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Das GHG-Protokoll ist der weltweit führende Standard für die Messung von Treibhausgasemissionen. Es hilft Unternehmen und Organisationen, ihre CO₂-Emissionen zu erfassen, zu berichten und zu reduzieren. Über 90 % der Fortune-500-Unternehmen nutzen diesen Standard. Besonders wichtig ist die Einhaltung der Prinzipien Konsistenz und Vergleichbarkeit, um zuverlässige und vergleichbare Daten zu gewährleisten.
Fazit: Konsistenz und Vergleichbarkeit sind entscheidend für eine glaubwürdige Klimaberichterstattung und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen wie der CSRD in Deutschland.
Konsistenz im CO₂-Accounting bedeutet, dass Unternehmen ihre Methoden zur Datenerfassung und -auswertung kontinuierlich und einheitlich anwenden, um zuverlässige und vergleichbare Emissionsdaten zu gewährleisten.
Das Greenhouse Gas (GHG)-Protokoll zählt Konsistenz zu den fünf zentralen Prinzipien, neben Relevanz, Vollständigkeit, Transparenz und Genauigkeit. Diese Prinzipien bilden die Grundlage für eine standardisierte Treibhausgasbilanzierung. Ohne einheitliche Ansätze können Unterschiede zwischen verschiedenen Berichtsrahmenwerken erhebliche Abweichungen in den Emissionsdaten verursachen. Besonders für Unternehmen mit komplexen Strukturen ist es oft eine Herausforderung, Daten konsistent zu aggregieren und über Zeiträume hinweg vergleichbar zu halten.
Im Folgenden werden die konkreten Anforderungen beleuchtet, die für eine konsistente Berichterstattung notwendig sind.
Das GHG-Protokoll definiert klare Vorgaben, um Konsistenz in der Treibhausgasberichterstattung sicherzustellen. Der Corporate Accounting and Reporting Standard bietet Unternehmen eine strukturierte Grundlage, um ein Treibhausgas-Inventar zu erstellen, das durch standardisierte Methoden und Prinzipien eine präzise Darstellung der Emissionen ermöglicht. Ein zentraler Punkt ist die konsequente Anwendung des gewählten Konsolidierungsansatzes, der festlegt, welche Geschäftsbereiche und Aktivitäten in die Berichterstattung einbezogen werden.
Zusätzlich stellt das Protokoll praktische Berechnungstools bereit, darunter Schritt-für-Schritt-Anleitungen und elektronische Arbeitsblätter, die speziell für die Berechnung von Emissionen aus bestimmten Quellen entwickelt wurden.
"GHG Protocol supplies the world's most widely used greenhouse gas accounting standards and guidance."
Die Bedeutung dieser Standards zeigt sich in der Praxis: Im Jahr 2023 nutzten 97 % der Unternehmen im S&P-500-Index das GHG-Protokoll für ihre Berichterstattung an die CDP. Dies unterstreicht die Rolle des Protokolls als verlässliche Grundlage für Emissionsberichte.
Doch trotz dieser Standards gibt es spezifische Herausforderungen, insbesondere für deutsche Unternehmen. Diese werden im nächsten Abschnitt genauer betrachtet.
Viele deutsche Großunternehmen haben Schwierigkeiten, umfassend über ihre Scope-3-Emissionen zu berichten. Dies verdeutlicht den Bedarf an klaren Messmethoden und Zielvorgaben. Nur etwa die Hälfte der DAX-40-Unternehmen deckt mehr als vier Kategorien indirekter Emissionen ab, und lediglich rund 50 % setzen sich konkrete, messbare Ziele für Scope-3-Emissionen.
"The pressure on companies globally to report their CO2 emissions is steadily increasing – both through regulation and from investors." – Bernhard Bartels, Managing Director at Scope ESG Analysis
Ein positives Beispiel liefert Continental Tires. Das Unternehmen nutzt nachhaltige Produkte und Technologien, um sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Der Automobilzulieferer aus Hannover zählt laut Scope Group zu den führenden Unternehmen im Bereich der Offenlegung.
Zu den bewährten Ansätzen gehören Investitionen in moderne Datenmanagementsysteme, die eine effizientere Erfassung, Speicherung und Analyse von Emissionsdaten ermöglichen. Ein schrittweiser Ansatz empfiehlt, zunächst die Bereiche mit den höchsten Emissionen zu priorisieren und das Protokoll schrittweise auf weitere Bereiche auszuweiten. Erfolgreiche Strategien umfassen zudem die Entwicklung eines Inventory Management Plans (IMP), der eine konsistente Berechnung der Emissionen sicherstellt, sowie die Zusammenarbeit mit qualifizierten Prüfern, die Erfahrung im Umgang mit dem GHG-Protokoll haben. Besonders wichtig ist es, Standort- und Quellenänderungen systematisch zu dokumentieren, insbesondere bei Unternehmen mit dynamischen Portfolios.
Vergleichbarkeit im Bereich des Treibhausgas-Reportings bedeutet, dass Emissionsdaten branchenübergreifend auf eine Weise verglichen werden können, die sinnvolle Interpretationen erlaubt. Dabei müssen die Unternehmen nicht identisch sein, sondern die Unterschiede sollten so begrenzt sein, dass die Daten dennoch aussagekräftig bleiben.
"Entities are comparable if they share a set of common properties that allow them to be analyzed and highlighted for differences across other properties." – Michael Gillenwater, GHG Management Institute
Vergleichbarkeit ermöglicht es, Daten von Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen – etwa mit ausgelagerten oder internen Prozessen – fair zu bewerten. Ohne klare Standards könnten strukturelle Unterschiede die Emissionstrends verzerren und eine objektive Analyse erschweren.
Für deutsche Unternehmen ist dieser Aspekt besonders wichtig, da Deutschland das Ziel verfolgt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden. Bereits jetzt hat das Land seit 1990 mehr als 45 % der Emissionen reduziert. Im Jahr 2023 lagen die Emissionen 10,1 % unter dem Vorjahreswert, ein Niveau, das zuletzt in den 1950er Jahren erreicht wurde. Einheitliche Standards sind hier ein Schlüssel, um vergleichbare Berichterstattung sicherzustellen.
Für eine echte Vergleichbarkeit müssen Unternehmen bestimmte Kriterien erfüllen. Das GHG-Protokoll dient dabei als zentrale Grundlage: Bereits 92 % der Fortune-500-Unternehmen, die 2016 an CDP berichteten, nutzten es direkt oder indirekt.
Ein wichtiger Ansatz ist die Konzentration auf physische Prozesse und emissionsrelevante Quellen, die für eine Branche typisch sind – unabhängig davon, ob es sich um direkte oder indirekte Emissionen handelt. Die Zusammenarbeit mit Branchenverbänden ist entscheidend, um gemeinsame Regeln für Systemgrenzen zu entwickeln, die für alle Unternehmen derselben Branche gelten.
Das GHG-Protokoll Corporate Standard wird weltweit als Maßstab für Emissionsberechnungen angesehen. Unternehmen, die ihre Emissionen nach diesem Standard erfassen, legen damit auch die Basis für die Nachhaltigkeitsberichterstattung im Rahmen der CSRD. Besonders wichtig sind dabei die Scope-3-Emissionen, die oft bis zu 90 % des gesamten CO₂-Fußabdrucks eines Unternehmens ausmachen.
"A consistent, transparent, comparable, reliable and timely GHG inventory is at the heart of good climate reporting." – Maura Hodge, KPMG US Audit ESG Leader
Diese Standards helfen nicht nur bei internen Analysen, sondern sind auch essenziell, um die regulatorischen Vorgaben in Deutschland einzuhalten.
Neben der internen Nutzung spielt Vergleichbarkeit auch eine zentrale Rolle für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erweitert die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen in Deutschland von 550 auf 15.000.
Deutschland setzt auf standardisierte Berichtsvorlagen, um die Konsistenz in der Klimaberichterstattung zu fördern und das Vertrauen der Investoren zu stärken. Der Sustainable Finance-Beirat (SFB) unterstützt einen sektorbasierten Ansatz, bei dem Unternehmen einer Branche einheitlich über ESG-Themen berichten, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Der ESRS E1-Standard umfasst 110 Datenpunkte, die direkt oder indirekt mit Treibhausgasemissionen und dem Carbon Accounting eines Unternehmens verknüpft sind. Dieser Standard hat die meisten Offenlegungsanforderungen und verursacht die höchsten laufenden Verwaltungskosten.
Die EU Green Claims Directive zielt darauf ab, Verbraucher mit überprüfbaren Informationen zu versorgen, um nachhaltigere Entscheidungen zu ermöglichen und Greenwashing zu verhindern. Unternehmen müssen daher genau prüfen, welche ESG-bezogenen Aussagen sie treffen können, um rechtliche Risiken zu minimieren.
Für deutsche Unternehmen ist es essenziell, ihre Berichterstattungspraktiken regelmäßig zu überprüfen und an neue Anforderungen anzupassen. Dabei sollten die Nachhaltigkeitsziele mit den CSRD-Vorgaben abgestimmt und in die Unternehmensstrategie integriert werden.
In diesem Abschnitt wird verdeutlicht, wie Automatisierung im CO₂-Reporting dazu beiträgt, Konsistenz und Vergleichbarkeit sicherzustellen – basierend auf den zuvor beschriebenen Standards.
Die manuelle Umsetzung der GHG-Protokoll-Standards bringt oft erhebliche Herausforderungen mit sich. Schätzungen zufolge liegt die Fehlerquote bei Emissionsberechnungen manuell geführter Prozesse zwischen 30 % und 40 %. Automatisierte CO₂-Bilanzierungsplattformen hingegen integrieren Daten systematisch, nutzen standardisierte Berechnungsmethoden und senken dadurch Fehlerquoten erheblich.
„Im Nachhaltigkeitssektor und speziell bei der CO₂-Bilanzierung spielen Genauigkeit und Automatisierung eine zentrale Rolle. Technologie ermöglicht die automatische Sammlung und Analyse großer Datenmengen, wodurch die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Bilanzierung verbessert werden. Automatisierte Systeme mindern das Risiko menschlicher Fehler, die bei manueller Dateneingabe und Berechnung auftreten." – Raquel Orejas, Product Marketing Manager bei Payhawk
Automatisierte Systeme sorgen für Konsistenz, indem sie direkt mit Energiemanagement-, Versorgungs- und Finanzsystemen verknüpft sind und so manuelle Eingaben überflüssig machen. Vergleichbarkeit wird durch einheitliche und regelmäßig aktualisierte Emissionsfaktor-Datenbanken gewährleistet. Zusätzlich sichern zertifizierte Berechnungsmethoden und automatisierte Audit-Trails die Einhaltung der GHG-Protokoll-Vorgaben.
Ein anschauliches Beispiel für diese automatisierten Prozesse bietet die Plattform MULTIPLYE.
MULTIPLYE kombiniert technologische Lösungen mit wissenschaftlichen Standards und bietet eine umfassende Plattform, die den gesamten Prozess von der Bestandsaufnahme bis zur Zielverfolgung und Dekarbonisierungsplanung abdeckt. Die Plattform verwendet TÜV Rheinland-zertifizierte Berechnungsmethoden, die den aktuellen GHG-Protokoll-Richtlinien entsprechen.
Mit Hilfe von KI-gestützten Analysen identifiziert MULTIPLYE Emissionsquellen präzise und liefert detaillierte Erklärungen. Besonders bei Scope-3-Emissionen, die oft über 70 % der Gesamtemissionen eines Unternehmens ausmachen, ist diese Funktion entscheidend für die Entwicklung gezielter Reduktionsstrategien.
Die Nachhaltigkeitsberichtsfunktionen der Plattform ermöglichen eine transparente CO₂-Offenlegung, die mit verschiedenen Rahmenwerken wie der CSRD kompatibel ist.
Diese Funktionen bieten nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für deutsche Unternehmen.
Automatisierte CO₂-Bilanzierungssysteme bringen deutschen Unternehmen erhebliche Zeit- und Kosteneinsparungen. Durch die Integration mit bestehenden Geschäftssystemen wie ERP oder HR wird die Genauigkeit verbessert und die Effizienz gesteigert. Zudem ermöglicht das Echtzeit-Tracking des CO₂-Fußabdrucks eine kontinuierliche Überwachung.
„Im Vergleich zu komplizierten internen Lösungen, die oft auf Tabellenkalkulationen basieren, bietet moderne Software eine effiziente Datensammlung, präzise Emissionsberechnungen, optimierte Datenintegration zwischen Abteilungen und eine verbesserte Transparenz für Stakeholder. Dies führt zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen, stärkt die Markenresilienz und mindert Risiken im Zusammenhang mit Compliance und Nachhaltigkeitsauflagen." – Johannes Weber, Director of Sustainability Solutions bei Plan A
Für deutsche Unternehmen, die sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 gesetzt haben, ist die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung entscheidend. Automatisierte Systeme führen Qualitätskontrollmaßnahmen wie regelmäßige Datenaudits und Verifizierungen durch, um die Integrität der Daten sicherzustellen.
Zusätzlich erleichtert die Automatisierung die Einhaltung strenger regulatorischer Anforderungen wie ESRS und dem Greenhouse Gas Protocol. Unternehmen, die Umweltdaten offenlegen, erzielen eine 67 % höhere Kapitalrendite, während Unternehmen mit wissenschaftsbasierten Reduktionszielen ihre Wettbewerber bei den Aktionärsrenditen um 5,6 % übertreffen.
„Bei der Dekarbonisierung ist es entscheidend, sicherzustellen, dass die Maßnahmen, die Sie ergreifen, von der verwendeten Plattform verfolgt werden können. Es sollte ein Kreislauf entstehen – von der Datensammlung über die Analyse und Auswahl geeigneter Maßnahmen bis hin zur Rückführung der Ergebnisse in den Prozess, um die Fortschritte zu bewerten." – Nathan Bonnisseau, Mitgründer bei Plan A
Konsistenz und Vergleichbarkeit erfüllen unterschiedliche Aufgaben: Die eine bewertet Veränderungen innerhalb eines Unternehmens über die Zeit, die andere ermöglicht den Vergleich zwischen verschiedenen Unternehmen.
Konsistenz bedeutet, dass eine Organisation über Jahre hinweg dieselben Methoden anwendet. So wird sichergestellt, dass Veränderungen in den Emissionszahlen tatsächliche Entwicklungen widerspiegeln und nicht auf Änderungen in der Methodik beruhen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise seine Scope-2-Emissionen im Jahr 2023 nach einer bestimmten Methode berechnet, sollte diese Methode auch in den Folgejahren angewendet werden, um die Ergebnisse sinnvoll vergleichen zu können.
Vergleichbarkeit hingegen macht es möglich, die THG-Daten verschiedener Unternehmen zu analysieren. Dies setzt standardisierte Verfahren und Prinzipien voraus, um Unterschiede nachvollziehbar zu machen. Michael Gillenwater vom Greenhouse Gas Management Institute beschreibt das so:
„Entitäten sind vergleichbar, wenn sie eine Reihe gemeinsamer Eigenschaften teilen, die es ermöglichen, sie zu analysieren und Unterschiede in anderen Eigenschaften hervorzuheben."
Die Bedeutung beider Prinzipien zeigt sich in der Praxis: 92 % der Fortune-500-Unternehmen, die 2016 an der CDP-Befragung teilnahmen, nutzten das GHG-Protokoll direkt oder über darauf basierende Programme. Diese breite Nutzung unterstreicht, wie wichtig einheitliche Standards sind.
Ein zentraler Unterschied zwischen den beiden Konzepten liegt in ihrer zeitlichen Perspektive: Konsistenz betrachtet die Entwicklung innerhalb eines Unternehmens über mehrere Jahre hinweg, während Vergleichbarkeit auf den Vergleich verschiedener Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt abzielt. Beide Aspekte sind für eine glaubwürdige Berichterstattung unverzichtbar.
Für deutsche Unternehmen, die der CSRD-Berichtspflicht unterliegen, ist es besonders wichtig, eine Balance zwischen diesen beiden Prinzipien zu finden. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Unterschiede:
Aspekt | Konsistenz | Vergleichbarkeit |
---|---|---|
Hauptziel | Einheitliche Methoden über die Zeit innerhalb einer Organisation | Standardisierte Ansätze zwischen verschiedenen Organisationen |
Zeitlicher Fokus | Langfristig (mehrere Jahre) | Querschnitt (gleicher Zeitraum) |
Anwendungsbereich | Interne Fortschrittsbewertung | Externe Benchmarking und Bewertung |
Hauptvorteil | Verlässliche Trendanalyse | Aussagekräftige Vergleiche zwischen Unternehmen |
Herausforderung | Sicherstellung methodischer Kontinuität trotz neuer Standards | Anpassung an verschiedene Geschäftsmodelle |
Regulatorische Bedeutung | Nachweis kontinuierlicher Verbesserung | Erfüllung von Transparenzanforderungen |
Datenqualität | Reduziert Unsicherheiten durch konsistente Erfassung | Stärkt Vertrauen durch standardisierte Verfahren |
Diese Gegenüberstellung hilft deutschen Unternehmen, ihre THG-Berichterstattung gezielt auf interne und externe Anforderungen abzustimmen.
Die ergänzende Rolle von Konsistenz und Vergleichbarkeit wird besonders deutlich, wenn man ihre Anwendungsbereiche betrachtet: Konsistenz ist entscheidend für die interne Fortschrittsbewertung, während Vergleichbarkeit für externe Analysen und Benchmarks notwendig ist. Die konsequente Anwendung beider Prinzipien bildet die Grundlage für automatisierte Lösungen wie die MULTIPLYE-Plattform, die sowohl standardisierte Datenerfassung als auch anerkannte Berechnungsmethoden unterstützt.
Die Bedeutung von Konsistenz und Vergleichbarkeit in der Berichterstattung kann nicht genug betont werden. Die Standards des GHG-Protokolls sind das Rückgrat einer verlässlichen und transparenten Klimaberichterstattung.
„Eine konsistente, transparente, vergleichbare, verlässliche und zeitnahe THG-Bilanz steht im Mittelpunkt einer guten Klimaberichterstattung."
Diese Standards sind nicht nur theoretische Richtlinien, sondern bringen messbare Vorteile mit sich. Unternehmen, die ihre Umweltdaten offenlegen und ambitionierte Emissionsreduktionsziele verfolgen, erzielen eine 67 % höhere Kapitalrendite. Gleichzeitig übertreffen Firmen mit wissenschaftsbasierten Zielen ihre Wettbewerber bei den Aktionärsrenditen um 5,6 %. Das zeigt, wie eng diese Standards mit wirtschaftlichem Erfolg verknüpft sind.
Auch die nationalen Klimaziele Deutschlands unterstreichen die Relevanz dieser Standards. Ein Blick auf die Fortschritte: 2023 sanken die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 10 % im Vergleich zum Vorjahr, was eine Gesamtreduktion von 46,1 % seit 1990 bedeutet.
Das GHG-Protokoll bildet zudem die Grundlage für internationale Standards wie die IFRS® Sustainability Disclosure Standards und die European Sustainability Reporting Standards. Alexander Bassen, Vorsitzender des ISB, hebt die Vorteile dieser Harmonisierung hervor:
„Diese Angleichung wird erhebliche Vorteile für Unternehmen schaffen, die Klimaziele setzen und erreichen wollen, indem sie einen strafferen Prozess über alle Programme hinweg ermöglicht."
Die praktische Umsetzung dieser Standards wird durch Beispiele wie BASF greifbar. Mit dem Strategic CO2 Transparency Tool (SCOTT) verfolgt BASF die Kohlenstoffintensität von über 40.000 Chemieprodukten in Echtzeit. Solche Ansätze zeigen, wie standardisierte Berichterstattung zu konkreten Verbesserungen führen kann. Automatisierte Systeme wie die MULTIPLYE-Plattform setzen diese Standards effizient um, indem sie KI-gestützte CO₂-Bilanzierung mit EU-Nachhaltigkeitsvorschriften kombinieren.
Besonders relevant wird dies vor dem Hintergrund steigender Investoreninteressen: Über 50 % der Investoren planen, ihre Investitionen in nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erhöhen.
Schließlich zeigt Deutschlands Energiewende, wie wichtig konsistente und vergleichbare THG-Berichterstattung ist. 52 % des Stromverbrauchs wurden 2023 durch erneuerbare Energien gedeckt, mit dem Ziel, diesen Anteil bis 2030 auf 80 % zu erhöhen. Unternehmen, die diese Standards umsetzen, sichern sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch eine starke Position in einer klimaneutralen Zukunft.
Unternehmen können sicherstellen, dass ihre CO₂-Berichterstattung konsistent und vergleichbar bleibt, indem sie die Standards des GHG-Protokolls befolgen. Dieses Protokoll bietet klare Vorgaben zur Erfassung und Berechnung von Treibhausgasemissionen und sorgt für eine transparente und einheitliche Darstellung.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören die Verwendung standardisierter Berechnungsmethoden, regelmäßige Überprüfungen der Berichterstattung und die Anpassung an aktuelle Anforderungen und bewährte Verfahren. Auch die enge Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern sowie die Einhaltung internationaler Standards spielen eine entscheidende Rolle, um die Qualität und Glaubwürdigkeit der Berichte zu gewährleisten.
Durch die konsequente Anwendung dieser Standards können Unternehmen nicht nur ihre Klimaziele erreichen, sondern auch das Vertrauen von Geschäftspartnern und Kunden stärken.
Die Erfassung von Scope-3-Emissionen ist alles andere als einfach. Diese Emissionen entstehen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und liegen oft außerhalb der direkten Kontrolle eines Unternehmens. Das macht die Sache kompliziert. Zu den häufigsten Problemen zählen:
Diese Herausforderungen können die Erstellung einer verlässlichen CO₂-Bilanz erheblich beeinträchtigen.
Trotz dieser Hürden gibt es Wege, die Situation zu verbessern. Unternehmen sollten:
Mit diesen Ansätzen können Unternehmen die komplexen Anforderungen der Scope-3-Emissionserfassung besser bewältigen und einen wichtigen Beitrag zu ihren Klimazielen leisten.
Die Automatisierung der GHG-Protokoll-Standards bietet deutschen Unternehmen spürbare Vorteile. Zum einen ermöglicht sie eine genaue und fehlerfreie Erfassung von CO₂-Daten, wodurch der manuelle Aufwand deutlich reduziert wird. Das beschleunigt nicht nur die Berichtserstellung, sondern stellt auch sicher, dass Unternehmen Vorschriften wie der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gerecht werden.
Ein weiterer Vorteil liegt in der konsistenten Anwendung der GHG-Standards, was die Transparenz und Überprüfbarkeit der Emissionsdaten erheblich verbessert. Zusätzlich lassen sich durch die Automatisierung Einsparpotenziale einfacher erkennen, was Unternehmen dabei unterstützt, gezielte Maßnahmen zur CO₂-Reduktion umzusetzen. Das ist ein wichtiger Schritt, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und das Vertrauen in die Umweltverantwortung des Unternehmens zu stärken.