn eure Emissionen hauptsächlich aus direktem Energieverbrauch (Scope 1 & 2) stammen.
    • Wenn eure Lieferketten überschaubar und regional sind.
    • Wenn der Aufwand unverhältnismäßig hoch ist und eure Kunden keine Scope-3-Daten verlangen.
  • Warum trotzdem langfristig wichtig?
    • Marktanforderungen und gesetzliche Vorgaben könnten steigen.
    • Fehlende Daten könnten euch aus Lieferketten oder Finanzierungsmöglichkeiten ausschließen.

Unser Tipp: Konzentriert euch zunächst auf Scope 1 und 2, identifiziert die wichtigsten Scope-3-Kategorien und arbeitet euch schrittweise vor. Moderne Software kann dabei helfen, den Aufwand zu reduzieren und erste Schätzungen zu liefern.

Wesentlichkeitsanalyse für Scope 3 Emissionen | So dürfen die 15 Kategorien eingegrenzt werden

Rechtliche und marktbasierte Anforderungen für Scope-3-Berichterstattung

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es bislang kaum direkte gesetzliche Verpflichtungen zur Berichterstattung über Scope-3-Emissionen. Dennoch wächst der Druck – vor allem durch Geschäftspartner und Kapitalgeber. Viele Unternehmen sehen sich daher gezwungen, ihre Strategien zur Klimabilanzierung anzupassen. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Erwartungen des Marktes.

Gesetzliche Anforderungen: CSRD und SME-Standards

CSRD

Aktuell sind KMU in den meisten Fällen nicht verpflichtet, Scope-3-Emissionen zu erfassen. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gilt zunächst nur für größere, kapitalmarktorientierte Unternehmen. Dennoch entsteht ein indirekter Druck, da viele dieser Unternehmen ihre Lieferketten einbeziehen müssen und entsprechende Daten von ihren Zulieferern einfordern.

Die freiwilligen SME-Standards bieten kleineren Unternehmen die Möglichkeit, weniger relevante Scope-3-Kategorien auszuklammern – vorausgesetzt, dies wird transparent gemacht. Gleichzeitig entwickeln Banken und Finanzinstitute eigene Kriterien, bei denen eine vollständige Klimabilanz, einschließlich freiwilliger Scope-3-Daten, positiv bewertet wird. Diese Entwicklungen bilden die Grundlage für den steigenden Druck von Stakeholdern.

Wachsende Erwartungen von Stakeholdern

Industriekunden, öffentliche Auftraggeber sowie Investoren und Banken verlangen zunehmend detaillierte CO₂-Bilanzen, die auch Scope-3-Emissionen berücksichtigen. Diese Anforderungen werden oft über Lieferantenportale oder Ausschreibungen formuliert. Unternehmen, die solche Daten nicht bereitstellen können, riskieren Nachteile – sei es bei Geschäftsbeziehungen oder der Kreditvergabe. Damit wird der Weg für zukünftige Anpassungen der Berichtspflichten geebnet.

Blick in die Zukunft: Mögliche Änderungen bei der Scope-3-Berichterstattung

Die regulatorischen Anforderungen könnten sich in den kommenden Jahren verschärfen. Erweiterungen der EU-Taxonomie und Anpassungen von Lieferkettengesetzen könnten dazu führen, dass auch kleinere Unternehmen detaillierte Scope-3-Daten erfassen müssen. Darüber hinaus arbeitet die Finanzmarktregulierung an Richtlinien, die eine stärkere Berücksichtigung von Klimadaten bei der Kreditvergabe vorsehen. Brancheninitiativen könnten zusätzlich Orientierung bieten und zu einheitlicheren Standards in der CO₂-Bilanzierung beitragen.

Auch wenn KMU aktuell meist nicht direkt zur Scope-3-Berichterstattung verpflichtet sind, wird der Marktdruck immer spürbarer. Daher sollten Unternehmen genau abwägen, ob sie auf Scope-3-Daten verzichten können – sowohl im Hinblick auf die Kosten als auch auf die Anforderungen ihrer Geschäftspartner und Kapitalgeber.

Wann KMU auf Scope-3-Emissionen verzichten können

Im Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Anforderungen und Marktdruck stellt sich für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) die Frage, ob und wann sie auf die Erfassung von Scope-3-Emissionen verzichten können. Die Antwort darauf hängt maßgeblich von den individuellen Gegebenheiten des Unternehmens ab.

Wann ein Verzicht auf Scope 3 sinnvoll sein kann

Geringe Bedeutung indirekter Emissionen: In Unternehmen, deren Emissionen überwiegend aus direktem Energieverbrauch resultieren, kann der Fokus auf Scope 1 und 2 ausreichen. Besonders in energieintensiven Produktionsbetrieben liegt der größte Nutzen in der Optimierung des direkten Energieverbrauchs.

Einfache Lieferketten und regionale Ausrichtung: Betriebe mit überschaubaren Lieferketten, wie Handwerksbetriebe oder Unternehmen mit regionalen Zulieferern, können oft auf eine detaillierte Scope-3-Erfassung verzichten. Hier lassen sich durch Maßnahmen wie eine effizientere Fahrzeugflotte oder energieeffiziente Gebäude bereits spürbare Verbesserungen erzielen.

Unverhältnismäßiger Aufwand: Wenn die Erfassung von Scope-3-Emissionen einen unverhältnismäßig hohen Ressourceneinsatz erfordert, ohne dass klare Reduktionsmaßnahmen daraus abgeleitet werden können, kann es sinnvoll sein, zunächst darauf zu verzichten. Stattdessen können die verfügbaren Mittel gezielt in die Optimierung von Scope 1 und 2 fließen.

Keine Anforderungen von Stakeholdern: Unternehmen, deren Kunden, Geschäftspartner oder Banken aktuell keine detaillierten Scope-3-Daten verlangen, können diese Erfassung vorerst zurückstellen. Allerdings ist es ratsam, die Marktentwicklung im Auge zu behalten, da sich Anforderungen schnell ändern können.

Science-Based Targets als Alternative ohne vollständige Scope-3-Erfassung

KMU können sich zunächst auf Scope 1 und 2 konzentrieren und dabei die Unterstützung der Science Based Targets Initiative nutzen, um konkrete Klimaziele zu setzen. Es ist dabei sinnvoll, die drei bis fünf wichtigsten Kategorien von Scope 3 zu identifizieren und diese gezielt zu adressieren. Transparente Kommunikation über die bewusste Nichtberücksichtigung anderer Kategorien schafft dabei Vertrauen.

Anstatt alle 15 Kategorien von Scope 3 zu erfassen, können Unternehmen Schritt für Schritt vorgehen. Besonders häufig relevant sind dabei eingekaufte Güter und Dienstleistungen sowie die Nutzung verkaufter Produkte.

Vor- und Nachteile eines Verzichts auf Scope 3

Vorteile Nachteile
Weniger Verwaltungsaufwand und geringere Kosten Kein vollständiges Bild der Klimabelastung
Klarer Fokus auf direkt beeinflussbare Emissionen Potenziell enttäuschte Erwartungen von Stakeholdern
Bessere Datenqualität durch Konzentration Risiko von Wettbewerbsnachteilen
Schnellere Umsetzung von Maßnahmen Mögliche regulatorische Herausforderungen in der Zukunft

Ein Verzicht auf Scope 3 sollte immer als vorübergehende Strategie betrachtet werden. Viele Unternehmen verfolgen einen schrittweisen Ansatz: Sie starten mit der Erfassung und Optimierung von Scope-1- und Scope-2-Emissionen und sammeln gleichzeitig erste Erfahrungen, die später für die Integration von Scope 3 genutzt werden können.

Regelmäßige Überprüfungen der Situation sind dabei essenziell. Änderungen in den Marktanforderungen, neue Partnerschaften oder regulatorische Entwicklungen können es erforderlich machen, die Emissionserfassung auszuweiten. Mit den richtigen Tools und Methoden lässt sich der Verzicht auf Scope 3 kontinuierlich bewerten und anpassen.

Tools und Methoden für Scope-3-Entscheidungen

Die Erfassung von Scope-3-Emissionen erfordert eine durchdachte Herangehensweise. Angesichts der Herausforderungen, die komplexe Datenstrukturen mit sich bringen, gibt es jedoch hilfreiche Tools und Methoden, die diesen Prozess vereinfachen und praktikable Lösungen bieten – ohne sich in übermäßigen Details zu verlieren.

Bewertung der Scope-3-Relevanz

Eine gründliche Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage jeder Entscheidung. Für KMU bedeutet das, die eigene Geschäftstätigkeit genau unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, welche Bereiche tatsächlich relevant sind. Die 80/20-Regel zeigt oft, dass ein Großteil der Emissionen auf wenige Kategorien zurückzuführen ist. Ergänzend dazu hilft ein systematisches Stakeholder-Mapping, die Erwartungen von Kunden, Lieferanten und Finanzpartnern zu verstehen. Eine Branchenanalyse kann ebenfalls wertvolle Hinweise liefern, da Scope-3-Emissionen in einigen Sektoren eine zentrale Rolle spielen, während sie in anderen kaum ins Gewicht fallen.

Sobald die wesentlichen Emissionsquellen identifiziert sind, kann geeignete Software den nächsten Schritt – die Datenauswertung – erheblich erleichtern.

Software-Tools für die Scope-3-Erfassung

Moderne CO₂-Bilanzierungsplattformen wie MULTIPLYE bieten eine erhebliche Erleichterung bei der Erfassung von Scope-3-Emissionen. Mithilfe von KI-gestützten Analysen können diese Tools aus bestehenden Unternehmensdaten automatisch Emissionswerte berechnen. Für KMU bedeutet das eine enorme Zeitersparnis und eine unkomplizierte Möglichkeit, die wichtigsten Emissionsquellen zu identifizieren.

Ein weiteres nützliches Feature ist die geographische Übersicht der Geschäftsverbindungen, die eine einfache Klimarisiko-Bewertung ermöglicht. Eine visuelle Heatmap der CO₂e-Bilanz zeigt auf einen Blick, wo die größten Emissionen entstehen. Durch die Integration in bestehende ERP- oder Buchhaltungssysteme wird der manuelle Aufwand deutlich reduziert, während das sichere Hosting in Deutschland die Einhaltung der DSGVO garantiert.

Viele Tools bieten zudem modulare Ansätze, die einen schrittweisen Einstieg ermöglichen. KMU können zunächst mit der Erfassung von Scope 1 und 2 beginnen und später gezielt einzelne Scope-3-Kategorien ergänzen. So bleibt der Prozess flexibel und lässt sich an die verfügbaren Ressourcen anpassen.

Wie diese Ansätze in der Praxis aussehen können, zeigen konkrete Beispiele.

Praxisbeispiele für KMU-Scope-3-Entscheidungen

Beispiele aus verschiedenen Branchen – etwa aus der Produktion, IT-Dienstleistung oder Lebensmittelverarbeitung – verdeutlichen, dass die optimale Scope-3-Strategie individuell auf die Größe und Struktur eines Unternehmens abgestimmt sein muss. Ein mittelständisches Produktionsunternehmen könnte feststellen, dass der Fokus zunächst auf Scope 1 und 2 sinnvoll ist, da diese die spezifischen Produktionsprozesse direkt betreffen. Ein IT-Dienstleister hingegen, bei dem direkte Emissionen kaum eine Rolle spielen, könnte von Anfang an auf die Erfassung von Scope-3-Emissionen setzen.

Wichtig bleibt dabei, den Ansatz regelmäßig zu überprüfen und flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Denn eine dynamische Strategie ist der Schlüssel, um langfristig erfolgreich zu sein.

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Risiken und Vorteile beim Verzicht auf Scope 3

Auf den ersten Blick mag der Verzicht auf die Erfassung von Scope-3-Emissionen wie eine sinnvolle Ressourcenschonung erscheinen. Doch langfristig kann dies erhebliche Risiken mit sich bringen. Während KMU zunächst die Möglichkeit haben, sich auf die wichtigsten Bereiche zu konzentrieren, könnten strategische Nachteile das Geschäftsmodell beeinträchtigen.

Risiken beim Ignorieren von Scope-3-Emissionen

Das Ausblenden von Scope-3-Emissionen könnte KMU in eine ungünstige Marktposition bringen. Laut Studien bevorzugen 87 % der Verbraucher Marken, die nachhaltig agieren. Ohne eine vollständige Klimabilanz laufen Unternehmen Gefahr, Marktanteile zu verlieren.

Ein weiteres Problem ist der mögliche Ausschluss aus wichtigen Lieferketten. Große Unternehmen, die den Anforderungen der CSRD unterliegen, müssen die Nachhaltigkeitsleistung ihrer Lieferanten genau bewerten, einschließlich vollständiger CO₂-Bilanzen. Fehlen diese Daten, könnten KMU aus strategischen Partnerschaften ausgeschlossen werden.

Auch finanziell birgt das Ignorieren von Scope 3 Risiken: Nachhaltige Unternehmen erzielen oft 20 % höhere Bewertungen und profitieren von günstigeren Kapitalkosten. Ohne eine umfassende Klimabilanz könnten KMU höhere Finanzierungskosten und eine niedrigere Bewertung riskieren. Zudem wird der Zugang zu ESG-orientierten Investoren und Fördermitteln erschwert.

„Die Botschaft ist klar: Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt sich von der bewährten Praxis zur Grundanforderung. KMU, die die Vorbereitung verzögern, sehen sich einer Reihe von Risiken gegenüber, von finanziellen Strafen bis hin zum Ausschluss aus kritischen Lieferketten und Reputationsschäden, die das langfristige Wachstum beeinträchtigen können.“ – Green.earth

Vorteile der Fokussierung auf Scope 1 und 2

Trotz dieser Risiken gibt es auch Vorteile, sich zunächst auf Scope 1 und 2 zu konzentrieren. Die geringere Komplexität ermöglicht es KMU, schneller sichtbare Fortschritte zu erzielen und ihre begrenzten Ressourcen gezielt einzusetzen. Scope-1- und Scope-2-Emissionen lassen sich präziser messen und effektiver reduzieren.

Ein weiterer Vorteil ist die schnellere Umsetzung. Während andere Unternehmen noch mit der aufwendigen Datensammlung für Scope 3 beschäftigt sind, können KMU, die sich auf Scope 1 und 2 fokussieren, bereits konkrete Maßnahmen zur Emissionsreduktion umsetzen. Dies führt oft zu direkten Einsparungen, etwa durch verbesserte Energieeffizienz oder optimierte Produktionsprozesse.

Zudem zeichnen sich Scope-1- und Scope-2-Daten durch eine höhere Verlässlichkeit aus, da sie auf tatsächlichen Verbrauchswerten basieren. Diese Genauigkeit erleichtert fundierte Entscheidungen und stärkt die Glaubwürdigkeit gegenüber Stakeholdern. Besonders für lokale Dienstleister oder Handwerksbetriebe mit geringen indirekten Emissionen kann dieser Ansatz oft ausreichen, um die wichtigsten Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen.

Wann ein schrittweiser Scope-3-Ansatz sinnvoll ist

Ein schrittweiser Einstieg in die Erfassung von Scope-3-Emissionen kann eine praktikable Lösung sein, um langfristig auf neue Anforderungen zu reagieren. Für KMU mit begrenzten Ressourcen bietet dieser Ansatz die Möglichkeit, zunächst eine solide Basis bei Scope 1 und 2 zu schaffen und anschließend schrittweise die wichtigsten Scope-3-Kategorien einzubinden.

Dieser Ansatz eignet sich besonders, wenn Kundenanforderungen steigen, jedoch noch keine Systeme zur vollständigen Scope-3-Datenerhebung vorhanden sind. Ein graduelles Vorgehen signalisiert Engagement und gibt gleichzeitig Zeit, interne Kompetenzen aufzubauen.

Für exportorientierte KMU wird dieser Ansatz besonders relevant. Während deutsche Kunden oft mit Scope-1- und Scope-2-Daten zufrieden sind, fordern internationale Märkte zunehmend vollständige Klimabilanzen. Ein schrittweiser Ausbau ermöglicht es, zunächst den heimischen Markt zu bedienen und gleichzeitig internationale Anforderungen vorzubereiten.

Moderne Softwarelösungen wie MULTIPLYE können diesen Prozess erheblich erleichtern. Mithilfe von KI-gestützten Analysen lassen sich aus bestehenden Unternehmensdaten erste Scope-3-Schätzungen ableiten. So können die wichtigsten Emissionsquellen priorisiert werden – ohne den Aufwand einer umfangreichen manuellen Datensammlung.

Fazit: Kluge Scope-3-Entscheidungen treffen

Die Frage, ob und wie Scope-3-Emissionen erfasst werden sollten, ist für deutsche KMU alles andere als simpel. Es geht nicht um ein einfaches Ja oder Nein, sondern um eine kluge Balance zwischen verfügbaren Ressourcen, den Anforderungen des Marktes und den langfristigen Zielen des Unternehmens. In manchen Fällen mag es sinnvoll sein, Scope-3-Daten zunächst auszuklammern. Doch dabei sollte stets der Blick auf die sich verändernden Rahmenbedingungen gerichtet bleiben.

Der richtige Zeitpunkt spielt eine zentrale Rolle: Es bietet sich an, zuerst eine solide Basis für Scope 1 und Scope 2 zu schaffen und Scope 3 dann schrittweise zu integrieren. Mithilfe von KI-gestützten Tools lassen sich aus bestehenden Unternehmensdaten erste belastbare Schätzungen ableiten. Das reduziert den Aufwand erheblich und legt eine Grundlage, um flexibel und wettbewerbsfähig auf Marktveränderungen reagieren zu können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Analyse der eigenen Marktposition. Lokale Anbieter kommen oft noch ohne detaillierte Klimabilanzen aus, während exportorientierte Unternehmen bereits heute einem stärkeren Druck ausgesetzt sind. Deshalb sollte die Kundenstruktur genau unter die Lupe genommen werden – sie ist ein Schlüsselfaktor bei der Entscheidung über Scope-3-Maßnahmen.

Am Ende sollten KMU die Erfassung von Scope-3-Emissionen als Baustein einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie betrachten. Entscheiden sie sich vorerst gegen die Einbindung von Scope-3-Daten, muss diese Wahl gut mit den Unternehmenszielen und den Markterwartungen der kommenden Jahre abgestimmt sein. So bleibt nicht nur Handlungsspielraum erhalten, sondern auch die Möglichkeit, von einer gezielten und fokussierten Vorgehensweise zu profitieren.

FAQs

Welche Risiken gehen KMU ein, wenn sie Scope-3-Emissionen nicht berücksichtigen?

Wenn ihr als KMU auf die Erfassung von Scope-3-Emissionen verzichtet, könntet ihr eure CO₂-Bilanz langfristig unvollständig darstellen. Das birgt das Risiko, bei Kunden, Investoren und anderen Stakeholdern an Vertrauen zu verlieren – denn Transparenz und eine umfassende Berichterstattung werden immer mehr zur Erwartungshaltung.

Hinzu kommt, dass es künftig schwieriger werden könnte, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Regulierungen legen zunehmend Wert darauf, alle Emissionen – einschließlich Scope 3 – einzubeziehen. Da diese oft einen erheblichen Anteil an den Gesamtemissionen ausmachen, führt ihre Vernachlässigung nicht nur zu einer verzerrten Bewertung der Umweltauswirkungen, sondern kann euch auch bei der strategischen Planung für nachhaltiges Wachstum behindern.

Wie können KMU die relevantesten Scope-3-Emissionen erkennen und priorisieren?

KMU können die wichtigsten Scope-3-Emissionen ermitteln, indem sie die 15 Kategorien des GHG-Protocol genauer unter die Lupe nehmen. Dabei lohnt es sich, die Emissionsquellen in der eigenen Wertschöpfungskette zu analysieren und herauszufinden, welche davon den größten Einfluss haben. Eine detaillierte Bestandsaufnahme von Lieferanten, Produkten und Dienstleistungen ist dabei ein wesentlicher Schritt, um die relevanten Bereiche klar zu priorisieren.

Zusätzlich können branchenspezifische Daten und Benchmarks dabei helfen, die Kategorien mit dem höchsten Potenzial zur Reduktion zu identifizieren. Indem ihr euch auf diese zentralen Bereiche konzentriert, könnt ihr eure Maßnahmen gezielt ausrichten, Kosten reduzieren und gleichzeitig eure Nachhaltigkeitsziele effizient umsetzen.

Wie können moderne Software-Tools KMU bei der Erfassung und Analyse von Scope-3-Emissionen unterstützen?

Die Rolle moderner Software-Tools bei der Erfassung von Scope-3-Emissionen

Moderne Software-Tools sind heute unverzichtbar, wenn es darum geht, KMU die Erfassung und Analyse von Scope-3-Emissionen zu erleichtern. Diese Tools ermöglichen es, indirekte Emissionen entlang der Lieferkette präzise nachzuverfolgen, selbst wenn Lieferanten nur begrenzte oder unvollständige Emissionsdaten bereitstellen. Dadurch wird die Qualität der Daten erheblich verbessert – ein entscheidender Vorteil für Unternehmen, die auf belastbare Informationen angewiesen sind.

Ein weiterer Pluspunkt: Diese Software-Lösungen unterstützen KMU dabei, gesetzliche Vorgaben wie die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) einzuhalten. Gleichzeitig liefern sie wertvolle Einblicke, die strategische Entscheidungen zur Reduzierung von Emissionen erleichtern. Besonders hilfreich ist dabei die Automatisierung von Prozessen sowie die klare Visualisierung der Daten. So sparen Unternehmen nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern kommen ihren Nachhaltigkeitszielen auch effizienter näher.

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Johannes Fiegenbaum
Johannes Fiegenbaum Strategy & Sustainability Advisor, multiplye.ai Mehr über mich

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